Neue Bedeutung eines Begriffs

Seit 24 Jahren Gebetsoktave für die Einheit der Christen in Reschitza

Reschitza - Im DEX steht unter dem Eintrag Ökumene folgende Erklärung: „Bewegung für die Wiederherstellung der universellen Einheit der christlichen Kirchen, unter Respektierung der Eigenständigkeit, durch Vereinbarungen und theologischen Dialog“. Für die Reschitzaer hat das Wort Ökumene vor 24 Jahren eine neue Bedeutung erhalten.

Damals wurde auf Initiative einer Gruppe von Priestern verschiedener Konfessionen aus Reschitza/Reşiţa ein neuer Weg für die Annäherung der historischen christlichen Kirchen eingeschlagen. So wurde in der Zeitspanne 18.-25. Januar 1993 in der Stadt an der Bersau/Bârzava zum ersten Mal eine Gebetsoktave für die Einheit aller Christen veranstaltet. Ich möchte im Weiteren einige Initiativen und Veranstaltungen aufzählen, die ich für die vergangenen 24 Jahre erlebter Gemeinschaft in Reschitza als wichtig empfinde: Erstens die Teilnahme der Reschitzaer Christen verschiedener Konfessionen an den Veranstaltungen im Rahmen des Programms des Besuchs von Papst Johannes Paul II. in Bukarest, zwischen dem 7. und dem 9. Mai 1999, als aus der Seele der Christen der unvergessliche Ausruf kam: „Einheit!“; dann die Teilnahme der jungen Reschitzaer verschiedener christlicher Konfessionen, in Begleitung ihrer Pfarrer, an der III. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Hermannstadt/Sibiu zwischen dem 4. und dem 9. September 2007, aber auch an anderen ökumenischen Treffen in Italien (Region Pesaro, Loreto und Trient) sowie die Teilnahme einiger Bischöfe der historischen Kirchen in Rumänien an den in Reschitza organisierten Oktaven.

Hier sollte man auch die jährlichen und monatlichen ökumenischen Treffen der Frauen in den verschiedenen christlichen Kirchen in Reschitza erwähnen sowie die jährliche ökumenische Veranstaltung während der Osterfastenzeit im Reschitzaer Sozialzentrum „Frédéric Ozanam“. Die Veranstaltung findet unter dem Titel „Indem wir den Gekreuzigten lieben, richten wir uns auf das Fest des Lichtes zu“ statt. Diese Veranstaltung wird heuer zum zehnten Mal organisiert. Es soll auch die Veranstaltung vom 14. Januar 2007 in Reschitza genannt werden, an der die drei Bischöfe Lucian Mic (rumänisch-orthodox), Alexandru Mesian (griechisch-katholisch) und  Martin Roos (römisch-katholisch) teilgenommen haben. Zu diesem Anlass wurde der Ehrenbürgertitel von Reschitza den Pfarrern Dr. Vasile Petrica (damals rumänisch-orthodoxer Protopope in Reschitza), József Csaba Pál (römisch-katholischer Erzdechant des Banater Berglandes), Marian Ilie Ştefănescu (damals griechisch-katholischer Protopope in Reschitza) und Makay Botond (damals reformierter Pastor in Reschitza) verliehen, eine einmalige Geste in unserem Land, vielleicht auch europaweit. Ich erwähne noch die Teilnahme einiger Pfarrer und Gläubigen aus Italien an der Oktave in Reschitza und der Gegenbesuch einiger Reschitzaer, die an ökumenischen Veranstaltungen in Italien teilgenommen haben. Die Ärzte der Radiologie-Abteilung organisieren seit dem Besuch von Papst Johannes Paul II. täglich eine ökumenische Andacht (ökumenischer Gebets- und Meditationsmoment).

Die Teilnahme der Pfarrer und der Jugendlichen aus Reschitza an den ökumenischen Symposien, die von der orthodoxen Theologischen Fakultät und der Fokolar-Bewegung katholischerseits organisiert werden, ist hier ebenfalls aufzulisten. Eben-falls die ökumenischen Treffen der Jugendlichen am Wallfahrtsort Mariafels in Deutsch-Tschiklowa/Ciclova Montană und in Herkulesbad / Băile Herculane (bisher an die vier oder fünf Treffen). Wir haben uns gemeinsam an den 24 Jahren Oktave in unseren christlichen Kirchen erfreut. In diesem Jahr hat die ökumenische Oktave zwischen dem 18. und dem 25. Januar in verschiedenen Kirchen stattgefunden: in der rumänisch-orthodoxen Kirche „Die Hl. Apostel Peter und Paul“ Govândari (es predigte der römisch-katholische Erzdechant József Csaba Pál), in der römisch-katholischen Kirche „Hl Dreifaktigkeit“ Govândari (es predigte der rumänisch-orthodoxe Protopope Petru Berbentia), in der evangelischen Kirche (es predigte der rumänisch-orthodoxe Pfarrer Emil Crăciun), in der rumänisch-orthodoxen Kirche „Verklärung Christi“ Govândari (es predigte der römisch-katholische Pfarrer Janos Varga), in der griechisch-katholischen Kirche „Die Hl. Jungfrau Maria von Fatima“ (es predigte der rumänisch-orthodoxe Pfarrer Cornel Costina), in der römisch-katholischen Kirche „Maria-Schnee“ (Predigt: der rumänisch-orthodoxe Pfarrer Moise Linu), in der rumänisch-orthodoxen Kirche „Die Ausgießung des Heiligen Geistes“ Govândari (es predigte der römisch-katholische Pfarrer Simon Ciubotaru) sowie in der rumänisch-orthodoxen Kirche „Hl. Vasile der Große“, Lunca Pomostului (es predigte der evangelisch-lutherische Pfarrer Egon Wonner).

Erwin Josef Ţigla