Krebs-Rehabilitationszentrum auf der Zielgeraden

In Slatina Nera entsteht die erste einschlägige Klinik Rumäniens

Laut Mitteilung von Prof. Dr. Pavel Chirilă, ein auf Krebs-Früherkennung, -Forschung und -Rehabilitation nach überstandener Krebserkrankung spezialisierter Arzt und emeritierter Hochschullehrer, ist das Forschungs- und Rehabilitationszentrum für Onkologie Slatina Nera mit der Finanzierung auf der Zielgeraden angelangt. Anlässlich seines jüngsten Besuchs in Reschitza erklärte der Arzt und aktive orthodoxe Gläubige: „Vor ein paar Monaten wurde die Finanzierung für den Klinikraums im letzten verbliebenen Teilabschnitt dieses Forschungs- und und onkologischen Rehabilitationszentrums gesichert. Die letzten nötigen vier Millionen Euro werden uns zur Verfügung stehen.“
Demzufolge seien auch alle nötigen Formalitäten für die Nationale Ausschreibung SEAP abgeschlossen worden. Binnen der kommenden Wochen werden die Angebote geprüft und das günstigste von den Fachleuten ausgewählt. Danach beginne das eigentliche Bauen des letzten Abschnitts, für welches der Krebsspezialist „höchstens sechs Monate für den Innen- und Außenausbau“ veranschlagt, „länger sollte es normalerweise nicht dauern“. Er rechnet also damit, dass das Zentrum im Laufe des Jahres 2018 eingeweiht werden kann.

Prof. Dr. Pavel Chirilă war nach Reschitza gekommen, um an einer Veranstaltung der „Heerschar des Herrn“, einer ultraorthodoxen Laien- und Priesterorganisation teilzunehmen, die für die Organisation einer nationalen Volksbefragung zur Verfassungsänderung eintritt. Hauptziel: In der Verfassung soll die Ehe klar als Bund fürs Leben zwischen Mann und Frau definiert werden – womit die Homosexuellenehe früher oder später an den Pranger (und, wahrscheinlich, unter Strafe) gestellt werden kann. Dr. Pavel Chirilă hat zwecks Finanzierung seines Projekts der ersten Rehabilitationsklinik für geheilte Krebskranke die Stiftung „Sfânta Irina“/“Heilige Irene“ gegründet, die aus diversen Quellen rund 30 Prozent der Kosten aufbringen soll. 70 Prozent der Gesamtkosten trägt die EU. Gebaut wurde der Forschungs- und Rehabilitationskomplex im Tal des Nera-Flusses, bei Slatina Nera, in unmittelbarer Nähe des gleichnamigen orthodoxen Nonnenklosters. Inzwischen – so die Bekanntgabe seitens der Äbtissin und des Initiators des Projekts – sind die Nonnen zu Krankenpflegerinnen und Reha-Fachkräften ausgebildet worden.

Nebenbei hat Prof. Dr. Pavel Chirilă im Nonnenkloster Slatina Nera auch eine kleine Manufaktur für die Herstellung von Naturheilmitteln – Salben, Tinkturen, Tropfen, Heilgetränken usw. – eingerichtet, wo ausschließlich „Kräuter aus einer der am wenigsten umweltverschmutzten Gegenden Rumäniens“ verarbeitet werden. Die Produkte der Kräutermanufaktur des Nonnenklosters Slatina Nera sind inzwischen in allen orthodoxen Kloster- und Kirchenläden des Banats erhältlich, heißt es. Ein guter Teil der Einnahmen daraus fließt ins Projekt des Forschungs- und Rehabilitationszentrums Slatina Nera.
Übrigens war ein entscheidender Faktor für die Wahl des Standorts des Forschungs- und Rehabilitationszentrums der geringe Grad der Umweltbelastung dieses Raums am Mittellauf der Nera, vor deren Durchbruch Richtung Donau durch die Nera-Schluchten. Das Zentrum widmet sich der Behandlung Krebskranker im Anfangsstadium: Früherkennung (in einem eigenen Früherkennungszentrum), Krankheitsausbruch, Vermittlung der ärztlichen Erkenntnisse darüber an den Erkrankten, gemeinsame Besprechung der Behandlungsschritte und was der Patient für deren Erfolg individuell zusätzlich tun kann.

Die Unterkunft der 42 Patienten (pro 14-tägigem Reha-Aufenthalt) geschieht in Einzelzimmern, genauso wie die Behandlung sehr individuell abgestimmt ist. Deshalb hat der Gebäudekomplex für die Reha-Patienten architektonisch und funktional einen ausgesprochenen Sanatoriumscharakter. Die Stiftung „Sfânta Irina“ hat die 30 Prozent ihres Kostenbeitrags aus Schenkungen, Sponsoring, wohltätigen Unternehmungen (u. a. Benefizkonzerte, Benefizausstellungen u. Ä.) sowie von der Überweisung von zwei Prozent der Einkommens- (im Falle von natürlichen Personen) und 20 Prozent der Gewinnsteuer (die Rechtspersonen) aufgebracht.