Notfallkrankenhaus Karasch-Severin muss Schulden abbauen und braucht neue Ausstattung

Reschitza – Die neue Managerin des Notfallkrankenhauses des Verwaltungskreises Karasch-Severin in Reschitza, Dr. Cristina Bacer, und der Interims-Leiter des medizinischen Bereichs, Dr. Caius Diaconescu, traten Ende letzten Jahres als Team vor die Medien und erläuterten die Lage hinsichtlich der finanziellen und technischen Ausstattung des mit 600 Betten größten Krankenhauses des Banater Berglands.

Die meisten Sorgen bereiten Managerin Dr.Bacer die Schulden, mit denen sie ihr dreijähriges Mandat antritt (es endet, theoretisch, Ende November 2020). „Es sind Schulden, die sich im Laufe von Jahren angesammelt haben“, erläuterte sie. „Aktuell haben wir Zahlungsausstände von 12.877.023 Lei, von denen 2.645.897 Lei noch vor Jahresende abgezahlt werden müssten. Längst überfällig sind 10.231.216 Lei, und davon sind rund sechs Millionen Lei langjährige Schuldenrückstände.“

Der Kreisrat und die Krankenversicherungskasse Karasch-Severin erwarten von ihnen den Abbau des Schuldenbergs – als ob die Finanzierung nicht von den Auftraggebern selber abhinge... Die Mahnung gehört wohl zu den Amtseinführungsritualen, daher antwortete die neue Krankenhausmanagerin Dr. Cristina Bacer auf die Frage zum Schuldenabbau: „Ich hoffe, in dieser Richtung die versprochene Unterstützung des Kreisrats Karasch-Severin zu bekommen, dem wir finanziell untergeordnet sind, aber ich hoffe auch auf Unterstützung seitens des Gesundheitsministeriums. Schließlich sind alle Schulden, mit denen wir unser Mandat antreten, vom früheren Mandatsträger übernommene Schulden, die ihrerseits auf die Unterfinanzierung seitens derselben Träger zurückgehen. Auch die Kreis-Krankenversicherungskasse hat uns Unterstützung zugesagt. Für 2018 schließen wir mit ihr eine neue Versicherung ab, die hoffentlich für unser Krankenhaus günstiger sein wird. Schließlich haben wir es mit dem wichtigsten Krankenhaus eines ganzen Verwaltungskreises zu tun. Wenn es uns hier, auf lokaler Ebene nicht gelingt, uns gegenseitig zu stützen, dann wird es umso schwieriger sein, anderwärts Unterstützungen zu akquirieren.“

Dies interessiert auch den ärztlichen Leiter Dr. Caius Diaconescu, ein Diabetologe und Ernährungsfachmann. Ihn kümmert zusätzlich die Hebung des technischen Standards des Krankenhauses einschließlich die Qualität der ärztlichen Dienstleistungen.

Dr. Diaconescu, ein Bokschaner, gab zu, dass in den vergangenen Mandaten des Kreisrats einiges ins Notfallkrankenhaus Karasch-Severin investiert wurde. „Trotzdem haben wir sehr viele veraltete Ausstattungen. Ich bin mir schon bewusst, dass wir nicht einfach so zum Kreisrat gehen können, worauf der in die Hände klatscht und um zehn Millionen Euro medizinische Apparate herzaubert. Das muss schon alles seine Ordnung und Reihenfolge haben. Aber wenn man über Ausstattungen von 1980 verfügt, muss auf jeden Fall ans Erneuern gedacht werden! Nur: über Nacht wird das nicht passieren.“

Die drei Hauptfaktoren bezüglich der Erneuerung des Notfallkrankenhauses – das neue Managementteam, der Kreisrat und die Krankenversicherung Karasch-Severin – müssen, laut Diaconescu, „funktionieren, wie sich´s gehört“. Nur so könnten die Qualitätsstandards des Krankenhauses gehoben werden. Und zu beginnen sei mit der Wärmedämmung des Krankenhauses und dem Anbau, in dem die Notaufnahme untergebracht werden soll. „Das sind für uns Prioritäten, die in erster Linie zu verfolgen sind“, sagte Dr. Diaconescu.