Modernisierungsarbeiten nicht nur im Stadtgebiet von Kronstadt

Diese reichen vom Marktplatz über Verkehrsinseln in Neubauvierteln bis zum Skigelände in der Schulerau

Ehrgeizige Instandsetzungsprojekte hat die Stadtleitung in Kronstadt auch in diesem Jahr in Angriff genommen. Straßenreparaturen, Verbesserungen für einen flüssigeren Verkehr im Stadtgebiet, der Ausbau der Umgehungsstraßen, um den Lasterverkehr aus der Stadt zu verbannen, die Neugestaltung der Grünflächen, die Gestaltung historischer Plätze bis hin zu Projekten zur Entwicklung der Schulerau als Wintersportzentrum von europäischem Rang stehen auf dem Plan. Zum Großteil wurden diese Arbeiten auch schon begonnen.

Anger- und Marktplatz werden saniert

Nun hat auch das Kulturministerium grünes Licht für die Sanierungsarbeiten am Marktplatz von Kronstadt/Brasov gegeben, sodass diese im Herbst aufgenommen werden. Vorgesehen sind u. a. das Auslegen der gesamten Fläche mit Naturpflastersteinen statt der gegossenen Platten. Der Springbrunnen wird überholt, neu gestaltet und wird in Flutlicht erstrahlen. Sämtliche Bänke werden ersetzt, die Straßenbeleuchtung wird dem Umfeld angepasst. Dieselben Arbeiten werden in einem Zug auch in der Apollonia-Hirscher-Straße, am Kühmarkt/Diaconul-Coresi-Straße und am Rosenanger/Piata George Enescu durchgeführt.

Am Projekt musste auf Antrag des Kulturministeriums eine Änderung vorgenommen werden, was die Arbeiten am Marktplatz betrifft. Der Wert der Investition beträgt 2,8 Millionen Euro. Im Laufe des nächsten Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.
Ebenfalls im alten Teil der Stadt muss die Baustelle am Anger/Piata Unirii erwähnt werden, wo seit einigen Wochen schon fleißig gearbeitet wird. Der Großteil der Fläche soll als Fußgängerzone gestaltet werden. Nur 12 Parkplätze für Sonderfahrzeuge sollen da beibehalten werden, die aber die Sicht auf das Umfeld nicht verstellen.

Das da befindliche Marterl und das Denkmal des unbekannten Soldaten werden restauriert. Bei letzterem wird auch der Sockel konsolidiert werden. Die vor Jahren von da entwendete Bronzetafel mit Inschrift wurde schon ersetzt. Auch die Fassaden der Gebäude auf dem Platz sollen renoviert werden. Die Kosten der Arbeiten werden auf 3,36 Millionen Lei geschätzt. Nach deren Abschluss soll der Anger gemeinsam mit dem hiesigen Museumskomplex der ersten rumänischen Schule zu einem weiteren wichtigen Anziehungspunkt für in- und ausländische Touristen werden, wie das der alte Marktplatz heute schon ist.


Straßenreparaturen und neue Verkehrsinseln


Ein großer Teil der Arbeiten sind Reparaturen von Straßen, die Beschilderung für den Verkehr sowie der Bau von Verkehrsinseln. Insgesamt 200 Straßen sollen heuer unterschiedlichen Reparaturen unterzogen werden. Das bedeutet nicht, dass die Stadt wie nach einem Bombenangriff aussehen wird, sondern die Eingriffe werden so vorgenommen, dass Stadtbewohner und Verkehr so wenig wie möglich gestört werden. Weitere Oberleitungen werden unterirdisch verlegt, Parkplätze an Straßenrändern eingerichtet, Gehsteige ausgebessert und asphaltiert.

Dabei werden auch alle Maßnahmen in Betracht gezogen, um die Sicherheit der Fußgänger und des Verkehrs durch die vorgenommenen Arbeiten nicht zu gefährden. Repariert werden die Straßen am Schlossberg und Martinsberg sowie jene im Umfeld des Dacia-Gemüsemarktes. Eine neue Straßenverbindung soll von der Nicolae Iorga-Straße, vorbei an der Kirche, hinter dem Innerstädtischen Friedhof in die Langgasse führen. Diese wird in den Hof des Autoservice auf Nr. 14 münden.

