LGBTQI+-Gemeinschaft in Rumänien

Der ununterbrochene Kampf um Gleichberechtigung

Die Pride-TM-Eventreihe stand unter dem Zeichen der Vielfalt. Es wurden auch 20 Jahre seit der Aufhebung des Artikels 200 des Strafgesetzbuches, der Homosexualität mit Haftstrafen verurteilte, markiert.

Für Andre Rădulescu waren Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung und die Beziehung mit sich selbst und der eigenen Familie Hintergründe für den Verein „Identity Eduction“, der 2018 gegründet wurde.

Der „Identity Education“-Verein in Temeswar hat ein Handbuch für Eltern, Familie, Freunde*innen von LGBTQI+-Personen veröffentlicht. Dabei kann man Informationen, Studien und Forschung, Fragen und Antworten zur LGBTQI+-Community und zum Coming-Out entdecken.

Viele homosexuelle Paare wandern aus, um gleiche Rechte wie heteronormative Paare im Alltag zu haben. Mihaela und Sue Atkinson sind seit 2019 ein Ehepaar. Ihre Ehe wird in Rumänien nicht anerkannt.

Für Cristina war die Hochzeit zu ihrer Partnerin ein lebenslanger Traum in Erfüllung gegangen. Fotos: privat

Eine ganze Woche lang fand in Temeswar/Timișoara „Pride TM“ statt. Das Ereignis feierte die Vielfalt und Identität der sogenannten LGBTQI+-Gemeinschaft, aber markierte auch 20 Jahre seit der Aufhebung des Artikels 200 des Strafgesetzbuches, der Homosexualität mit Gefängnistrafen von 1 bis 5 Jahren ahndete. Das Akronym LGBTQI+ steht als Abkürzung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle sowie Queers. Zwischen dem 7. und 14. August wurden zahlreiche Veranstaltungen ausgetragen, darunter Kunstausstellungen, Debatten, Sportevents, Partys und Filmvorführungen – alles mit dem Hauptziel der Anerkennung und Gleichberechtigung für diese Gemeinschaft. Die Eventreihe wurde in Temeswar vom Verein „Identity Education“ in die Wege geleitet. Das Projekt ist Teil des Kulturprogramms TM2023 RESTART des Projektzentrums der Stadt Temeswar im Hinblick auf 2023, wenn die Bega-Stadt europäische Kulturhauptstadt sein wird. Der Verein wurde 2018 gegründet und möchte eine Plattform für kulturelle, künstlerische  und Bildungsveranstaltungen schaffen, gegenseitigen Respekt fördern sowie Diskriminierung und Stereotypen bekämpfen, die die LGBTQI+-Gemeinschaft in Abseits schieben. 

Den Hauptgedanken aller Veranstaltungen Mitte August  vermittelt Andre Rădulescu (*), Gründungsmitglied und Vereinsleiter von „Identity Education“: „Wir existieren, wir können nicht ignoriert werden. Wir sind normale Menschen, Profis, Persönlichkeiten“. Andre (33) bezeichnet sich als non-binäres Geschlecht oder genderqueer. Dies ist eine Bezeichnung für Menschen, die sich nicht in die binären Kategorien „Frau“ oder „Mann“ einordnen lassen wollen. Bei non-binärem Geschlecht geht es um die empfundene Geschlechtsidentität und nicht um das körperliche Geschlecht. Sogenannte  Intersexuelle können sich mit einer der binären Kategorien identifizieren - oder sich als non-binär empfinden. Non-binäre Menschen fühlen sich in ihrem zugewiesenen Geschlecht oft nicht hundertprozentig wohl. Manche wiederum spüren ganz klar, dass sie gar kein Geschlecht haben, man bezeichnet sie als Agender. 

