Neuentdeckte Musik wird in Hermannstadt gespielt

Solisten, Streicher und ein Chor bereichern den Gottesdienst am Sonntag

Musikwart Jürg Leutert arbeitet noch mit den Manuskripten des Dictums, welches am kommenden Sonntag eine Wiederaufführung erfährt.
Foto: privat

Hermannstadt – Am kommenden Sonntag, dem 4. Oktober, wird in der evangelischen Stadtpfarrkirche in Hermannstadt/Sibiu ein frisch abgeschriebenes Dictum aufgeführt. Es stammt aus den Archiven von Musikwart Jürg Leutert, wo noch immer viele musikalische Schätze darauf warten aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt zu werden. Das Dictum ist durch eine Abschrift aus Deutsch-Weißkirch/Viscri überliefert und stammt von dem Schäßburger Komponisten Martin Polder. Die im 18. Jahrhundert zur Thematik des Sonntags zusammengestellten Bibelverse eröffnen sich durch den leichten Stil des Dictums sehr schnell sowohl den Musikern als auch den Zuhörern. Entgegen der ursprünglichen Tradition das Dictum als Ganzes vor der Predigt „abzusingen“, werden die einzelnen Sätze über den gesamten Gottesdienst verteilt und sich wie ein roter Faden durch die Liturgie ziehen. Die dazugehörigen Choräle werden so zu Gemeindeliedern und der Gottesdienst zu einer Einheit, an der sich alle Gläubigen beteiligen können. Die Soli werden von der Altistin Elisa Gunesch und der norwegischen Sopranistin Anna Mørkved gesungen. Eine Kantorei, bestehend aus Einheimischen und Gästen, bildet den Chor und die Streicher der Hermannstädter Philharmonie übernehmen die musikalische Begleitung. Die Gemeindelieder werden alle zusammen singen. Stadtpfarrer Kilian Dörr ist der Liturg und wird die Predigt zur Thematik des Sonntages, den 10 Geboten, halten. Die evangelische Stadtpfarrkirche Hermannstadt freut sich den Besuchern des Gottesdienstes die neuentdeckte Musik vorzustellen.