Zu den großen Projekten im Stadtgebiet gehört auch die Straßenunterführung bei der Kreuzung mit dem Bahngleis in der Independen]ei-Straße. Nach der Fertigstellung dieses Projektes wird den Autofahrern, die aus dem Tractorul-Stadtviertel nach Bartholomae und den da befindlichen Stadtausfahrten verkehren, viel Zeit erspart. Erweitert wird die Straßenüberführung in Richtung Schäßburg/Sighisoara bei der Gummiwarenfabrik.

Dieser Tage wurden auch die Arbeiten an den beiden Verkehrsinseln an den Enden des Alexandru Vlahutã-Boulevards begonnen und gehen zügig voran. Durch die Einführung des Ringverkehrs soll da Zeit und Treibstoff eingespart werden. An der Kreuzung dieses Boulevards mit der Zizinului-Straße und dem Saturn-Boulevard werden gleich zwei Verkehrsinseln errichtet, um den Verkehr in Fluss zu halten, ähnlich einer Verkehrsregelung in London, wie der Projektleiter behauptet.

Die zweite Verkehrsinsel wird am anderen Ende des Vlahutã-Boulevards, bei der Kreuzung mit der Honigberger Straße und dem Gãrii-Boulevard, gebaut. Seit 2004 hat das Kronstädter Bürgermeisteramt dieses Programm der Einführung von Kreisverkehr durch Verkehrsinseln aufgenommen. Nun geben auch die bisherigen Skeptiker zu, dass der Verkehr zügiger läuft als früher mit den vielen Ampeln. Zudem wurden diese Verkehrsinseln zu wahren Blumenkompositionen gestaltet, die bestens zum schönen Stadtbild beitragen.


Neue Skipisten in der Schulerau

Auch für den Kenner wird es bald schwierig sein, sich in der Schulerau und auf dem Skigelände am Schuler/Postãvarul noch zurechtzufinden, falls er seit einigen Monaten nicht mehr da war. Gegenwärtig wird da an mehreren Stellen gebaut, auch im Hinblick auf das Europäische Winterfestival der Jugend, das im Februar 2013 zum Großteil da ausgetragen wird. In den anderen Wintersportzentren – Rosenau/Râsnov, Predeal, Azuga, Busteni und Sinaia (letztere drei im Kreis Prahova) – sind die Vorbereitungen zum Teil schon abgeschlossen. In Kronstadt muss noch eine zweite Eislaufhalle als Trainingsort gebaut werden. 

Spätestens im Oktober soll der Stausee in der Schulerau, aus dem die Schneekanonen gespeist werden, mit Wasser gefüllt sein. Dieser hat ein Fassungsvermögen von 125.000 Kubikmeter Wasser und eine Tiefe von 14 Meter, wie Baustellenleiter Dipl.-Ing. Nelu Tiplea sagt. Von einer Kommandostelle werden die Schneekanonen in Funktion gesetzt, um die Skipisten mit Schnee zu bedecken. Das ganze System wird elektronisch gesteuert. Entlang der Pisten wird es kleine automatische Wetterstationen geben, die Auskunft über die jeweilige Temperatur geben und an die Bedienungsstelle leiten.

Gegenwärtig werden in die ausgehobenen Gräben Leitungen für Wasser, Druckluft aber auch Glasfaserleitungen verlegt. Die Skipisten wurden von einem Facharchitekten aus Österreich entworfen. Die spektakulärsten Veränderungen finden in der Wolfsschlucht statt, die sowohl erweitert als auch verlängert wird. Änderungen werden auch am Roten Weg und in der Telefon-Schlucht/Sulinar vorgenommen. Auch hier werden die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um vor allem Unfällen zwischen den Skifahrern vorzubeugen. Laut gleichem Baustellenleiter sind die Arbeiten an den Skipisten zu 60-70 Prozent fertig. Im August noch sollen die Schneekanonen angekauft werden. Wenn alles laut Plan läuft, wird das erste Wintersportzentrum des Landes im Dezember europäischen Normen entsprechend aufnahmebereit für Sportler und Sportfreunde sein.