Die non-binäre Geschlechtsidentität auch sprachlich auszudrücken stellt eine der größten Herausforderungen dar. Denn das binäre Geschlechtersystem ist der Sprache tief verankert. Aber auch wenn es neutrale Formen für die verschiedenen non-binären Identitäten geben würde, dann müssten die anderen Menschen diese auch kennen und benutzen. Nicht nur die deutsche Sprache tut sich  in diesem Bereich schwer. Zwar gibt es im Deutschen das neutrale „es“, aber viele der Betroffenen finden, das sei keine akzeptable Lösung. Einige verwenden es trotzdem für sich. Der sogenannte Gendergap ist eine mögliche Lösung, um in der Sprache nicht-binäre Menschen mit einzuschliessen. Er kann mit einem Stern „*“ oder einem Unterstrich „_“ geschrieben werden z.B. „Leser*in“ oder „Leser_in“. Des Weiteren kann man bei gewissen Wörtern auch das Suffix „x“ benutzen, damit man sich von den weiblichen oder männlichen Suffixen fernhält. „Es ist lustig, dass, seitdem ich mich letztes Jahr als non-binär geoutet habe, ich nun dieses ‚x‘ in der schriftlichen aber auch in der mündlichen Sprache verwende. Was vielleicht am Anfang komisch klingt, kann schnell zur Angewohnheit werden. Das habe ich unter Bekannten und Freunden bemerkt.“ Auf Rumänisch sagt Andre für „Freunde“ tatsächlich „prietenix“ – um „prientenii“ und „prietene“ zu vermeiden! „Viele von ihnen verraten mir auch, dass sie zu Hause diese Konjugation sogar üben“, erzählt Andre Rădulescu. 

Als homosexuell hat sich Andre Rădulescu 2009 geoutet. „Meine Eltern waren die letzten, die es erfahren durften und das kam infolge eines Streits. Das empfehle ich niemanden. Mittlerweile habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den ‚Identity Education‘-Verein gegründet und wir arbeiten so an unserer Beziehung. In der Zwischenzeit machte Andre ein weiteres, sogenanntes „inneres Coming-Out“. Andre empfindet sich mittlerweile als non-binär. Das ganze war ein schwerer Prozess: „Ich war schon immer ein nicht-binärer Mensch, Agender, nur fehlten mir die Worte, die sicheren Räume, um dies ausdrücken zu können, mich sicher zu fühlen, über mich selbst sprechen zu können. Ich wurde oft gemobbt, was meinen Geschlechtsausdruck, mein Aussehen und mein Verhalten anging, also habe ich lange Zeit Teile von mir unterdrückt. Deshalb sage ich, es ist ein sehr persönlicher Prozess, sehr vielfältig, das ist er immer noch. Erst jetzt spreche ich mutiger über mich, ich spreche sowohl in der Gemeinschaft als auch außerhalb und  habe es meinen Eltern, Freunden und Leuten erzählt, die mich seit vielen Jahren kennen. Ich erzähle darüber frei auch neuen Leuten, wenn ich ihnen erkläre, welche Pronomen und welche Sprache ich verwende“.

Was Andre bisher alles erreicht hat, ist das, was sich der Verein vornimmt: „Menschen zu helfen, ihre Identität zum Ausdruck zu bringen, ihnen Unterstützung und Beratung sowie ein Umfeld, wo sie sich sicher und wohl in eigener Haut fühlen können, zu bieten“, sagt Andre Rădulescu, als „Vereinsleiterx“ von „Identity Education“. 

Handbuch für sexuelle Identität und Orientierung

Unter der Webseite identity.education  ist auch ein Online-Handbuch für Eltern, Familie, Freunde und Freundinnen abrufbar. An der Erstellung desselben haben Andre und Freiwillige der LGBTQI+-Gesellschaft in Temeswar mitgewirkt. „Das Elternleben ist voller Überraschungen. Vom Tag der Geburt an versuchen Eltern, ihre Kinder so zu verstehen, wie sie es am besten können und helfen ihnen, ihren eigenen Weg zu finden. Aber was passiert, wenn die Eltern mit Dingen konfrontiert werden, die sie möglicher-weise nicht vollständig verstehen oder die ihren Erwartungen nicht entsprechen? Wenn das Kind sich entscheidet, über seine sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität zu sprechen, kann dies für viele Menschen ein Schock sein. Viele Eltern und Familienmitglieder reagieren so oder machen sich Sorgen. Andere akzeptieren ihr Kind einfach. Es besteht jedoch das allgemeine Gefühl, dass sie am Anfang nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen und wie sie ihr Kind besser unterstützen können“, sagt Andre Rădulescu. „Dieses Handbuch ist eine Gelegenheit für Eltern, Familie und Angehörige, zu verstehen, was es bedeutet, aufgrund seiner wahren Identität und wegen der Liebe zu jemandem diskriminiert zu werden. Dabei kann man Informationen, Studien und Forschung, Fragen und Antworten zur LGBTQI+-Community und zum Coming-Out entdecken. Dieses Handbuch ist keine kurze Lektüre, aber sie kann für Familienmitglieder sehr nützlich sein, damit sie feststellen können, ob das Kind möglicherweise eine andere Geschlechtsidentität und/oder sexuelle Orientierung hat, als sie zu wissen glaubten oder erwartet hatten. Egal mit welcher Schlussfolgerung, sie sollen wissen, dass es immer noch dasselbe Kind ist, dass sie kannten“, schließt Andre Rădulescu.  

