Lokaler Schulterschluss PSD-PNL

Kreisratspräses Hurduzeu und Bürgermeister Popa wollen eine neue Straße eröffnen

Eine Geste der Vernunft zugunsten der Bürger des Verwaltungskreises Karasch-Severin zeigten dieser Tage Bürgermeister Ioan Popa (PNL) und Kreisratspräses Silviu Hurduzeu (PSD), als sie sich an der DN 58A (Reschitza-Lugosch) trafen und vereinbarten, die dortige Eisenbahnunterführung (der Bahnlinie Reschitza-Karansebesch), die aus den Jahren des zweiten Weltkriegs stammt, auch für Reisebusse und Fernlaster zugänglich zu machen. Fernziel ist die Verkürzung der Zufahrt zu den im Bau bzw. der Planung befindlichen Autobahnen A6 und A1 über Reschitza-Soceni-Ezeriş nach Lugosch. Stolz sprachen beide von der „Unterführung der Zusammenarbeit”, die sie vor Ort beschlossen haben.

Konkret geht es keineswegs um ein bautechnisches Wunder: die Unterführung der Eisenbahnlinie war einfach nicht hoch/tief genug gebaut worden, so dass nur Kleintransporter, Pkw und Pferdewagen durchfahren konnten und der gesamte Schwerlastverkehr, aber auch moderne Reisebusse, den um gut 23 Kilometer längeren (und viel intensiver befahrenen) Umweg über Karansebesch nach Lugosch fahren mussten, einfach, weil die 3,5 Meter Höhe der Unterführung nichts anderes erlaubten. Laut Entscheidung der beiden Lokalpolitiker soll nun die Unterführung um rund 1,25 Meter vertieft werden, womit sie anschließend für jedwede gebräuchlichen Fahrzeuge benutzbar wird. Gegenwärtig ist die Strecke Reschitza Lugosch über Karansebesch 75 Kilometer lang, über Soceni-Ezeri{ wären es nur rund 50 Kilometer.
Den mitgereisten Medien erklärte der quirlige Reschitzaer Bürgermeister: „Der Grund, weshalb ich hierher ausgerechnet mit Kreisratspräses Hurduzeu angereist bin, den Sie an meiner Seite sehen: ich ließ eine verkehrstechnische Expertise durch den Temeswarer Hochschullehrer Adrian Bota anfertigen von der Temeswarer Baufakultät.

Sein Befund: die Fahrbahn kann ohne Weiteres abgesenkt werden, so dass danach auch Fernlaster, Lkws und Reisebusse diese Unterführung der Straße benutzen können. Das heißt andrerseits: wenn die Demarchen fruchten, die der Kreisrat Karasch-Severin und das Rathaus Reschitza zu initiieren gedenken, bei der CNAIR ( der Nationalen Kompanie zur Verwaltung der Straßeninfrastruktur), also in Bukarest auf offene Ohren für etwas auf der Hand Liegendes stoßen, dann hätten wir berechtigte Hoffnungen, in kürzester Zeit die Nationalstraße DN 58A dem normalen Straßenverkehr zu übergeben. Aber es geht nicht nur um die erhebliche Verkürzung der Verbindung Reschitza-Anina. Wir wollen auch Anina, Orawitza und Neumoldowa, also eine echte Nord-Süd-Verbindung zwischen der Donau und dem West-Ost-Korridor nach Siebenbürgen bzw. nach West-europa, über die Autobahnen, eröffnen. Jetzt muss Lobby gemacht werden beim Transportministerium und beim Premierminister – dem die Lage, übrigens als ‘Einheimischen’, einleuchten müsste. Auch der Kreisrat muss sich stärker in dieser Impulsaktion für die Wirtschaft des Banater Berglands implizieren.”

Silviu Hurduzeu, bekannt für seine engen Beziehungen zu seinem Ex-Schulbankkollegen Sorin Grindeanu, dem Premierminister (für den er schon mal den Staatssekretär abgab), fügte erklärend hinzu: „Wir haben hier, vor Ort, eine Diskussion abgeschlossen, die wir schon vor längerer Zeit begannen. Das war in Temeswar, bei der Entwicklungsagentur ADR Vest, wo ja auch einer sitzt, der die Lage im Banater Bergland als Reschitzaer gut kennt: Direktor Sorin Maxim. Es ging um Finanzierungsmöglichkeiten für die Festigungsarbeiten und Erschließung dieser Straße. Herr Bürgermeister Popa ging der Sache nach: er führte auch Gespräche mit der Regionaldirektion für Straßenverwaltung in Temeswar, die seine Idee einer Studie durch Prof. Bota finanziert hat. Dann haben Popa und Bota mir die Studie vorgelegt und ich denke nun, wir können das Projekt gemeinsam schaffen. Es geht nicht zuletzt um Umweltschutz, indem die Verbindung abgekürzt werden kann, Treibstoff gespart wird und auch die Transportkosten verringert werden.”

Zuletzt folgte eine der für Ioan Popa typischen Gesten: „Ich bin echt froh darüber, dass ich den Kreisratspräses für dieses Projekt gewonnen habe”, sagte er, „ich möchte jetzt einfach die Hand des Herrn Kreisratspräsidenten drücken. Das ist nämlich die erste Aktion, die wir zusammen haben und aus den Diskussionen, die ich mit ihm in einer ziemlich kurzen Zeitspanne geführt habe, haben wir einige weitere Neuigkeiten für die Öffentlichkeit angesprochen. Sie werden sehen, dass man zwischen dem Stadtrat Reschitza und dem Kreisrat Karasch-Severin gut zusammenarbeiten kann!”
Abschließend sei daran erinnert, dass in den älteren Perspektivplänen des Kreisrats Karasch-Severin seit mehr als einem Jahrzehnt der Plan des Ausbaus einer Nord-Süd-Straßenverbindung (zum Anschluss an die geplanten Autobahnen) herumgeistert, allerdings von Socol (wo der seinerzeitige Kreisratspräses Sorin Frunzăverde eine Donaubrücke nach Serbien bauen wollte) über Orawitza – Berzovia – Vermeş - Busiasch – Lugosch/Temeswar, wo der Kreisrat Temesch ein gutes Teilstück hätte ausbauen müssen – ein Projekt, das nie über den Stand des An-Denkens und der Wahlversprechungen hinauskam.