Nordbahnhof soll weiter modernisiert werden

Verkehrsministerium stellt Fördermittel zur Verfügung

Der Nordbahnhof soll mit zwei Millionen Lei modernisiert werden.
Foto: Zoltán Pázmány

Der rumänische Verkehrsminister verspricht zwei Millionen Lei in die Fortsetzung der Sanierungsarbeiten am Nordbahnhof Temeswar/Timişoara zu investieren. Dies soll durch ein Finanzierungsprogramm des Rumänischen Eisenbahnbetriebs CFR S.A. geschehen. 82 Millionen Lei soll das Verkehrsministerium demnächst bereitstellen, und damit insgesamt 47 rumänische Bahnhöfe sanieren lassen. Das ließ neulich der Verkehrsminister, Răzvan Cuc, bei seinem Besuch in der Bega-Stadt wissen. „Heuer sowie im kommenden Jahr werden die Machbarkeitsstudien vorgenommen, die tatsächlichen Sanierungsarbeiten werden zwischen 2018 und 2020 durchgeführt“, betonte Verkehrsminister Răzvan Cuc. Die rund zwei Millionen Lei, die für die Temeswarer Eisenbahnstation vorgesehen sind, sollen für die Modernisierung des Hauptgebäudes, der Eingänge, sowie der Dächer und des E-Gebäudeflügels benutzt werden, fügte Răzvan Cuc hinzu.
Am Temeswarer Hauptbahnhof fand die letzte Generalüberholung Mitte der 70er Jahre statt. Nach der Wende begrüßte die Station in einem äußerst sanierungsbedürftigen und dreckigen Zustand die Fahrgäste. Der wichtigste Bahnhof in der Bega-Stadt war in den letzten Jahrzehnten ein Zufluchtsort für Obdachlose und für dubiose Gestalten und sah öfters wie eine Müllhalde aus.

In den letzten 24 Monaten wurden allerdings am Hauptbahnhof der Stadt eine Reihe von Arbeiten durchgeführt. Die Fassade hat in der Zwischenzeit einen neuen Look erhalten. Neue Toiletten wurden im Gebäude eingerichtet; im großen Flur der Station wurden vier Plasma-Bildschirme für die Ankündigung der Ab- und Einfahrten angebracht; Fenster und Türen ersetzt und am gesamten Bild der Station wurde gearbeitet. Die unästhetischen, basarähnlichen Kioske in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs wurden beseitigt. Größere Läden sollen künftig im Gebäude des Bahnhofs und auf dem Bahnsteig eingerichtet werden. Die Einkaufsmeile in der Station wird sich linker Hand vom Haupteingang befinden. Es gibt auch andere Räume innerhalb der Station, die demnächst Geschäfte beherbergen sollen, ließ Alexandru Simu, der Leiter der CFR-Regionalstation Temeswar, wissen. Auch die Haupteingänge sollen künftig mit Sensorentüren versehen werden. Im Modernisierungsprojekt, das vom Verkehrsministerium getragen wird, sollen auch die anrainenden Gebäude des Bahnhofs saniert werden.

Das erste Gebäude des Temeswarer Nordbahnhofs wurde zwischen 1897 und1899 errichtet und hieß damals „Josefstädter Bahnhof“ (ungarisch: Jozsefvaros Indohaz). Nach der Vereinigung des Banats mit Rumänien 1919 wurde der Bahnhof „Gara Domniţa Elena“ (deutsch: „Fräulein Elena-Bahnhof“) umgetauft. Diesen Namen trug die Eisenbahnstation bis zum Zweiten Weltkrieg, als der Bahnhof heftig bombardiert wurde. Damals verlor der Bahnhof nicht nur seinen Namen, sondern auch seine Mauern. Der darauffolgende Wiederaufbau blieb jedoch den ursprünglichen Plänen nicht mehr treu, so erhielt die Konstruktion ein anderes Image. Eine weitere Architekturveränderung bekam der Bau 1976, als der Kommunismus seine Fingerabdrücke auf dem Temeswarer Bahnhof hinterließ. Diese Architektur blieb bis heute erhalten.