Hoher Wettbewerb bei Architekturdienstleistungen, Zementmarkt am Gegenpol

Wettbewerbsbehörde stellt Konkurrenzbericht vor / Kunden in schwacher Stellung gegenüber Banken

Die Wettbewerbsbehörde sieht in einigen Bereichen die Konkurrenz wegen

Bukarest (ADZ) - Dienstleistungen im Bereich Architektur, der Vertrieb von Autoersatzteilen und öffentliche Reinigungsdienste sind einem Bericht der Wettbewerbsbehörde zufolge diejenigen Märkte mit der lebhaftesten Konkurrenz. Am unteren Ende der Rangliste, in welche 21 verschiedene Märkte in Rumänien einbezogen wurden, befinden sich Produktion und Vertrieb von Zement, notarielle Dienstleistungen sowie der Bahntransport, sowohl für Passagiere als auch für Waren. Im unteren Drittel findet sich ebenfalls der Treibstoffmarkt wieder, während zu den Märkten mit mehr Wettbewerb auch der Vertrieb von Pkw und die Arzneimittelproduktion zählen.

In dem Mitte dieser Woche veröffentlichten Bericht werden neben den 21 Märkten, die nach dem Index für Konkurrenzdruck (IAPC) gemessen werden, auch  vier weitere Wirtschaftsbereiche bewertet: Lebensversicherungen, das Bankenwesen, der Mobilfunkmarkt sowie die Energieproduktion aus erneuerbaren Energien. Am Markt für Lebensversicherungen, der vom holländischen Unternehmen ING beherrscht wird, stellt die Wettbewerbsbehörde ihrem Vorsitzenden Bogdan Chiriţoiu zufolge eine   Konzentrationstendenz auf den Marktführer fest. Gleichzeitig ist der Marktzugang eingeschränkt und der Informationszugang für Kunden schwierig, weswegen die Wettbewerbsbehörde eine  Oligopolisierung des Bereiches feststellt.

Bezüglich des Bankenwesens wies Chiriţoiu im Rahmen der Vorstellung des Berichts darauf hin, dass die Banken gegenüber den Kunden eine mächtigere Stellung haben und der Wettbewerb wegen relativ einheitlicher Gebühren eingeschränkt ist. Ebenfalls ist es für Verbraucher schwierig, den Anbieter zu wechseln. Im Bericht wird unter Verweis auf eine Studie der EU-Kommission aus dem Jahr 2009 darauf hingewiesen, dass die Bankgebühren zu den höchsten in Europa gehören; 2009 waren diese rund 50 Euro über dem EU-Durchschnitt.

Am Mobilfunkmarkt stellt die Wettbewerbsbehörde die untypische Situation fest, dass dieser von wenigen sehr starken Akteuren beherrscht wird, der Wettbewerb aber trotzdem funktioniert. Dennoch ist der Eintritt eines vierten Anbieters – neben Orange, Vodafone und der Telekom bietet seit diesem Jahr auch RCS&RDS Mobilfunkdienste an – zu begrüßen. Bei der Energieproduktion aus erneuerbaren Energien sieht die Wettbewerbsbehörde eine lebhafte Konkurrenz im Handel mit grünen Zertifikaten sowie ein mittleres Maß an Machtkonzentration.