Irland – die grüne Insel

Dublin lebt durch gute Laune, viel Musik und Bier

Die kleine Insel namens „Ireland´s Eye“ ist von der Fischerortschaft Howth aus sichtbar.

Die Iren sind ein musikalisches Volk. In fast allen Pubs wird Live-Musik angeboten.

Guiness ist wohl ein Markenzeichen der Iren.
Fotos: Andreea Oance

Man geht in den ersten Pub, bestellt ein Guiness und beginnt, mit dem Fuß den Rhythmus der irischen Musik nachzu klopfen. Dies ist keine Szene aus einem Buch oder Film, sondern ganz normal, wenn man in Dublin weilt. Die Iren sind ein sehr musikalisches Volk. Abends kann man in fast allen Pubs Livemusik hören. Dabei wird die Stimmung mit einem Glas dunklen Bieres aufgewärmt.

Touristen, aber nicht nur, füllen die traditionellen Pubs und Bars jeden Abend, wo sie Entspannung bei guter Musik und Stimmung und frischem Bier suchen. Wenn man bedenkt, dass Bono und seine Rockgruppe zuerst in einem Pub gesungen haben, bevor sie – mittlerweile weltberühmt –  unter dem Namen U2 auftraten, kann man sich gut vorstellen, das die jeweiligen Künstler aus den Bars auch irgendwann mal bekannt werden – und die Zuschauer Augenzeugen für den schüchternen Aufstieg  eines künftigen weltberühmten Künstlers.

Irland hat im Laufe der Jahre bekannte Persönlichkeiten in verschiedenen Bereichen hervorgebracht, vor allem Musiker und Schauspieler. Insbesondere in der Musik waren oder sind einige Iren außerordentlich erfolgreich. Neben der Rockgruppe U2 kann man gleich die Sängerinnen Sinéad O’Connor und Enya erwähnen. Der frühere Sänger der Boomtown Rats und heutiger Live-Aid-Organisator Bob Geldorf stammt ebenfalls aus Irland.

Weitere bekannte irische Bands sind die Boyband Boyzone, die Kelly Family, die Irish Folk Band The Dubliners sowie die Bands The Cranberries, The Corrs und Snow Patrol. Auch einige berühmte Schauspieler kommen ursprünglich aus Irland, wie etwa Colin Farrell, Liam Neeson oder der ehemalige James Bond-Darsteller Pierce Brosnan. In Bezug auf Irland muss man aber unbedingt auch in Richtung Literatur schauen. Aus der Stadt an der Ostküste der Insel kommen wichtige Schriftsteller und Künstler wie James Joyce, Oscar Wilde, Bram Stoker, Edmund Spenser oder Brendan Behan, Jonathan Swift und Sheridan Le Fanu. Wieviele Gründe brauchen Literaturfans, Theaterfreunde und Bibliophile eigentlich noch, um sich gleich auf dem Weg nach Dublin zu machen?

Neben der genannten Künstlerszene lockt St. Patrick’s Cathedral als eine der Hauptattraktionen in der irischen Hauptstadt. Sie ist ein Wahrzeichen Dublins und ist eines der grandiosesten Bauwerke Irlands.

Temple Bar – Dublins Platz für Touristen

„Pub Crawls“ durch die Stadt – junge Leute, die von Pub zu Pub oder Club zu Club ziehen, sorgen für allgemeine Partystimmung an ganz normalen Wochentagen. Dafür geht jedem Touristen zu allererst eines über die Lippen: „Tempel Bar“. Dies ist ein Stadtteil am Südufer des Flusses Liffey im Zentrum von Dublin. Im Gegensatz zu den umgebenden Stadtvierteln hat Temple Bar sich seine frühneuzeitlichen Straßenzüge mit vielen engen kopfsteingepflasterten Gassen erhalten. Temple Bar ist vor allem eine Touristenattraktion. Dublins Kulturviertel mit einem munteren Nachtleben.

Nachtclubs, Restaurants und Pubs, wie zum Beispiel Porterhouse, Turk’s Head, The Temple Bar, Quays Bar, Foggy Dew, Bad Ass Cafe oder The Palace sind einige der berühmtesten Locations in Temple Bar.

Dublin ist zwar eine Party-Stadt, kann jedoch nicht mit New York mithalten. Diese Stadt schläft doch! Und das ab drei Uhr jede Nacht, denn Party machen darf man in Irland nur bis um diese Uhrzeit. Dann geht jede Feier zu Ende. Aber die Stimmung in den Pubs beginnt gewöhnlich nach 19.20 Uhr, wenn die meisten Bands ihre Performance starten. Doch in Dublin dreht sich nicht alles nur rund um Musik und Pubs. Dublin ist die Hauptstadt der Republik Irland.

Für viele Touristen startet die Irlandreise hier. Fast ein Drittel der Bevölkerung des Landes lebt in der näheren Umgebung von Dublin. Das Stadtzentrum ist jedoch klein und kann zu Fuß erkundet werden.

Die Hauptstadt zu Fuß erkunden

Die Hauptstadt und größte Stadt der Republik Irland hat natürlich auch einen irischen Namen: Baile Átha Cliath, das bedeutet so viel wie „Stadt an der Hürdenfurt“. Veraltet ist die Bezeichnung Dubhlinn „Schwarzer Tümpel“ oder „Schwarzer Sumpf“. Offiziell leben in Dublin zirka 500.000 Einwohner.

In der Region Dublin (Réigiúin Átha Cliath), die auch die Vororte und Satellitenstädte sowie einige eher ländliche Regionen des ehemaligen County Dublin umfasst, leben etwa 1,2 Millionen Menschen. In der irischen Hauptstadt leben auch zahlreiche Rumänen. Etwa 30.000 gibt es insgesamt in ganz Irland, jedoch leben die meisten in Dublin und rund um in der Region.

