Kronstädter Kreisrat fördert mit weiteren Geldern drei Bereiche

Finanzierungsrichtlinien für Kultur, Sport und Soziales in außerordentlicher Sitzung genehmigt

Der jährlich stattfindende Bunte Abend des Kronstädter Kreisforums findet bei gutem Wetter in der Weberbastei statt. Im Bild der von Lehrerin Annegret Feder geleitete Schülerchor der Peter-Maffay-Schule.
Foto: der Verfasser

In einer außerordentlichen Sitzung genehmigten die Mitglieder des Kronstädter Kreisrates die Finanzierungsrichtlinien für drei Bereiche: Kultur, Sport und Soziales für dieses Jahr. Diese Richtlinien wurden Anfang März auch zu einer öffentlichen Debatte gestellt und mussten nun ihren Segen von dem Kreisplenum erhalten, wie Adrian Veștea, Vorsitzender des Kreisrates, betonte.

Für Projekte im Kulturbereich wurde 1 Million Lei genehmigt, die der Kreisrat zur Verfügung stellt. Davon werden 400.000 Lei für Anträge bestimmt, deren Wert 200.000 Lei überschreitet. Die restlichen 600.000 Lei stehen für Projekte zur Verfügung, deren Wert unter 200.000 Lei liegt. Laut den angenommenen Richtlinien kann ein Antragsteller nur je ein Projekt für beide Kategorien einreichen. Projektentwürfe können bis Mitte April beim Kreisrat zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Anträge werden von Experten außerhalb des Kreisrates eingeschätzt. Für diese Tätigkeit wurden 13.600 Lei bereitgestellt.

Was die Projekte im Sportbereich betrifft, wird es heuer zwei unterschiedliche Finanzierungslinien geben. Eine für Leistungssport, die olympischen und paralympischen Disziplinen. Dafür stehen ebenfalls 1 Million Lei zur Verfügung. Davon 960.000 Lei für die olympischen, und 40.000 Lei für die paralympischen Sportarten. Die zweite Finanzierungslinie bezieht sich auf den Massensport, für den 300.000 Lei vorgesehen wurden. Dieses ist eine Premiere für den Kronstädter Kreis. Anträge für den Massensport können Nichtregierungsorganisationen stellen, die sportliche Veranstaltungen organisieren, die nicht olympische Disziplinen umfassen.

Für den dritten Bereich, der des sozialen Beistandes, wurden 302.400 Lei vorgesehen. Diesbezügliche Finanzierungsanträge können von Vereinen, Nichtregierungsorganisationen und juristischen Personen aus dem Kreisgebiet gestellt werden, die für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren in schwieriger Finanzlage sozialen Beistand leisten.

Prinzipien und Kriterien der Antragstellung

Antragsteller kann jede öffentliche oder private juristische Person sein, die ein Projekt für die Finanzierung einreicht. Der Eigenbeitrag des Antragsteller muss mindestens 20 Prozent der Finanzierungssumme betragen. Die Dauer des durchzuführenden Projektes läuft vom Tag, an dem die genehmigte Tätigkeit eingeleitet wird, bis zum 15. November 2018. Ausnahme bilden die Projekte zur Hundertjahrfeier der Vereinigung von 1918, die bis zum 10. Dezember 2018 stattfinden müssen.

Als Prinzipien der Auswahl der eingereichten Projekte stehen die gleichen Kriterien für alle Anträge. Ausgeschlossen ist die Möglichkeit, eventuelle Restsummen eines Projektes für ein anderes zu verwenden. Hauptziel des Programms ist die Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner des Kreisgebietes. Was die Thematik betrifft, können sich die Projekte auf das 100. Jubiläum der Vereinigung von 1918, Architekturprojekte, die Förderung des nicht materiellen Kulturerbes – traditionelle Handwerke, Brauchtum, Folklore –, Vorstellungskunst – Theater, Tanz, Musik –, u. a. beziehen. Priorität haben Projekte, die sich auf die Entwicklung der Kreativität, der kulturellen Vielfalt, auf die Unterstützung der Mobilität der Kulturschaffenden und Kulturwerte, auf die Verwendung neuer Technologien im Schaffen neuer kultureller Werte, die Förderungen lokaler Kulturveranstaltungen, die nachhaltige Entwicklung des Kulturtourismus beziehen.

