Hermannstädter Haushalt angenommen

824 Millionen Lei für Betriebskosten, Investitionen und Entwicklung

Hermannstadt - Den Haushalt der Stadt Hermannstadt/Sibiu für das laufende Jahr nahm der Stadtrat anlässlich einer außerordentlichen Sitzung vergangenen Freitag an. Etwas über 824 Millionen Lei (knapp 172 Millionen Euro) stehen heuer dem Bürgermeisteramt zur Verfügung. Davon sind 433,2 Millionen Lei für die Betriebskosten und 391,2 Millionen Lei für die Investitionen bestimmt. Den größten Haushalt der vergangenen 30 Jahre, von dem 311 Millionen Lei den Haushaltsüberschuss aus dem Vorjahr ausmachen, will die Stadtverwaltung heuer auch zur Fertigstellung der großangelegten Projekte verwenden, die in den vergangenen Jahren ins Stocken gekommen sind.

„Wir legen heute einen großzügigen Haushaltsentwurf zwecks Bewilligung vor. Im Vergleich zu 2019 sind die Einnahmen höher. Diesmal nicht aufgrund der Erhöhung des Haushaltsüberschusses, denn dieser ist im Vergleich zum Vorjahr um 55 Millionen Lei gesunken, sondern aus anderen drei Gründen. Erstens sind die EU-Mittel zu nennen, die wir erwirken konnten sowie die Erhöhung der Bemessungsgrundlage und die Zuwendungen von der Einkommensteuer, die erheblich angestiegen ist. Der Wert dieser Zuwendung ergab sich infolge der Berechnungen des Finanzministeriums“, so die Bürgermeisterin Astrid Fodor.

Betreffend die Investitionspläne der Stadtverwaltung erklärte die Bürgermeisterin, dass der großzügige Haushalt die Fortsetzung und die Beendigung der im Vorjahr angegangenen Projekte ermöglichen wird, darunter den Bau des Kunstlyzeums, die Einrichtung des Binder-Sees, die Modernisierung des Volksbades oder die Erneuerung des Oțelarilor-Viertels. Andererseits soll auch die Straßeninfrastruktur nicht in Vergessenheit geraten und hier nimmt sich die Stadt vor, 44 Erdstraßen zu modernisieren, die Erneuerungsarbeiten in den Stadtvierteln Hippodrom I und III, dem Terezianum, dem Strand- und dem Veteranilor-Viertel angehen zu lassen, die Erweiterung der Heltauer Straße/Calea Cisnădiei an der Ausfahrt nach Heltau/Cisnădie umzusetzen oder die neue Brücke in der Gegend der Rozmarinului-Straße errichten zu lassen. „Wenn die Zuschlagsverfahren reibungslos verlaufen, könnten wir zudem die Arbeiten zur Erweiterung der Brücke an der PECO-Tankstelle am Mühlberg/Șoseaua Alba Iulia angehen, doch können wir das nicht mit Sicherheit sagen, da das Verfahren hierzu länger dauert und komplizierter ist“, so Astrid Fodor.

Zu den Investitionsvorhaben der Stadt kommen auch solche mit einer längeren Vorlaufzeit hinzu; hier sollen die Leistungen zur Ausarbeitung der Vormachbarkeitsstudie betreffend den Bau des lang erwarteten großangelegten Konferenz- und Veranstaltungszentrums sowie der Vertrag zur Ausarbeitung des Stadtbebauungsplanes zur Einrichtung einer neuen Sport- und Freizeitanlage am Zibin vergeben werden. In Prozent umgerechnet sind vom Haushalt 42 Prozent für Investitionen, Reparaturen, Instandhaltungen und Ausstattungen vorgesehen, 16 Prozent für die Bildungseinrichtungen und 8 Prozent für die Gesundheit und die Sozialassistenz. Von den Einnahmen der Stadt im Wert von rund 405 Millionen Lei sind über 19 Prozent für die Kultur-, Sport-, Jugend- und die Gemeinschaftsagenda, das Radu-Stanca-Theater, das Gong-Theater und das städtische Kulturhaus bestimmt.