Wunsch nach Anerkennung und Gleichberechtigung 

Gegen sexuelle Diskriminierung kämpft auch Cristina Săracu (53). 2017 heiratete sie ihre Partnerin in Island. Ihre Ehe wird in Rumänien jedoch nicht anerkannt. „Für mich war diese Heirat ein Traum, der nach 30 Jahren in Erfüllung gegangen ist“, sagt Cristina Săracu. Als anders hat sie sich immer empfunden, lässt sie offen wissen. „Bereits mit 18 wagte ich zum ersten Mal, von einer Ehe mit einer anderen Frau zu träumen. Das war Mitte der 80er Jahre, in Rumänien. Wie es für uns damals war, das kann man sich heute kaum noch vorstellen. Auch wenn die offizielle Anerkennung noch fehlt, leben wir heute zumindest nicht mehr in Angst um unser Leben“, erzählt sie. Seit Anfang der Jahrtausendwende hat sich Cristina S²racu für die Rechte der homosexuellen Menschen in Rumänien eingesetzt, anfangs als Freiwillige des „Accept“-Vereins in Bukarest. „Seit zehn Jahren lebe ich nun in Temeswar und unterstütze auch hier weiter die Gemeinschaft“, setzt sie fort. Ihr sogenanntes „Coming Out“ als lesbisch machte Cristina allein unter Freunden und Bekannten mit 35 Jahren: „Man kann nie richtig ‚out‘ sein, solange wir immer noch diskriminiert werden. Meine Frau kann sich zum Beispiel in ihrem Job als Rechtsanwältin nicht outen. Das würde bestimmt ihrer Karriere schaden“.

Viele homosexuelle Paare verlassen Rumänien, um im Ausland im Alltag und als Familie offen und friedlich leben zu können. „Wir entschieden uns, hier zu bleiben und versuchen, hier was zu ändern“, sagt Cristina entschlossen. Es ginge nicht um den Begriff „Familie“ sondern um die Rechte, die damit verbunden sind, lässt sie wissen. „Wir sind Menschen, die Steuern bezahlen, genau wie die Heterosexuellen, und trotzdem nicht dieselben Rechte haben. Zum Beispiel habe ich vor einigen Jahren eine Wohnung gekauft. Die Kreditbedingungen für Ehepaare sind vorteilhafter als für zwei unverheiratete Menschen. Schon hier passiert die Diskriminierung. Oder: Wenn irgendwas mit mir passiert, dann kann meine Frau nichts erben. Meine direkte Erbin wäre meine Schwester, mit der ich seit Jahren gar keinen Kontakt mehr habe. Dasselbe würde passieren, wenn ich in einem schlimmen gesundheitlichen Zustand wäre, dann darf meine Frau nichts für mich entscheiden, sondern ebenfalls meine Schwester würde das Sagen haben und über Leben und Tod entscheiden dürfen – und dies obwohl sie mich gar nicht so, wie ich bin, akzeptiert! Darum geht es in unserem Kampf eigentlich: um Grundrechte“, schließt Cristina Săracu. 

