Kreative Kennzeichnung von Parkplätzen

Wie parkt man in der Inneren Stadt?

Das Besetzen eines öffentlichen Parkplatzes ist gesetzlich verboten.

Wer durch die Straßen der Inneren Stadt spaziert, wird sie wohl sicher gesehen haben: die Markierungen am Straßenrand, durch welche manche Autobesitzer einen „eigenen“ Parkplatz besetzen wollen. Es handelt sich um Mülltonnen, Eimer, die mit Beton gefüllt sind und aus denen ein langer Stab herausragt, um Autoreifen oder auch um 10-Liter-Wasserbehälter, die mit Sand gefüllt sind und die auf den wenigen Metern Asphalt vor dem Haustor gestellt werden. Sie machen die Stelle oftmals den ganzen Tag unzugänglich, bis der Besitzer zurückkehrt und die Objekte wegräumt.
Auch erscheinen jeden Morgen neue handwerkliche „Installationen“ von Brettern, die auf Mülltonnen oder anderen großen Gegenständen gestützt sind und den Platz frei halten sollen. Dem Einfallsreichtum unserer Mitbürger sind keine Grenzen gesetzt. Dabei sind diese Kennzeichnungen unästhetisch, was bestimmt auch die zahlreichen Touristen merken, die in den schönen kleinen Gassen schlendern.
Zudem sind sie illegal. Es gibt in der Inneren Stadt keine privaten Parkplätze und auch wenn es sie gäbe, ist es gesetzlich verboten, sie tagsüber frei zu halten. Wer den Vorteil hat im Herzen der Stadt zu wohnen, muss wohl mit dem Nachteil leben, keinen eigenen Parkplatz zu haben.
Da muss man von Glück sprechen, wenn jemand einen Erdfleck in einem Innenhof besitzt oder mieten kann, um sein Auto dort abzustellen. Die meisten Bewohner dieses Stadtgebiets aber parken an Straßenrändern, auf einem der 1637 eingerichteten öffentlichen Parkplätze, oder einfach auf öffentlichem Grundstück. In verzweifelten Situationen greift man auch tief in die Tasche und nutzt die weiteren beiden Parkmöglichkeiten aus diesem Stadtgebiet: die Parkanlage oberhalb der Schwarzen Kirche oder das neue Parkhaus neben dem Militärspital.
Parkplätze zu finden in der Inneren Stadt, wie auch in den meisten Teilen Kronstadts, ist bekanntlich ein großes Problem, über welches die KR und ADZ schon des öfteren berichtet haben, und für das weiterhin Lösungen gesucht werden.
Was für Lösungen gibt es allerdings bezüglich der illegalen Kennzeichnungen der Asphaltflecken am Straßenrand? Die Polizei kennt die Situation. Die Kontrollen, die sie hier regelmäßig durchführt, haben nur zeitweilige Resultate: Die Reinigungsfirma, die für diese Zone zuständig ist, muss die Objekte von der Straße wegräumen, die Mülltonnen zur Seite schieben. Am nächsten Morgen allerdings markieren die Autobesitzer „ihren“ Parkplatz erneut. Die Geldstrafen, welche die Polizei erteilt, scheinen auch niemanden abzuschrecken. Bis zu einer Regelung der Situation können wir uns weiterhin darüber wundern.