Längster Fahrradweg Rumäniens

Strecke nach Serbien offiziell eingeweiht

Die Fahrradpiste schlängelt sich bis hin zur serbischen Grenze auf insgesamt 37 Kilometern.
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar – Temeswar - Utvin – Rumänisch - und Deutsch Sanktmichael/Sânmihaiu Român - German - Sânmartinul Mare - Neuburg an der Bega/Uivar und Otelek/ Otelec bis hin zur serbischen Grenze – all diese Ortschaften sind nun entlang des Bega-Ufers durch den neuen und längsten Fahrradweg in Rumänien verbunden. Insgesamt 37 Kilometer und zwei Fahrspuren (eine für jede Fahrtrichtung) so sieht die längste Fahrradstrecke Rumäniens aus, die neulich offiziell eingeweiht wurde. Wenn die Serben ihren Teil der Strecke fertig gebaut haben, von der Grenze durch die Ortschaft Klek bis nach Zrenjanin/Großbetschkerek wird die Strecke um weitere 30 Kilometer verlängert.

Der Weg erwies sich eher als zu eng für die vielen Besucher, die zur offiziellen Einweihung vor einigen Tagen anwesend waren. Zahlreiche begeisterte Radler aus den unmittelbaren Ortschaften des Radwegs als auch Vertreter der Banater Regionaldirektion für Wasserbewirtschaftung, die sich um die Einrichtung des Fahrradweges gekümmert hat und der Temescher Kreisratsvorsitzende Titu Bojin kamen auch extra für die Einweihung der Piste in Rumänisch Sanktmichael. Bei schönem und angenehmen Frühlingswetter stieg sogar der Kreisratsvorsitzende Bojin auf in den Sattel und wollte somit ein Beispiel setzen und dabei auch die Piste zur Probe fahren. Sie sei gut, sagte Bojin nach einem kurzen Tritt in die Pedalen.

Andere Radler widersprachen ihm aber. Sie meinen, der Weg sei holprig und hätte Unebenheiten, und an manchen Orten wären sogar Risse im Asphalt aufgetaucht. Grund dafür, sagen viele begeisterte Fahrradfahrer, wären die oberflächlichen Arbeiten, aber auch die Tatsache, dass die Strecke schon vor der Einweihung von zahlreichen motorisierten Vehikeln befahren wurde. „Unser Budget für die Einrichtung des Wegs war nicht so hoch“, sagt auch Ervin Luci, der Leiter der Banater Regionaldirektion für Wasserbewirtschaftung und weist darauf hin, dass der Weg wahrscheinlich deswegen nicht von bester Qualität sei. Die Gesamtinvestition des grenzüberschreitenden Projekts liegt bei fast 2.35 Millionen Euro inklusive  Mehrwertsteuer und wird aus EU-Geldern finanziert. Das Autofahren auf dem Fahrradweg ist strengstens untersagt! Die Geldstrafe für diejenigen, die sich nicht an die Vorschriften halten, kostet zwischen 6500-7000 Lei. In dieser Hinsicht wurden auch insgesamt 14 Schranken montiert, um das Autofahren auf dem Deich des Bega-Kanals zu verhindern. Auch acht Haltestellen wurden am Rande der Piste für die durchfahrenden Radfahrer eingerichtet.

Wer die Strecke zurücklegen will und dabei kein Fahrrad besitzt, könnte demnächst sich eines direkt am Rande der Piste mieten. Rund 30 solche Fahrräder wurden derzeit gekauft, werden aber noch nicht zum Verleih gestellt, denn die Verwalter wissen noch nicht, wie das System funktionieren soll. Laut Projekt sollen die Fahrräder für die nächsten fünf Jahre kostenlos zum Verleih gestellt werden.

Damit die Fahrradfahrer auch in Sicherheit nach Serbien fahren können, wird die Grenzpolizei beider Länder einen besonderen mobilen Grenzübergang für Fahrradfahrer gründen. Die Radler werden anhand ihrer Personalausweise die Grenze überschreiten können. Derzeit gibt es diesen mobilen Grenzübergang und auch die Fortsetzung des Weges auf der serbischen Seite nicht. Die Fahrradstrecke endet auf dem Feld an der Grenze zum Nachbarland.