Von den gleichen ungerechten Gesetzen bewogen, entschloss sich das Ehepaar Mihaela und Sue Atkinson letztes Jahr, das Land zu verlassen. Mihaela (50) kommt aus Bukarest, Sue (58) aus Großbritannien. Kennengelernt haben sie sich in Rumänien. Seit 2019 sind sie offiziell verheiratet. „Doch unsere Ehe existiert für den rumänischen Staat nicht. Ich darf meinen neuen Familiennamen nicht benutzen, wir sind als Familie nicht anerkannt“, klagt Mihaela Atkinson. „Ich entdeckte meine Neigung, als ich ungefähr zwölf Jahre alt war, dann wurde mir klar, dass ich für Frauen auf der Straße den Kopf verdrehe, aber da ich im Kommunismus und in der Wendezeit aufgewachsen bin, hatte ich keine Informationen und niemanden, mit dem ich darüber reden konnte. Erst im Alter von 27 oder 28 Jahren verstand ich, was genau meine Neigungen waren, das heißt, erst als ich anfing, Zugang zu Informationen zu haben. Für meine Frau, Sue, war alles ganz anders im UK. Mit 14 Jahren war sie schon out“, erzählt Mihaela. Sue konnte in den 80ern sogar mit künstlicher Befruchtung Kinder bekommen. Ihre Töchter sind nun 38 und 34 Jahre alt und haben eigene Kinder. 

„Wenn ich nur an Sues Geschichte denke, wie es für sie war und wie es uns weiter heutzutage in Rumänien geht, finde ich das alles noch unfassbar. Trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass sich die Lage auch in Rumänien ändern wird. Ich möchte Frauen im Allgemeinen daran erinnern, dass ihre Kämpfe im Laufe der Jahrzehnte den heutigen Generationen viele Rechte gebracht haben, von denen viele sich nicht einmal bewusst sind – vom Wahlrecht bis zum Recht, zu studieren oder eine Führungsposition zu belegen. Ohne Ausdauer, Entschlossenheit und Ehrgeiz werden wir nicht in der Lage sein, etwas zu ändern“, sagt Mihaela Atkinson. Trotzdem hat sich das Paar entschlossen, in Großbritannien zu leben. „Da wir beide nun über 50 Jahre alt sind, möchte ich die Normalität und Sicherheit genießen, die mir die Gesetze dort bieten, vor allem wenn ich an unsere Zukunft als Seniorinnen denke“, schließt Mihaela. 

Für gleiche Rechte, ein normales und offenes Leben, sind auch Philip Hochbaum und sein Mann nach Deutschland ausgewandert. Der ehemalige ADZ-Redakteur erzählt, dass sie schweren Herzens entschieden, umzuziehen. „Mein Mann kommt aus einer rumänischen Kleinstadt. Seine Mutter arbeitet als Lehrerin an einer Schule. Einer der  Hauptgründe, warum wir umgezogen sind, war, dass wir ihr das Leben in der Arbeit nicht schwer machen wollten, dass sie nicht als ‚die Lehrerin mit dem schwulen Sohn‘ bezeichnet werden soll. Natürlich zielten wir auch auf ein normales, offenes Leben, Heirat und gleiche Rechte ab“, sagt Philipp Hochbaum. „Meinen Mann habe ich 2013 in Klausenburg kennengelernt. Seit 2014 sind wir zusammen. Nach vier Jahren in Bukarest entschlossen wir uns, nach Berlin zu ziehen. Dort haben wir 2019 die Ehe am Standesamt geschlossen“, erzählt der ehemalige ADZ-Mitarbeiter.


Glossar

LGBTQI+ ist die international gebräuchliche Abkürzung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans, Queer und Intersex und steht für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. 

Heterosexuell ist die sexuelle Identität, bei der Liebe, Romantik und sexuelles Begehren ausschließlich für Personen des anderen Geschlechts empfunden werden.

Homosexuell – Begriff für Liebe und Begehren zwischen Menschen des gleichen Geschlechts. 

Lesbisch – Sexuelle Identität von Frauen, bei der Liebe, Romantik und sexuelles Begehren ausschließlich für Personen des gleichen Geschlechts empfunden werden. Eine lesbische Frau liebt und begehrt Frauen. 

Schwul – Sexuelle Identität von Männern, bei der Liebe, Romantik und sexuelles Begehren ausschließlich für Personen des gleichen Geschlechts empfunden werden. Ein schwuler Mann liebt und begehrt Männer. 

