Kupferbergbau knapp vor Wiederaufnahme

Türkisches Unternehmen soll in Neumoldowa 1000 Arbeitsplätze schaffen

Neumoldowa – Laut Bürgermeister Ion Chisăliță (PNL) soll die Übernahme des aufgelassenen Kupfererzabbaus in Neumoldowa durch den türkischen Konzern Cengiz Holding über seine Firma Eti Bakir rund 1000 neue Arbeitsplätze in die strukturarme Gegend bringen. Außerdem weiß der Bürgermeister, dass die Türken rund 250 Millionen Euro in Neumoldowa investieren werden.

„Leider ist 2008 die Tätigkeit des Kurpfererzunternehmens Moldomin eingestellt worden“, bedauerte Cisăliță vor den Medien. „Die Staatsgesellschaft ist pleite erklärt worden, war aber nach wie vor im Besitz der Abbaulizenz für die Kurpferarmerze des Grubenfelds Neumoldowa-Saska (Deutsch-Saska), das hauptsächlich durch das Vorhandensein der Kupfer- und Molydänit-Erze - neben weiteren mehr als fünf Dutzend Mineralien - gekennzeichnet ist. Nun kommt nach Neumoldowa eine Kompanie mit reicher Erfahrung im Bergbau und mit einer soliden finanziellen Kapazität. Die Türken haben die Aktiva der SC Moldomin SA gekauft (den Tagebau und die Ruinen des Kupfererzanreicherungsunternehmens, wo es nicht einmal mehr das Eisen im Stahlbeton der Bauten gibt). So wird die Hoffnung zurecht genährt, dass der Bergbau in Neumoldowa wieder aufgenommen wird. Wir haben es zweifelsohne mit einer bedeutsamen wirtschaftlichen Investition zu tun.“

Der von der aufgelösten PDL zur PNL übergegangene Lokalpolitiker Chis˛li]˛ konnte es sich nicht verkneifen, die Vorgängerregierungen der gegenwärtigen Regierungskoalition zu kritisieren: „Wahr ist, dass die Autoritäten Rumäniens in den vergangenen Jahrzehnten daran gescheitert sind, auf der Horizontalen und auf der Vertikalen eine Industrie aufgrund der in Rumänien vorhandenen natürlichen Rohstoffe aufzubauen. Das sollte aber die jetzige Regierungskoalition nicht entmutigen, Verantwortung zu übernehmen und für die Zukunft neue Kapazitäten zum Schürfen, zum Abbau und zur Verarbeitung dieser Ressourcen zu schaffen. Ich denke da sowohl an Roșia Montană, als auch an Roșia Poieni oder Neumoldowa.“

Zur Klärung des Paradoxons: der Bürgermeister von Neumoldowa ist Forstingenieur von Beruf und hat seinen Doktor über die ökologische Verfestigung und Sicherung der giftigen Abraumhalden Boșneag und Tăușani (des Kupferunternehmens Moldomin) gemacht, dem Pferdefuß jeder Investition in den Kupferbergbau von Neumoldowa, dessentwegen Rumänien ein Vertragsverletzungsverfahren seitens der EU angehängt bekam...
Sicher ist für die eigentlich arme Stadt Neumoldowa die Wiederaufnahme des Kupferbergbaus ein Segen: 45 Prozent der von der türkischen Firma zu zahlenden Nutzungs- oder Lizenzgebühr kämen der Stadtverwaltung zugute (35 Prozent des Landkreis Karasch-Severin und 20 Prozent dem Staat).