Dublin war früher das Zentrum des Brauwesens. Berühmt ist die irische Guinness-Brauerei. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Stadt jedoch zu einem Zentrum der pharmazeutischen Industrie (Pfizer) und des IT-Sektors (hier liegen die Europa-Hauptquartiere von Google, Microsoft, Facebook, Paypal, Zynga und Yahoo!). Laut einer Studie lag Dublin 2011 auf Platz zwei der attraktivsten Städte für Firmen-Hauptquartiere in Europa. Dublin ist auch das Finanzzentrum von Irland. Viele europäische Banken und Versicherungen haben dort Niederlassungen. Doch zurück zum Bier. Wer in Irland nicht wenigstens ein Mal Guinness getrunken hat, der war umsonst dort.

Tradition für Bier und Whiskey

Irland ist für sein legendäres Bier weltbekannt. Irisches Bier zeichnet sich durch einen ganz besonderen Geschmack aus und unterscheidet sich beispielsweise erheblich von dem klassisch deutschen Bier. So verfügt es nicht nur über weniger Kohlensäure, sondern ist auch weniger geschmacksintensiv. Darüberhinaus enthält irisches Bier deutlich weniger Alkohol.

Die Iren gehören zu den führenden Biertrinker-Nationen der Welt. Die Kultur, die mit dieser Spezialität einhergeht, kann man am besten in einem der zahlreichen Pubs erleben. Guinness ist das wohl bekannteste irische Bier. Über die Jahre hinweg hat es sich zum Marktführer in Irland entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Starkbier, das in Irland auch als Stout bekannt ist. Es verfügt über einen vergleichsweise hohen Alkoholgehalt.

Die berühmte dunkle Biersorte aus Irland ist rund um die Welt bekannt. Arthur Guinness gründete im Jahr 1759 die Brauerei in Dublin. Sie war schon damals ein wichtiger Arbeitgeber für die Region. Seit 1759 wird Guinness am St. James’s Gate in Dublin und in zahlreichen weiteren Brauereien weltweit gebraut. Dabei wird je nach Zielland ein anderes Rezept verwendet. Im Guinness Store House kann man mehr über die Geschichte und den Herstellungsprozess erfahren. Die Guinness-Brauereien gehören heutzutage einem britischen Getränkekonzern mit Sitz in London. Auch andere Biersorten wie Smithwick´s Irish Ale sind in Irland sehr beliebt. Smithwicks ist in Irland selbst auch als Kilkenny bekannt. Es zeichnet sich durch einen deutlich herberen Geschmack aus und unterscheidet sich so erheblich von anderen irischen Biersorten. Die Schaumkrone des Smithwicks erinnert stark an die des Guinness.

Doch auch wer Whiskey dem Bier bevorzieht, hat Grund zur Freude in Irland. Jameson ist eine irische Whiskey-Marke. Die gleichnamige Destillerie wurde von John Jameson im Jahr 1780 in Dublin gegründet und war bis 1971, in der Bow Street (Smithfield Village), aktiv. Heute kann man in Dublin nur noch die Schaubrennereien von Old Jameson besichtigen, produziert wird in Midleton. Jameson gehört heute zu den weltweit bekanntesten Whiskey-Marken. Es handelt sich um einen sogenannten Blended Whiskey.

Fahrt zu traditionellen Fischerdörfern

Wer nicht nur die kommerzielle und touristische Hauptstadt besuchen, sondern auch etwas von der Tradition der Einheimischen mitbekommen möchte, dem sei zu einem Besuch der irischen Fischerdörfer an der Meeresküste geraten. Mit dem Zug kann man für drei Euro von Dublin in etwa einer halben Stunde die Ortschaft Howth (irisch Binn Éadair) erreichen.Howth ist eine Stadt im County Fingal mit 8.196 Einwohnern und liegt östlich von Dublin im nördlichen Teil der Halbinsel Howth Head. Mit dem nahen Sutton ist sie über einen Isthmus verbunden. In der Vergangenheit wurde die Halbinsel Howth gelegentlich durch Sturmfluten und Tiden vom Festland abgetrennt.

Früher ein Fischerdorf, bildet Howth heute eine der Endstationen des vorörtlichen Schienennetzes. Nördlich, nahe der Küste, liegt eine kleine Insel namens Ireland’s Eye (Das Auge Irlands), zurzeit ein designiertes Vogelschutzgebiet, das von Touristenbooten angesteuert wird. Howth ist wegen seines Hafens mit zahlreichen Fischrestaurants und Fischgeschäften und der Klippen mit Wanderwegen ein beliebtes Ausflugsziel. Wer Glück hat, der kann am Ufer zwischen den verankerten Schiffen auch Seelöwen antreffen. Howth ist bei Anglern beliebt, da man viele Arten von Fischen an der felsigen Küste fangen kann. Die Möglichkeit, eine große Vielfalt an Vogelarten zu beobachten, zieht auch Vogelfreunde an.

Belfast – Hauptstadt von Nordirland

Wenn man schon auf der grünen Insel weilt, dann sollte man auch die Hauptstadt von Nordirland besuchen. Belfast (irisch Béal Feirste]) ist die zweitgrößte Stadt nach Dublin und Sitz der Regierung und des Parlaments von Nordirland. In die Geschichte ist sie durch den Koloss Titanic eingegangen, denn das „unsinkbare Schiff“ wurde hier gebaut. Lange Zeit wollte man jedoch in Belfast nichts mehr von der Titanic wissen. Nun aber, 100 Jahre nach dem Untergang, will die einstige Unruheprovinz mit dem Mythos Touristen locken.