Mediziner denken weiterhin an Auswanderung

Geplanter Gehaltserhöhung mit Skeptizismus begegnet

Symbolfoto: pixabay.com

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Bukarest (ADZ) - Rumäniens Ärzte hegen weiterhin Auswanderungsgedanken: 62 Prozent des ärztlichen Fachpersonals hat bereits zumindest einmal mit dem Gedanken gespielt, in einem anderen Land zu arbeiten, 20 Prozent haben schon nach einem entsprechenden Arbeitsplatz gesucht oder damit begonnen, eine Fremdsprache zu erlernen und Bewerbungen einzureichen. Dies geht aus einer am Wochenende veröffentlichten Studie der Ärzte-Gewerkschaft „Solidaritatea“ hervor.

Befragt wurden Fach- und Assistenzärzte sowie Krankenschwestern. Der Studie zufolge wollen vor allem Assistenzärzte auswandern, der Wunsch, das Land zu verlassen, sei im Falle der Fachärzte etwas geringer. Die Autoren der Studie schlussfolgern, dass die Regierungskampagne zur Überzeugung des ärztlichen Personals, in Rumänien zu bleiben, kaum Früchte trage. 78 Prozent der Teilnehmer an der „Solidaritatea“-Umfrage teilen die Ansicht, dass das neue Gesetz Nr. 153/2017 zur Entlohnung der Staatsbediensteten negative Folgen auf ihr Einkommen gehabt hat. Das Gesetz ist am 1. Juli in Kraft getreten, gerechnet wird mit einer mindestens so hohen Auswanderungsrate rumänischer Ärzte wie bisher. 2022 müsste laut Gesetz Nr. 153/2017 ein Assistenzarztes im ersten Berufsjahr ein Bruttogehalt von 5700 Lei beziehen.