Moderne grüne Stadt im Ruhrgebiet

Industrieerbe, Westfalenpark und -stadion größte Anziehungspunkte Dortmunds / Ab Herbst Direktflüge aus Kronstadt

Landeanflug auf Dortmund: im Hintergrund das Fußballstadium und der Fernsehturm

Reizvolle Gegensätze zwischen Alt und Modern bietet die städtische Architektur.

Die Zeche Zollern – einst Kohleförderung, heute einzigartiges Industriemuseum | Fotos: Pixabay

Phönixsee: Naturromantik im Morgengrauen

Phönixsee: moderne Gebäude im Licht der Nacht

Nicht nur für Borussia Dortmund Fans: das Deutsche Fußballmuseum

Nähert man sich Dortmund mit dem Flugzeug,  beeindrucken zuallererst die riesigen Grünflächen zwischen den Wohngebieten in der Stadt. Im Ruhrgebiet, das sich zwischen den Flüssen Ruhr und Lippe befindet, liegt die Stadt, die uns zahlreiche Freizeitangebote bieten wird. Im 19. Jahrhundert gab es im Ruhrgebiet noch eine rasante industrielle Entwicklung, insbesondere durch Zechen, Kokereien und Stahlhütten. In den letzten Jahrzehnten aber hat sich aber eine Transformation vollzogen, die nun durch Kultur- und Freizeitlandschaften gekennzeichnet wird. Zahlreiche Anlagen wurden zu Industriedenkmälern umgestaltet. 

Das beste Beispiel diesbezüglich ist die ehemalige Zeche Zollverein in Essen, die sogar in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Dortmund,  eine Stadt mit rund 600.000 Einwohnern, folgt ebenfalls diesem Trend. Die zum ersten Mal um das Jahr 880 urkundlich unter dem Namen Throtmanio erwähnte Stadt ist zwar nicht Hauptstadt des Landes Nordrhein Westfalen, sondern Düsseldorf, doch Dortmund ist als Stadt im Grünen bekannt. Als Hafenstadt, gelegen an dem 272 Kilometer langen Dortmund-Ems-Kanal, bietet sie weitere Anziehungspunkte durch die Schiffahrt. 

Kirchen, Parks und Fußballstadion 

Angezogen im Gebiet des Dortmunder Marktes durch das Geläute der Glocken der Reinoldikirche, statten wir dieser einen Besuch ab, immerhin eines der größten Bauwerke Westfalens und historisches Wahrzeichen der Stadt. Ihr Turm ist 104 Meter hoch, der spätgotische Chor stammt aus dem 15. Jahrhundert. Gegenüber befindet sich die Marienkirche, errichtet im 12. bis 14. Jahrhundert. Eine besondere Kostbarkeit ist dort der Marienaltar des Meisters Konrad von Soest. Ausgehend vom Westenhellweg gelangen wir zur Petrikirche aus dem 14. - 15. Jahrhundert, mit dem Antwerpener Schnitzaltar, der 633 vergoldete Schnitzfiguren umfasst. 

Nach dem Besuch dieser baulichen Kostbarkeiten erholen wir uns einen Tag im Westfalenpark, der sich auf rund 70 Hektar erstreckt. Auch heute gehört dieser zu den größten innerstädtischen Parkanlagen in Europa und bietet Entspannung und Ruhe: Blumenwiesen, Cafes, Teiche, zahlreiche Vogelarten, ein Bummelzug und Terrassenlokale wo man speisen und natürlich ein Dortmunder Bier trinken kann. 

Dann geht es frisch gestärkt auf den Fernseh-Florianturm vor, um von der Aussichtsplattform in 141 Meter Höhe oder aus dem Drehrestaurant den Ausblick auf die Stadt und ihr Umfeld zu genießen. 

Das Westfalenstadion im Signal Iduna Park beeindruckt durch seine Massivität. Doch um Zugang zu haben, muss man schon Monate vorher das Glück haben, eine Eintrittskarte zu erhaschen. Mit seinen 81.365 Zuschauerplätzen ist es das größte Fußballstadion in Deutschland und das sechstgrößte Vereinsstadion in Europa. Gelegen an der Strobelallee ist es der Austragungsort der Spiele von Borussia Dortmund (BVB), einer der beliebtesten Fußballklubs Deutschlands. Empfehlenswert für Fußballfans ist auch ein Besuch in dem 2015 eröffneten Fußballmuseum am Königswall, südlich des Dortmunder Hauptbahnhofes, das vom Deutschen Fußballbund betrieben wird. Dort wird man in die Geschichte und Gegenwart, die Entwicklung des Fußball und die legendären Spieler dieser beliebten Sportart eingeführt. 

Reich an Natur, Kunst und Kultur

Der Botanische Garten Rombergpark beherbergt heimische Baumarten, in den Treibhäusern sind Kakteen und Tropenpflanzen zu bestaunen. Geraume Zeit sollte man sich für einen Besuch im Zoo reservieren. Die unterschiedlichsten Tier- und Vogelarten aus allen Kontinenten bieten spannende Augenblicke und Überraschungen durch ihr oft unerwartetes Verhalten. 

Ein früheres Industriegelände wurde im Stadtgebiet auf einer Fläche von 24 Hektar umgestaltet und der künstliche Phönix-See angelegt. Ein Neubauviertel ist an dessen Ufern errichtet und als Naherholungsgebiet gestaltet worden, mit modernen Bauten, die sich bestens in das Stadtbild eingliedern. 2002 wurde das Konzert-Haus eröffnet. Der Saal, den eine moderne Stahl-Glas-Architektur prägt, umfasst 1550 Plätze. 

Graffiti- und Street-Art haben sich im neu entstehenden „Quartier für alle“ am Dortmunder Hafen etabliert. Künstler aus ganz Deutschland haben bisher 500 Werke aufgesprüht. 

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte umfasst Werke bedeutendster Künstler vergangener Jahrhunderte und der Gegenwart. Zu empfehlen sind einige weitere Museen aus einer Vielzahl in Dortmund, etwa das 1981 gegründete Brauerei-Museum. Anfangs als Lehrmuseum gedacht, wurde es zeitweilig geschlossen und 2006 auf dem Gelände der Hansa-Brauerei wiedereröffnet. In einem Turm aus dem Mittelalter, dem Adlerturm, wurde ein Kindermuseum auf sechs Stockwerken eingerichtet. Das Naturmuseum umfasst insgesamt 250.000 Exponate –  150.000 Insekten, 70.000 Mineralien – in Ausstellungen und Sammlungen. Autoliebhaber sollten das PACE Automobil-Museum nicht übersehen. Die Aufzählung könnte beliebig fortgeführt werden. 

Dortmund könnte man ruhig mehrmals besuchen und dabei besser kennenlernen. Und das wird ab nun auch leichter sein, nach der Eröffnung des neuen Internationalen Flughafens in Kronstadt/Brașov. Ab dem 2. September soll der erste Direktflug, durchgeführt von Wizz Air, die beiden Städte verbinden.