Kronstadt – In einer gemeinsamen Aktion von in der Bekämpfung von Menschenhandel spezialisierten Behörden aus dem Kreis Kronstadt/Brașov und aus London wurden am 28. September neun Hausdurchsuchungen im Kreis Kronstadt und sechs Hausdurchsuchungen in England durchgeführt. Bei den Ermittlungen in London beteiligten sich auch Kronstädter Polizisten von der Brigade zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität. In Tărlun-geni, Kreis Kronstadt, wurden 29 mögliche Opfer (vier von ihnen Minderjährige) identifiziert, in Großbritannien weitere 55 Personen. Laut ersten Ermittlungsergebnissen handelt es sich um eine Gruppe von Menschenhändler aus Tărlungeni, die ab 2018 unter dem Vorwand von Sicherung von Arbeitsplätzen in Großbritannien den Transport und die Unterbringung mehrerer Landsleute in dieses Land organisierten. In der Tat handelte es sich um deren Ausbeutung, da sie unter unwürdigen Wohnbedingungen leben mussten und für ihre Arbeit im Baubereich auch nicht entsprechend entlohnt wurden. Dabei wurden sie auch mit Gewaltanwendung eingeschüchtert und bedroht.

In Großbritannien sollen die Menschenhändler auf diese Weise rund 250.000 Pfund Sterling erwirtschaftet haben, die sie in teuren Pkw, Schmucksachen, Kauf von Grundflächen und Häuserbau investieren wollten. Die 55 Opfer aus England werden in Hilfszentren untergebracht, wo sie auch ärztliche Hilfe und psychologische Betreuung erhalten.

In Kronstadt wurden sechzehn Personen, die des Menschenhandels verdächtigt werden, zu ersten Verhören zum Sitz der Direktion zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (DIICOT) gebracht.