Herbst bringt Freude für Groß und Klein

Vom Waldspaziergang bis hin zur Kürbiscremesuppe – für jeden ist etwas dabei

Der Herbst füllt die Stände am Gemüsemarkt mit dem Allerbesten, was Garten, Wald und Wiese hergeben. Foto: Smaranda Bălan / facebook.com/smaranda.balan

Klare und kühle Herbsttage eignen sich perfekt für eine Wanderung. Foto: Kreisrat Hermannstadt

Gegrillter Hokkaido-Kürbis eignet sich beim herbstlichen Grillfest hervorragend als Ersatz für schwere Beilagen. Foto: Vlad Popa

Nach der warmen Saison, die Familien mit kleineren oder größeren Kindern auf Urlaub, in Parks und Grünanlagen oder bei Freunden und Familie auf dem Land verbracht haben, naht der mal sonnige aber kühle, mal kaltfeuchte Herbst. Besonders die Kinder, seien sie auch älter, lieben diesen Wechsel der Jahreszeiten und leben die Veränderungen in der Natur einigermaßen mit, lernen, dass sich nun einiges in ihrer Umwelt verändert und genießen die Fülle an Farben oder auch nur einen banalen Blätterhaufen, durch den es sich gut springen oder laufen lässt. Solange das Wetter hält, findet sich im Freien trotz niedrigeren Temperaturen noch immer reichlich Beschäftigung.

Bei guter Wetterlage kann man mit Proviant, einer Decke, einer Lupe und einem Korb für allerlei Gesammeltes einen spannenden Tag im Wald verbringen. Da gibt es viel zu entdecken, zu bauen und zu sammeln. Kindern und nicht nur macht es besonderen Spaß, sich mit Ästen und Blättern ein Tipi zu bauen und im Wald liegt das Baumaterial oft zur Genüge herum. Mit bunten Blättern, Zweigen, Eicheln, Kastanien, Tannenzapfen oder Hagebutten können farbenfrohe Mandalas gelegt werden. Abgesehen von der Tatsache, dass sie im Freien oder auch zuhause gelegt werden können, bieten sie den Vorzug, dass sie die Kreativität fördern, die Feinmotorik und die Konzentration schulen, eine entspannende Wirkung haben und helfen, Geduld zu erlernen. Das hat wiederum gute Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder, da die Auge-Hand-Koordination gefördert wird, die Greifbewegungen verschiedene neuronale Verbindungen verbessern und zu einer besseren Genauigkeit der Schrift beitragen. Nicht zuletzt verbessern sich die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmungsfähigkeit, die den Kindern dann im Kindergarten oder in der Schule helfen können, neue Informationen leichter aufzunehmen.

Eine weitere Beschäftigungsidee, bei der Kinder und Erwachsene im Freien auf ihre Kosten kommen, ist das gemeinsame Pilzesammeln, bei dem man nicht nur einige Stunden im Wald verbringt, sondern anschließend auch noch mit einem leckeren Gericht belohnt wird. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass einige für die Sicherheit der Teilnehmer und den Schutz der Pilze und der Umwelt relevante Regeln zu beachten sind. Man sollte auf jeden Fall nur ernten, was man hundertprozentig kennt oder bestimmen kann, da bei einigen Speisepilzen eine Verwechslungsgefahr mit ähnlich aussehenden Giftpilzen besteht. Daher empfiehlt es sich, vorab an einer Pilzexkursion teilzunehmen oder mindestens ein gutes Bestimmungsbuch mitzuführen. Dann sollte noch beachtet werden, dass nur so viele Pilze gesammelt werden, wie verwertet werden können und zu junge oder zu alte Pilze nicht geerntet werden sollten. Ältere, von Maden oder Schnecken angefressene Pilze sollten dabei nicht zerstört werden, da sie noch Sporen abwerfen, die ihrer Vermehrung dienen. Als Kleidung eignen sich am besten ältere oder schlechtere Sachen, da es in dieser Jahreszeit im Wald oft feucht ist und Kinder allgemein die Gabe haben, über Äste oder Steine zu stolpern, sich von Kopf bis Fuß schmutzig zu machen oder an Zweigen und Sträuchern hängen zu bleiben.

Kinder haben im übrigen auch an Regenwetter oft sehr viel Spaß - wenn man es ihnen erlaubt. Für sie gibt es eigentlich kein schlechtes Wetter - solange sie nicht nass werden oder frieren, können sie sich draußen immer amüsieren. Es kann sogar etwas Besonderes sein, den Spielplatz, der im Sommer immer so bevölkert war, für sich alleine zu haben. Da kann man einmal alles ganz in Ruhe erforschen und muss sich nicht mit den anderen drängeln. Außerdem kann man „Herbstschätze“ ebenso gut bei Regen sammeln. Die Blätter und Früchte lassen sich zuhause im Handumdrehen trocknen und sie halten sich sogar länger, wenn sie nicht zu ausgetrocknet sind.

