„Malkotsch – Geschichte in Bildern“

Fotoausstellung über die deutsche Gemeinde in Malkotsch

Malkotsch/Tulcea - Über 40 Fotos, die Momente aus dem Leben der deutschen Gemeinde im Dorf Malkotsch/Malcoci darstellen, hängen im Avramide-Haus (Str. Progresului Nr. 32) in der Kreisstadt Tulcea, als Teil der Ausstellung „Malkotsch - Geschichte in Bildern“ im Rahmen eines vom Kultusministerium durch das Programm „Stempel historischer Denkmäler“ finanzierten Projekts.

Die insgesamt 46 ausgestellten Fotos gehören zu einer Privatsammlung und dokumentieren verschiedene Zeitpunkte in der Geschichte der deutschen Gemeinde in Malkotsch, so Octavian Motoc, Präsident des Vereins für nachhaltige Entwicklung des Donaudeltas.

Octavian Motoc nannte bei der Vernissage auch einige historische Sehenswürdigkeiten in Bezug auf die Anwesenheit von Deutschen im Kreis Tulcea.

„Die Türken blieben in der Dobrudscha etwa 400 Jahre und brachten um 1840 deutsche Siedler aus Russland mit. Sie waren Nachkommen einer deutschen Bevölkerung im Elsass mit Großeltern, die über französische Pässe verfügten. Sie wanderten 1846 ein und die osmanische Verwaltung erlaubte ihnen, so viel Raum zu besiedeln, wie sie roden konnten“, sagte Motoc.
Der Pfarrer der römisch-katholischen Gemeinde in Tulcea, Mihai Lungeanu, gab seinerseits an, dass in den Jahren 1843-1846 sich in der Gegend 25-28 deutsche Familien niederließen. Nach dem Versuch, eine Kapelle zu bauen, errichteten die Deutschen 1870 eine Kirche ohne Turm. Der Kirchturm wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts fertiggestellt. Pfarrer Lungeanu betonte, damals habe die von deutschen Siedlern gegründete Gemeinde Malkotsch/Malcoci unter der Schutzherrschaft der katholischen Kirche ihre Blütezeit erlebt.

Über dasselbe Projekt erhalten dessen Initiatoren Zuschüsse für Machbarkeitsstudien, welche für die Sanierung der St.-Georgs-Kirche im Dorf Malkotsch nötig sind.

„Das Projekt startete im Jahr 2009. (...) Wir hatten zwei Versuche einer Teilsanierung, um den Kirchturm in einem stabilen Zustand zu erhalten und die Mauern so zu restaurieren, dass sie nicht einstürzen. Wir dachten über das Konzept einer offenen, dachlosen Kirche nach, einer Kirche, die zum Himmel, zu Gott, zur Gemeinschaft offen ist, wo Gottesdienste abgehalten werden können, geschützt mit einem Halbdach im Altarbereich und geschützt durch Ableitung von Wasser aus dem Mauern“, so der Präsident des Vereins für die nachhaltige Entwicklung des Donaudeltas.

Während des Ersten Weltkriegs wurde das Gotteshaus stark beschädigt, die nachfolgenden Restaurationsarbeiten wirkten sich auf die Resistenzstruktur aus.
Die Kirche liegt an der Kreisstraße, welche die Stadt Tulcea mit den am Sfântu-Gheorghe-Arm der Donau gelegenen Ortschaften verbindet und gilt als das größte römisch-katholische Gotteshaus in der Dobrudscha. Die Besitzurkunden waren jedoch lange Zeit verloren. Das Gebäude wurde beschädigt, die deutsche Gemeinde entvölkert, sodass das Gebäude trotz der Informationstafeln nicht besichtigt werden kann.

Während das Projekt auf Ansuchen der Veranstalter noch bis Ende des Jahres läuft, werden die vom Verband der Bessarabiendeutschen in Stuttgart zur Verfügung gestellten Fotos nur noch bis diesen Sonntag zu sehen sein.