Kultursender zeichnet Temeswarer aus

Dan Perjovschi beauftragt, die Diplome zu entwerfen

Bukarest/Temeswar – Der Vorsitzende der Art-Encounters- Stiftung, Ovidiu Șandor, bekommt im Rahmen der Radio-România-Cultural-Kulturpreisgala eine Auszeichnung für seinen Verdienst um das Programm Temeswar - Europäische Kulturhauptstadt 2023. Der gleichnamige Sonderpreis geht an den Temeswarer für seine ausschlaggebende Rolle beim Gestalten groß angelegter Veranstaltungen und Kulturereignisse, inklusive die Retrospektivausstellung „Victor Brauner: Erfindungen und Magie“ sowie die größte Brâncuși-Ausstellung der letzten Jahrhunderthälfte, die ab Herbst in Temeswar zu besichtigen sein wird und Werke aus Galerien von mehreren Ländern und Kontinenten im Temeswarer Kunstmuseum unter dem Titel „Brâncuși: surse românești și perspective universale“ (Brâncuși: rumänische Quellen und universelle Perspektiven) vereint. Ovidiu Șandor ist Urheber der Art-Encounters-Biennale, die Temeswar einen neuen Platz in der Gegenwartskunstszene verschafft hat. Diese Kunstbiennale findet in diesem Jahr zum fünften Mal ab dem 19. Mai statt und zeigt Werke von über 60 Künstlern.

Die 22. Auflage der Radio-România-Cultural-Preisgala findet am Montag, dem 3. April, auf der Bühne des Odeon-Theaters in Bukarest statt und wird ab 18 Uhr live beim rumänischen Kultursender übertragen. Es ist die einzige Gala, die besondere Leistungen in allen Kulturbereichen in Rumänien für das Jahr 2022 auszeichnet. Außerdem werden, wie oben vermerkt, auch Sonderpreise sowie ein Exzellenzpreis vergeben. Dieser geht an die Schauspielerin Dorina Lazăr. Sie gehört zu den angesehensten rumänischen Theater- und Filmdarstellerinnen, leitet seit 2003 das Odeon-Theater mit und spielt auch mit 82 Jahren neue Rollen sowohl auf der Bühne (Regie Bobi Pricop), wie auch vor der Kamera (Radu Jude).

Der bewährte Musikkritiker, Moderator und Musikwissenschaftler „Moșu“ Florian Lungu wird mit dem Sonderpreis „Jazz Made in Romania“ ausgezeichnet, während der „RRC Responsabil“-Sonderpreis an Mihaela Chiper geht, die den Verein für Opfer von Sexualverbrechen gegründet hat. Erstmalig bei der Kulturpreisgala von Radio România Cultural werden die Diplome selbst Kunstwerke sein, die beim Hermannstädter Kunstzeichner Dan Perjovschi in Auftrag gegeben wurden. Die Diplome werden für die acht Kategorien individuell gestaltet, und nochmal speziell für die Sonderpreise.

Temeswarer Nominierungen gibt es in den Kategorien: darstellende Künste (Maria Beatrice Tudor für das Temescher Projekt „Dans Nomad“ der eigenständigen Theaterkompanie Unfold Motion aus Temeswar), Bildhauerei (Suzana Fântânariu für die Ausstellung „Durata impură“ in der Calpe Gallery, kuratiert von Călin Petcana), Wissenschaft (Mirela Stoeac-Vlăduți für das „MV sci-art“, dem ersten Zentrum für Gegenwartskunst und Wissenschaft) und Filmkunst (wenn man in Betracht zieht, dass die Hauptdarstellerin des nominierten Dramas „Miracol“ von Bogdan George Apetri, Ioana Bugarin, eine gebürtige Temeswarerin und ehemalige Nikolaus-Lenau-Schülerin ist und ihre Interpretation der Nonne Cristina als Argument für die Nominierung veröffentlicht wurde). Ausgezeichnet werden zudem Kulturmenschen aus den Bereichen Lyrik, Prosa, Bildung und Musik.