Internationaler Kongress für Pressegeschichte

Journalisten und Akademiker kamen in Temeswar zusammen

Bei der Eröffnung der Veranstaltung sprach Prof. Dr. Păun Ion Otiman, der Leiter der Temeswarer Filiale der Rumänischen Akademie
Foto: Zoltán Pázmány

„Es gibt fast keine Printpresse mehr und auch keine literarische Presse. In Bukarest erscheint lediglich eine einzige Zeitschrift dieser Art; dies ist eine komplett neue Situation“, bemerkte Eugen Simion, Mitglied der Rumänischen Akademie in der Eröffnungsrede, die er anlässlich des Internationalen Kongresses für Pressegeschichte in der Aula der Temeswarer Filiale der Akademie hielt. Zum neunten Mal tagte vor Kurzem der Kongress, jedes Jahr wird die Veranstaltung von dem Rumänische Verein für Pressegeschichte in einer anderen Stadt organisiert. Dieses Jahr hat sich  Temeswar im Rahmen der Veranstaltungen anlässlich der 150 Jahre seit Gründung der Akademie und 65 Jahre des Bestehens der hiesigen Filiale als Veranstaltungsort angeboten. Die Teilnehmer kamen aus ganz Rumänien, aus der Republik Moldau, aus Serbien und der Ukraine. Die Organisatoren hatten für dieses Jahr das Thema „Traditionen der wissenschaftlichen Presse“ ausgewählt. So kam es, dass es sich bei den Vorträgen um verschiedene Spezialthemen handelte, wie „90 Jahre seit der Gründung der Zeitschrift ‚Korunk‘“; „Der Aufbau einer Tradition: ‚Temeswarer Beiträge zur Germanistik‘“, „Interkultureller Dialog und Förderung des südosteuropäischen kulturellen Kulturerbes in den Zeitschriften ‚Europa‘ und ‚Piramida‘“ oder „Die Zeitschrift ‚România medicală‘ – eine monografische Skizze“.

Bei der Veranstaltung kamen Akademiker und Journalisten zusammen. Um einen erfolgreichen Journalisten, der seit Jahrzehnten in den Medien arbeitet, zu würdigen, haben die Organisatoren den Sever-Cărpinişan-Preis dem Temeswarer Vasile Sergiu Cezar Bogdan, der für seine Radio-Sendungen wie auch für die Veröffentlichung von 28 Prosabänden bekannt ist, verliehen. Mitveranstalter des Kongresses waren in diesem Jahr die Temeswarer Filiale der Rumänischen Akademie, das Institut für Banater Studien „Titu Maiorescu“ sowie die Enzyklopädische Gesellschaft des Banats und das Kulturinstitut der Rumänen aus der Wojwodina (Serbien). Das Programm wurde mit einem Ausflug nach Hatzfeld/Jimbolia und Zrenjanin (Serbien) abgerundet. In Hatzfeld besichtigten die Teilnehmer am Kongress das Pressemuseum „Petre Stoica“, das einzige Pressemuseum in Rumänien, in Zrenjanin wurden sie beim Kulturinstitut der Rumänen aus der Wojwodina erwartet. Der Kongress findet nächstes Jahr im siebenbürgischen Klausenburg statt, die Teilnehmer werden sich dann auf ihrer Tagung einer ausführlichen Analyse der geistlichen Presse widmen.