Hermannstädter Töpfermarkt strahlte Beständigkeit aus

Trotz Pandemie ein großer Erfolg

Sonntagabend fanden die kleinen Schmuckstücke von Vasilica Martin aus Hermannstadt rasenden Absatz. Foto: Klaus Philippi

Hermannstadt – Samstag, am 5. September, und Sonntag, am 6. September, traf das Rumänien der Tonhandwerker zum 54. Mal in Folge auf dem Großen Ring/Piața Mare in Hermannstadt/Sibiu zum lokalen Töpfermarkt zusammen. Die ein oder andere Keramik schätzende Stadtbewohnerin und mancher Fan handgefertigten Geschirrs, das an der Töpferscheibe in Form gedreht und zu weiterer Härtung in den Brennofen gestellt wird, mag sich in den Wochen davor gefragt haben, ob 2020 auf den Hermannstädter Töpfermarkt verzichtet würde. Da jedoch der Große Ring trotz Pandemie den gesamten Hochsommer hindurch für städtische Festivals genutzt wurde, war die Angst um den Hermannstädter Töpfermarkt unbegründet. Keramikhersteller aus der Oltenia, dem Szeklergebiet, der Maramuresch, aus Siebenbürgen, dem Banat, der Moldau und selbstverständlich auch aus Hermannstadt legten ihre Ware auf die Verkaufsflächen. Ein ringsherum aufgestellter Zaun, Sicherheitseingänge, an denen jeder Gast auf Körpertemperatur gescannt wurde, und die von Corona ausgehende Gefahr sorgten für ein klar strukturiertes Marktgelände, auf dem Orientierung ein Leichtes war.

Folglich war der Hermannstädter Töpfermarkt 2020 fast genauso groß wie die Auflagen vergangener Jahre. Die Stammgäste unter den Anbietern begrüßten ihre Kundschaft standorttreu an genau denselben unveränderten Verkaufspunkten. Nicht verneint werden darf die Tatsache, dass Hermannstadt Jahr um Jahr ein teureres Pflaster wird, was sich auch in den Preisen des Töpfermarktes widerspiegelt. Dennoch stimmte das Wiedersehen mit Andreea Caplea und Dragoș Bunoiu aus Temeswar, Ilona Tóth und József Toth aus Ghidfalău/Gidófalva im Kreis Covasna, Nicoleta und Ion Mitroi aus Măldăeni im Kreis Teleorman und Ionel Cococi aus Vădastra im Kreis Olt entspannt und zufrieden. Auch die Werkstatt des Pfadfinderzentrums Leschkirch/Újegyház/Nocrich im Harbachtal/Valea Hârtibaciului bot ihre gewohnt originell mit Motiven der Geschichte vom Kleinen Prinz bemalten Produkte an. Am Tisch des lokalen Vereins „Tonal“ für die Unterstützung schwerkranker und chronisch behinderter Patienten in existentieller Notlage half Ruxandra Stănescu, Redakteurin der Hermannstädter Zeitung (HZ), beim Verkauf mit. Péter Alpár, Grafiker aus dem kleinen Dorf Bicfalău/Bikfalva an der rumänisch-ungarischen Sprachgrenze bei Tartlau/Prázsmár/Prejmer und Kreuzburg/Keresztvár/Teliu im Burzenland, war mit seiner kleinen Tochter am Großen Ring zu Gast. Ihre japanisch inspirierten Teetassen, die bei 1000 Grad Celsius im Ofen nachgehärtet werden, dürften zu einem Klassiker des Hermannstädter Töpfermarktes werden.