Neues Off-Shore-Gesetz beflügelt Erdgas-Aktien in einem sonst verlustreichen Markt

Der Abwärtstrend an der rumänischen Börse verlangsamte sich in seiner dritten Woche, im Vergleich zur Vorwoche. Hatten die Indizes vor drei Wochen noch im Durchschnitt 3,2 Prozent an Wert verloren, ging der Rückschritt auf minus 0,8 vor zwei Wochen zurück und lag Ende vergangener Handelswoche bei nur noch minus 0,23 Prozent. Hier half vor allem der Energiewerte-Index BET-NG, der auf Wochensicht 1,73 Prozent zulegte und somit als einziger Index die Woche im grünen Bereich beendete. Der Hauptindex BET verlor 0,72 Prozent, der BETPlus folgte mit einem Verlust von 0,66 Prozent. Darüber lag noch der Finanzwerte-Index BET-FI mit einem Wochenrückgang von 0,64 Prozent. Weit darunter lag allerdings ROTX-Index mit einem Verlust von 0,85 Prozent. Durch die niedrigen Rückgänge fiel keiner der Indizes unter seine aktuelle Schwelle, allein der BET näherte sich gefährlich der 12.000-Punkte-Schwelle. 

Off-Shore-Gesetz begünstigt BET-NG-Performance

Der Energiewerte-Index profitierte zweifelsohne von der Verabschiedung des sogenannten Off-Shore-Gesetzes, das die Gewinnung von Erdgas im Schwarzen Meer regelt und die Energie-Unabhängigkeit des Landes von russischen Importen beschleunigt – obgleich nicht allzu bald mit Erdgas aus dem Schwarzen Meer zu rechnen ist. Profiteure sind vor allem die beiden Erdgas-Aktien Romgaz (SNG, 44,8 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und Transgaz (TGN, 241,5 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8), die die Handelswoche mit plus 3,5 beziehungsweise 3,2 Prozent abschlossen. Außerdem konnte Transgaz mit einem Gewinnplus im ersten Quartal dieses Jahres von etwa 66 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum punkten. Auch OMV Petrom (SNP, 0,4475 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) beteiligte sich am Höhenflug des BET-NG mit einem Wochengewinn von 1,36 Prozent. Zusammen haben die drei aufgezählten Emittenten eine Gewichtung von knapp 70 Prozent im BET-NG.

Wochenumsatz geht stark zurück

Der Umsatz brach im Vergleich zur Vorwoche um ein Drittel ein. Statt einer angepeilten 200-Millionen-Lei-Marke wurde die 100-Millionen-Lei-Marke mit einiger Mühe überschritten: 117,4 Millionen Lei betrug der gesamte Aktienumsatz. In der zweiten Woche in Folge änderte sich nichts an der Reihenfolge der umsatzstärksten Emittenten. Banca Transilvania (TLV, 2,315 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) dominiert weiterhin die Rangliste mit einem Wochenumsatz von 27,3 Millionen Lei (23,25 Prozent). Die Aktie legte mit 0,65 Prozent in der vergangenen Woche nur geringfügig zu. Gefolgt wurde sie von Petrom, welche es auf einen Wochenumsatz in Höhe von 17,9 Millionen Lei brachte (15,25 Prozent). An dritter Stelle stand Banca Română de Dezvoltare (BRD, 13,38 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) mit einem Umsatz von 13 Millionen Lei (11,1 Prozent). Die Aktien gehörten mit ihrem Wochenminus von 9,8 Prozent zu den Verlierern der Woche.

Gewinner und Verlierer der Woche

Und davon gab es weitere 33. Zwar gehöre die Banca Română de Dezvoltare mit ihrem Ergebnis zum unteren Drittel, die höchsten Verluste verzeichneten andere: Der Franchisegeber Sphera Franchise Group (SFG, 13 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4) büßte 10 Prozent des Aktienwertes ein und notiert nur 2 Prozent über dem Allzeittief, der Maschinenbauer UZTEL (UZT, 1,95 Lei, ISIN ROUZTEACNOR5) verbüßte sogar 12,9 Prozent in der vergangenen Woche. Traurige Platzhirsche waren aber der Hotelbetreiber TURISM FELIX (TUFE, 0,28 LEI, ISIN ROTUFEACNOR7) und der Maschinenbauer UAMT (UAM, 0,98 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1) mit minus 14,6 beziehungsweise 14,8 Prozent auf Wochensicht.

Am anderen Ende der Skala konnten immerhin die Brauerei Bermas (BRM, 2,46 Lei, ISIN ROBEMAACNOR3) mit 11,8 Prozent, der Pipeline-Bauer CONDMAG (COMI, 0,008 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) mit plus 23 Prozent und der Armaturenhersteller Armătura (ARM, 0,128 Lei, ISIN ROARMAACNOR7) mit plus 25,5 Prozent zweistellig zulegen.

Devisen

Der US-Dollar machte eine Bruchlandung im Vergleich zum Höhenflug der Vorwoche durch. Von ehemals plus 1,77 Prozent auf Wochensicht ging es in der vergangenen Woche um 1,93 Prozent wieder runter im Verhältnis zum rumänischen Leu. Damit sind die Gewinne der Vorwoche vollends aufgebraucht. Der Euro hingegen drehte ins Plus und tat dies im gewohnten Rhythmus: 0,038 Prozent auf Wochensicht, oder 0,0019 Lei. Somit entwickelten sich die beiden Leitwährungen aber zum zweiten Mal in Folge gegensätzlich zueinander: Der Euro legte zu, der US-Dollar gab nach. Gestern startete die europäische Gemeinschaftswährung bei 4,9477 Lei in die neue Woche, während der US-Dollar bei 4,6725 Lei stand.


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