Neues vom „Transylvania Tourism Fair“

Hotelhochschule, Golflehrplatz, Varianten für Aktivurlaub – Nischen mit Potenzial erobern das Land

Silviana Olinschi am Stand der American Hotel Academy

Radsport wird hier groß geschrieben – der Stand von Mountain Bike Braşov

Golf spielen will gelernt werden, hier führte uns Silviu Vilsan die richtige Haltung vor. Foto: Hans Butmaloiu

Wie auch die vorangegangenen fünf Ausgaben der nationalen Messe der Reiseveranstalter und Anbieter von Hotellerieleistungen wurde auch die diesjährige Veranstaltung  des „Transylvania Tourism Fair“ (29.-31. März 2013) von den großen Reisebüros beherrscht. Neben diesen traten jedoch einige interessante Sonderbereiche in Erscheinung, die bis jetzt eher im Hintergrund standen: Hotelverwaltung als Hochschulfach, Gastronomie als Fachberuf oder Freizeitkomplexe, die mit Aktivurlaub werben.

American Hotel Academy

Die erste – und vorläufig einzige – Hotelleriefachhochschule des Landes, die American Hotel Academy, funktioniert in einer großräumigen Hotelanlage am Obertömösch/Timişul de Sus, knappe 20 Minuten Autofahrt von Kronstadt entfernt. Silviana Olinschi, Leiterin der Hospitality-Abteilung war während der Messe für Informationen zuständig: „Wir bieten eine Fachausbildung von hohem Niveau in dieser Branche. Die Lehrform ist die einer Hochschule und der Abschluss ist einem Hochschulabschluss gleichgestellt. Die Studienzeit beträgt drei Jahre. Dazu kommen, je nach Option des Studierenden, sechs, zwölf oder fünfzehn Monate Praktikum, entweder innerhalb der EU oder in Übersee. Im ersten Studienjahr werden die Grundbegriffe der Hotellerie vermittelt, welche mit praktischen Erfahrungen im Haus ergänzt werden. Der zweite Jahrgang hat als Schwerpunkt Betriebsverwaltung von Hotelabteilungen sowie Allgemeinverwaltung. Dann folgt das Praktikum in einem Hotel mindestens der gehobenen Mittelklasse. Hier werden alle Stufen einer Hotelhierarchie durchgemacht. Im letzten Jahrgang sind dann strategische Verwaltung in globalem Kontext Hauptgegenstand, wobei die Studenten Geschäftsstrategien und Geschäftspläne ausarbeiten.“

Der Lehrplan ist den Marktbedürfnissen angepasst und wird sowohl von Führungskräften der Branche, aber auch von Wirtschafts- und Verwaltungsexperten vermittelt. Silviana Olinschi: „Wir haben in den Reihen unserer Lehrkräfte Hotelführungskräfte mit langjähriger internationaler Erfahrung, welche praxisbezogene Bereiche abdecken und wir haben Hochschulprofessoren, welche für die Dauer eines Kurses vor Ort sind. Und noch etwas: Alle unsere Kurse erfolgen in englischer Sprache.“

Der Abschluss erfolgt dann an der Manchester Metropolitan University, welche ein weltweit anerkanntes  Diplom erteilt.

Bewerber können sich jeden Herbst melden, während sie noch ihr letztes Lyzeumsjahr machen, werden aufgenommen und beginnen ihr Studium im nächsten Jahr, nach dem Abiturabschluss und Bestehen einer Aufnahmeprüfung –  eine Bewerbungsprozedur,  welche am besten die Auswahlkriterien der Fachhochschule erfüllt.

Kolping Haus Kronstadt

Das am Zinnenfuße gelegene Hotel in Kronstadt hat schon Tradition in der Ausbildung von Hotelpersonal in einer eigenen, ganz besonderen Form: Hausintern lernen hier all die – für den Gast unsichtbaren - Kräfte, welche einen Hotelbetrieb am Laufen halten, vor allem Köche. Die Hotelküche wurde von Anfang an auch als Lehrstelle eingerichtet und bietet Raum für gleich ein Dutzend angehende Köche. Die Schulung erfolgt nur unter Aufsicht und Anleitung von erfahrenen Küchenchefs, denn der Bereich Gastronomie kann nicht „nach Handbuch“ erlernt werden. Er besteht aus tausenden kleiner Details, welche man mit dem Gaumen, aber auch mit den Augen wahrnimmt. Am Ende, also an dem Tag, an dem der Küchenlehrling zum Koch erklärt wird, ist auch sein Geschmackssinn so geschult, dass das Beste gerade gut genug ist. Die Jury, welche beim Abschluss darüber entscheidet ob man sich fortan „Koch“ nennen darf, besteht aus externen Fachleuten.

Exklusivangebote zum Aktivurlaub

Ein neues Konzept der Hotellerie und vor allem der Freizeitgestaltung bietet ab diesem Sommer in der Schulerau/Poiana Braşov der neue Komplex „Silver Mountain“. Silviu Vilsan, Manager, erklärte uns was genau diese Hotelanlage so besonders macht: „Aducco Silver Mountain“ ist als Anlage mit Komplettangebot für die Freizeit gedacht. Appartementhotel mit Fitnessraum, Sauna, Schwimmbecken mit Innen- und Außenbereich sind ein Teil des Komplexes. Ein anderer ist der Anlagenbereich, der ganzjährig der Jahreszeit angepasste Programme bietet, unter dem Motto „Aktive Ferien“!

Die Angebotspalette ist sehr breit gefächert, sie geht von Wandern und Radfahren in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen bis hin zu Motorsport mit Geländewagen, Ski, Reiten, aber auch Extremsportarten wie Drachenfliegen. „Als einziger Anbieter vorläufig besitzen wir auch einen Golfplatz, für diejenigen, welche diesen Sport lernen wollen“, freut sich Silviu Vilsan und ergänzt „Es ist nämlich so, dass dieses Spiel weltweit sehr beliebt ist, es gibt sehr berühmte und exklusive Golfplätze, doch bevor man es spielt, muss es gelernt werden. Dafür haben wir ein Gelände als Lehrstrecke eingerichtet, mehre Standorte aufgestellt und geschultes Personal. Dieses vermittelt die ersten Kenntnisse, angefangen  von der Wahl der Golfschläger bis hin zu den Einzelheiten der Regeln dieses Spieles. Das, was wir hier haben ist eigentlich die erste Golfschule und der erste Trainingsplatz des Landes.“

Was man nie verlernt: Radfahren

Fahrradsport ist in Rumänien noch nicht so verbreitet wie in anderen Ländern Europas, doch die Zahl Begeisterter steigt von Jahr zu Jahr, versichert man am Stand der „Active Holidays“ Agentur. Răzvan Prunea erklärte: „Wir bieten natürlich alles, was sich um diese Form des Fahrradsportes herum befindet: Räder zum Mieten als Allererstes, dann Betreuung für Anfänger, vor allem Kinder, Routen oder Rundfahrten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Wir haben schon eine feste Kundschaft aus dem europäischen Ausland, Freunde dieses Freizeitsports, welche uns regelmäßig besuchen und neue Strecken erkunden oder eine schon gemachte mit neuen Freunden wiederholen. Es sind Radfahrer, die Erfahrung haben und sich von uns Auskünfte über Routen holen oder über noch nicht bekannte Punkte informieren. Neben dem Radsport bieten wir für andere Jahreszeiten noch Verschiedenes, wie Reiten oder Motorsport. Neben diesen Touristen beginnen – langsam – auch einheimische Kunden unsere Dienste zu beanspruchen.“