Bei dem einen oder dem anderen Spaziergang durch Wald und Wiese können die verschiedensten Blätter und Zweige gesammelt werden, die anschließend als Herbstdekoration in Gläser oder Vasen gestellt oder mit Wasserfarben und Kleber für die vielfältigsten Basteleien verwendet werden können. Damit auch bei schlechtem Wetter keine Langeweile aufkommt, kann man mit seiner bunten Beute stempeln, sie als Schablone benutzen, ein Blatt-Bestimmungs-Plakat basteln oder auch Tiere mit einem Fellkleid aus bunten Blättern zum Leben erwecken. Besonders schmuck können sich herbstliche Fensterbilder herausstellen, die bereits mit einigen Handgriffen gebastelt werden können und daher auch für kleinere Kinder besonders gut als Schlechtwetter-Beschäftigung geeignet sind. Dafür sind etwas Klarsichtfolie, Kleber und Tonkarton notwendig. Aus der Klarsichtfolie werden zwei gleich große Kreise geschnitten, wonach die gesammelten Blätter an eine der Folien geklebt und mit der anderen Folie bedeckt werden. Aus dem Tonkarton werden anschließend zwei Rahmen geschnitten und außen an die Folien geklebt oder geheftet.

Der reich gedeckte Tisch, den der Herbst beschert, ist ein besonderer Höhepunkt für Kinder und Erwachsene zugleich. Von den verschiedensten Obstsorten bis hin zu den Nüssen füllt einiges die Stände auf allen Obst- und Gemüsemärkten. Ein besonderer, schon immer beliebter Gast ist dabei der Hokkaido-Kürbis. Er wiegt durchschnittlich zwischen einem und drei Kilogramm und zählt zu den Riesenkürbissen. Bekannt ist die Sorte für die dunkelorange Schale, dank des hohen Gehalts an Betakarotin, doch gibt es auch Hokkaido-Sorten mit dunkelgrüner Schale. Besonders beliebt ist die japanische Sorte wegen ihres festen, faserarmen Fruchtfleisches, das einen aromatischen, leicht nussigen Geschmack vorweist und von dunklem bis hellem Orange variiert. Im Vergleich zu anderen Kürbissorten hat er einen deutlich höheren Umfang an Nährstoffen durch seinen niedrigeren Wasseranteil. Gleichzeitig wirkt der Hokkaido, wie alle Kürbissorten, auf eine natürliche Weise entwässernd, indem er die Nieren- und Blasenaktivität anregt. In Kombination mit seinem niedrigen Kalorien- und Fettgehalt ist der Hokkaido-Kürbis ein beliebtes Gemüse für leichte Gerichte, ergibt eine leckere Kürbiscremesuppe oder lässt sich auch gut grillen oder backen und statt Kartoffeln zu Grillfleisch servieren. Hokkaido-Kürbis kann aber auch roh verzehrt werden. Dann schmeckt er gut in Salaten oder dünn aufgeschnitten und mariniert als Carpaccio. Allerdings sollte beim rohen Kürbis darauf geachtet werden, dass es sich explizit um einen Speisekürbis und eine gezüchtete Sorte handelt. Diese enthalten, im Gegensatz zu selbstgezogenen, Zier- und Wildkürbissen, nicht den Bitterstoff Cucurbitacin. Dieser kann in größeren Mengen verzehrt zu einer Lebensmittelvergiftung führen. Vor dem Zubereiten sollte daher ein Geschmackstest durchgeführt werden, wenn man sich der Herkunft nicht ganz sicher ist. Dabei wird ein kleines Stück Kürbis probiert und schmeckt es bitter, sollte er nicht roh gegessen werden. Bei Hokkaido-Kürbissen aus dem Supermarkt oder vom Markt besteht jedoch keine Gefahr.

Das möglicherweise einfachste Gericht, das sich mit dem Hokkaido-Kürbis kochen lässt und bei dessen Zubereitung, unter Aufsicht, auch Kinder gerne mitwirken, ist wohl die Kürbiscremesuppe, die abgesehen vom tollen Geschmack wohlige Wärme spendet. Man nehme dazu ein halbes Kilogramm Kürbis, eine Zwiebel, zwei Knoblauchzehen, neutrales Öl oder Butter, 600 Mililiter Gemüse- oder Hühnerbrühe, Salz und Pfeffer, Muskatnuss, Kürbiskernöl sowie einige geschälte Kürbiskerne. Nachdem die Kerne und Fasern mit einem Löffel entfernt wurden, kann das Fruchtfleisch gewürfelt werden, wobei die Schale gleich drangelassen werden kann. Die Zwiebel und der Knoblauch werden kleingehackt und in Öl oder Butter angeschwitzt, wonach die Kürbiswürfel hinzugegeben, kurz mitgeröstet und anschließend mit der Suppe aufgegossen werden. Die Suppe wird nun mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss gewürzt und köcheln gelassen. Ist der Kürbis weichgekocht, die Suppe im Mixer unter Zugabe von Sauerrahm pürieren und abschmecken. Ist sie noch zu dickflüssig, kann sie einfach mit Wasser oder zusätzlicher Brühe gestreckt werden. Für den besonderen Feinschmecker sind einige Tropfen Kürbiskernöl und ein paar geröstete Kürbiskerne obendrauf ein erlesener Genuss.