Neuer Abfallmanagementplan angenommen

Mehr Sammel- und Behandlungsanlagen für weniger und besser verwertete Abfälle

Im Kreis sollen 12 Sammelstellen gebaut werden, wo gefährliche Abfälle, Bauschutt und Bauabfälle, Sperrmüll oder elektrischer und elektronischer Abfall kostenlos abgegeben werden können. Foto: Kreisrat Hermannstadt

Hermannstadt - Der neue Abfallmanagementplan für den Kreis Hermannstadt/Sibiu für die Zeitspanne 2019-2025 hat das strategische Auswertungsverfahren des Hermannstädter Umweltamtes vergangenen Monat erfolgreich bestanden. Einer Pressemitteilung des Kreisrates zufolge war die Ausarbeitung dieses strategischen Planes nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern eine der Bedingungen für das Erwirken von EU-Mitteln zur Verbesserung des integrierten Abfallmanagementsystems, da er den Finanzierungsanträgen anzuhängen ist.

„Wir sind einer der Kreise in Rumänien, der ihre Ziele und Tätigkeiten entsprechend dem Nationalen Abfallmanagementplan angepasst haben und Fortschritte bei der Vorbereitung eines neuen Finanzierungsantrags gemacht haben, damit die notwendigen Mittel erwirkt werden, die zur Umsetzung der Investitionen notwendig sind, die uns zur Erfüllung der europäischen Standards auch in diesem kritischen Bereich verhelfen werden“, so die Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean. Der Abfallmanagementplan wurde den Hermannstädter Kreis- und Stadträten in einer gemeinsamen Online-Sitzung am 24. Juli vorgestellt, anschließend den Kreisräten am 30. Juli zwecks Bewilligung vorgelegt und mit 31 Stimmen dafür und einer Enthaltung angenommen.

Der Plan führt die in der Zeitspanne 2020-2025 zu unternehmenden Schritte fort, die zu einer Abnahme der verursachten Abfälle allgemein und besonders des gelagerten Restmülls führen werden und wird die recyclebaren Abfälle verwerten, solange sie entsprechend getrennt werden. Der Hermannstädter Kreisrat arbeitet zurzeit an der notwendigen Dokumentation, die einen Zugang zu den im Rahmen des Operationellen Plans für Große Infrastruktur (POIM) verfügbaren Mitteln bieten wird. Diese Finanzierungen soll zur Modernisierung des Abfallsammlungssystems, dem effizienteren Betrieb der Mülltrennungs- und Kompostanlagen im Kreis und der Einführung neuer Technologien beitragen, die das Erreichen der Umweltschutzziele und die bessere Vermeidung der Umweltbelastung ermöglichen werden.

Zu den wichtigsten Neuigkeiten des Abfallmanagementplans auf Kreisebene gehören 12 Abfalltrennungsanlagen, wo Bauschutt und Bauabfälle, Sperrmüll, gefährliche Abfälle, elektrischer und elektronischer Abfall aber auch Textilien unter ordentlichen Bedingungen entsorgt werden können. Dadurch nimmt das Risiko ab, dass die vorgenannten Abfälle beliebig entsorgt oder gar in der Natur abgeladen werden und somit zur Umweltbelastung werden.

Ein weiteres Vorhaben ist der Bau einer mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage mit anaerober Gärung. Angesichts des Verbotes, Abfälle auf Mülldeponien zu lagern, die nicht im Vorfeld behandelt wurden, sieht der Abfallmanagementplan vor, dass mithilfe der über das POIM verfügbaren EU-Mittel ab 2024 eine neue Abfallbehandlungsanlage eingerichtet und in Betrieb genommen werden soll. Sie wird über eine mittlere Leistung von 40.000 Tonnen Abfall im Jahr zur mechanischen Behandlung von Abfällen (Trennung, Zerkleinerung und Entfernen der Bioabfälle) und von mindestens 54.000 Tonnen im Jahr mittels der anaeroben Behandlung verfügen. Hier werden demnächst der Restmüll in der schwarzen Tonne und die Bioabfälle in der braunen Tonne behandelt, was dazu beiträgt, dass die Menge der zu lagernden Abfälle spürbar abnimmt, sodass bis 2035 das Ziel, nur bis zu 10 Prozent der entstandenen Abfälle zu lagern, erreicht werden kann. Zusätzlich steigt die Menge der Abfälle an, die wiederverwertet sowie jener, die zu Kompost verarbeitet werden können. Zusätzlich werden Materialien gewonnen, die energetisch und für Biogas verwertet werden sollen und für die Versorgung der Anlagen im Rahmen des Projektes mit der notwendigen Energie eingesetzt werden.

Zur Vorbereitung des Finanzierungsantrags für die Ausführung der sekundären Investitionen zur Verbesserung des integrierten Abfallmanagementsystems lässt der Kreisrat zurzeit eine Machbarkeitsstudie ausarbeiten, die auf die besten Umsetzungsmöglichkeiten hinweisen soll. Die Investitionen können umgesetzt werden solange die betreffenden Grundstücke im Eigentum der Kreisverwaltung stehen und, vor allem im Fall der Anlage für anaerobe Gärung, zahlreiche weitere Bedingungen erfüllt werden.