Hermannstadt – Bildhauer Árpád Deák (Jahrgang 1955) aus Großwardein/Oradea hat Dienstagnachmittag, am 7. September, das Aufstellen seiner bronzenen Statue Samuel von Brukenthals am Platz vor dem gleichnamigen Palais und Museum am Großen Ring/Piața Mare in Hermannstadt/Sibiu aufmerksam mitverfolgt und sogar persönlich Hand angelegt, als es um nicht mehr und nicht weniger ging, das ebenso aus Bronze gegossene Wappen des vor 300 Jahren geborenen Staatsmannes in perfekt waagerechter Ausrichtung durch zwei Steinschrauben am 60 Zentimeter hohen Sockel aus Andesit zu befestigen. Das Standbild selbst misst fast stattliche drei Meter Höhe. Um seinen Lehmabguss in vertikaler Originalgröße bauen zu können, hat Árpád Deák in Großwardein eigens ein Atelier mieten müssen. Das spannend erwartete, aber auch mit scheeläugigen Social-Media-Kommentaren befrachtete Endprodukt schließlich wurde in Arad gegossen und besteht aus einer Legierung, der nebst Bronze auch Messing, Silber und Zink beigemischt wurden.
Ein Baukran war nötig, um das jüngste Persönlichkeitsdenkmal im alten Hermannstadt von oben ansteuernd in die rechte Position zu hieven. Bildrestaurator und Museumsfachkraft Ioan Muntean nahm eine Leiter und die Klinge eines Teppichmessers zur Hand, um das in eine dicke Kunststoff-Schutzfolie gewickelte Standbild sorgfältig von Kopf bis Fuß zu entkleiden, ehe es mit einer matt glänzenden Hülle überzogen wurde, die planmäßig morgen, am 11. September, um 12 Uhr festlich abfallen soll. Zu den Ehrengästen, die ein letztes Mal an der Bedeckung dieses überlebensgroßen Brukenthal ziehen dürfen, hat auch Staatspräsident Klaus Werner Johannis zu stoßen versprochen. Überdies startet morgen am Großen Ring die bis auf Mitte Dezember befristete Ausstellung „Samuel von Brukenthal – omul din spatele titlului“ (Der Mensch hinter dem Titel). Dr. Raluca Frîncu, Dr. Dana Hrib und Dr. Raluca Teodorescu führen mit Fotos originaler Zeitdokumente aus dem Lokalbestand der Staatsarchive und von Gegenständen des Museumsinventars durch eine private und nicht vorwiegend politische Biographie Brukenthals.