Bisexuell sind Menschen, die sich sexuell und/oder emotional zu beiden Geschlechtern hingezogen fühlen. 

Heteronormativität – ist ein gesellschaftliches System, in dem es nur zwei Geschlechter gibt, die sich sexuell aufeinander beziehen: männlich und weiblich. Dadurch entsteht Ausgrenzung von nicht-heterosexuellen Menschen.

Gender – ist das englische Wort für Geschlecht. Der Begriff bezieht sich auf Geschlechtsidentität des Menschen als soziale Kategorie (z. B. im Hinblick auf seine Selbstwahrnehmung, sein Selbstwertgefühl oder sein Rollenverhalten).

Cis (Cisgender) – bezeichnet einen Menschen (Cis-Frau / Cis-Mann), bei dem die empfundene Geschlechtsidentität mit den körperlichen Geschlechtsmerkmalen / mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Dies trifft auf die meisten Menschen zu. 

Binäres/non-binäres Geschlechtersystem – die Gesellschaft geht davon aus, dass es „Frauen“ und „Männer“ gibt und keine weiteren geschlechtlichen Zuordnungen oder Zwischenformen. Es gibt aber Menschen, die sich dieser Zuordnung und diesem Druck entziehen wollen und sich als „non-binär“ empfinden und bezeichnen. 

Queer – der Begriff fasst verschiedene sexuelle und geschlechtliche Identitäten zusammen. Oft wird „Queer“ als Sammelbegriff für alle nicht-heterosexuellen und nicht-cis Identitäten verwendet. 
Der Genderstern * wird verwendet, um die Vielzahl möglicher sexueller und geschlechtlicher Identitäten zu symbolisieren, die sich hinter Bezeichnungen verbergen können, z.B. Mitarbeiter*in, trans*, inter*. 

Inter*geschlechtlich / inter*sexuell / inter* - diese Begriffe bezeichnen Menschen, die durch genetische, anatomische oder hormonelle Merkmale nicht eindeutig dem weiblichen oder dem männlichen Geschlechtsmerkmal zugeordnet werden können. Teilweise sind sowohl als weiblich wie auch als männlich definierte Geschlechtsmerkmale in der gleichen Person bei Geburt angelegt. Die Schreibweise Inter* verdeutlicht mit dem Stern die Vielfalt der Identitäten.

Transgender ist ein Oberbegriff für verschiedene Trans*-Identitäten.

Transsexuell sind Menschen, die sich nicht ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht zugehörig fühlen und eventuell im Laufe ihres Lebens ihre Geschlechtsidentität und/oder ihren Geschlechtsausdruck angleichen.

Trans* – Schreibweise um die Bandbreite der Möglichkeiten im Trans*Bereich zu zeigen. „Transfrau“ ist eine Frau, der bei der Geburt das Geschlecht „männlich“ zugewiesen wurde, die sich diesem Geschlecht aber nicht zugehörig fühlt und sich als weiblich identifiziert; bzw „Transmann“ ist ein Mann, dem bei der Geburt das Geschlecht „weiblich“ zugewiesen wurde, also mit weiblichem Erscheinungsbild geboren wurde, sich aber als „männlich“ definiert.

„Coming-out“ (englisch für „herauskommen“, sinngemäß „absichtliches, bewusstes Öffentlichmachen“) - Prozess einer Person, sich zu ihrer sexuellen Identität oder ihrer Geschlechtsidentität im privaten oder öffentlichen Kreis zu bekennen, wenn diese von der gesellschaftlich festgelegten Geschlechterrolle abweicht, das aber vorher nicht bekannt war oder nicht bekannt sein sollte. 

„Outing“ – dieser Prozess wird von Personen oftmals gegen den Willen der betreffenden Person initiiert. 

Regenbogenfahne – internationales Symbol für die LGBTQI*-Bewegung und ihren Kampf um Akzeptanz und Gleichberechtigung. Mit ihren Farben rot-orange-gelb-grün-blau-violett gilt sie heute als Zeichen für die bunte (frohe) Vielfalt der Community.


* Ursprünglich wurde im Artikel der Name Deea Rădulescu veröffentlicht und später geändert. Die Namensänderung wurde Ende 2022/Anfang 2023 vorgenommen.