Schlussfolgerungen am Rande des Vorjahres

Im Kontext der zu finanzierenden Projekte wurden der Kulturkommission auch die Schlussfolgerungen für die 2017 finanzierten Kulturprojekte seitens der zuständigen Direktion des Kreisrates vorgelegt. Im Vorjahr wurden 23 Projekte finanziert, von denen sieben in Kronstadt/Brașov durchgeführt wurden, eines in der Stadt unter der Zinne gemeinsam mit weiteren Ortschaften aus dem Kreisgebiet (Musica Barcensis). Die restlichen 15 wurden in Viktoriastadt/Orașul Victoria (1), in Fogarasch/Făgăraș (2), die anderen in Gemeinden verwirklicht. Der Kreisrat hat maximal 50.000 Lei für ein Projekt zur Verfügung gestellt, gerade wenn der Initiator auch mehr dafür verausgabt hat, wie beispielsweise für das Jazz- und Blues-Festival, für das 202.069 Lei nötig waren und das auch Einnahmen verzeichnete. Die Schlussfolgerungen gründen auf den Projekten der vergangenen drei Jahre. Erstens wurde festgestellt, dass die Qualität der eingereichten Projektvorschläge von Jahr zu Jahr gestiegen ist. Zweitens wurden einige sehr gute Projekte finanziert, die sich durch besondere Qualität ausgezeichnet haben. Besondere Erwähnung findet die „Musica Barcensis“- Musikreihe, veranstaltet vom „Forum Arte“-Verein, die 18 Konzerte mit sakraler Musik und der Teilnahme auch in- und ausländischer Gäste umfasste. Die Gesamtsumme, die es dafür benötigte – 71.835 Lei – war bescheiden für Dauer und Teilnehmerzahl, 16 Ensembles und 10 Solisten. Insgesamt 3600 Teilnehmer an der Konzertreihe wurden registriert.

Das AMURAL-Festival, das Ende August im Weißen bzw. Schwarzen Turm und der Graftbastei stattfand, hat Fotoaus-stellungen,Workshops, Konferenzen und Videomapping umfasst. Es ist ein Festival, das von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmer anlockt. Im Rahmen des Festivals des historischen Films von Rosenau/Râșnov fanden abendlich auch Konzerte statt. Daran beteiligten sich außer rund 7000 Zuschauern zahlreiche Ehrengäste, darunter die Botschafter der USA und Großbritanniens in Bukarest.

Großen Anklang fanden die vom „Carpaterra“-Verein organisierten Veranstaltungen in zwei der weit entfernten Dörfer aus dem Kreisgebiet. In Streitfort/Mercheașa wurde der Tag der größten und ältesten Eiche Rumäniens abgehalten. In Racoș wurde die hiesige Steinzivilisation und -kultur vorgestellt. Für die Bewohner der betreffenden Dörfer waren es die ersten Kulturveranstaltungen, die nach Jahren in diesen Ortschaften stattgefunden haben. Weitere Festivals, die Finanzierungen erhielten, waren unter anderen das C‘Art Fest 4, das Jazz&Blues- Festival (5. Auflage), die erste Auflage des Promenaden-Festivals.

Es wurden auch Projekte durchgeführt, die nicht viel Anklang verzeichneten: die Tage der mittelalterlichen Küche wie auch Straßentheater in Stadtvierteln von Fogarasch/Făgăraș, Geschichte – gesehen mit den Augen der Zukunft, organisiert von der Kronstädter Metropolagentur. Bei den Veranstaltungen blieb die Teilnahme unter den Erwartungen, die Ausgaben für Werbematerial waren jedoch relativ hoch.
Der Kreisrat ist weiterhin interessiert, nur in Projekte von bester Qualität zu investieren.
Auch die abgelegenen Gebiete aus dem Kreis werden dadurch zu kultureller Tätigkeit angeregt, was die Bewohnern zu schätzen wissen.