Nuklearbeschleuniger für Therapie

Gratisbehandlung nur für begrenzte Anzahl von Krebspatienten

Die Apparatur der letzten Generation für Strahlentherapie
Foto: Daniel Gheorghiu

Hermannstadt - Einen Nuklearbeschleuniger der letzten Generation hat die Polisano-Klinik angekauft und in den vom Kreiskrankenhaus angemieteten Räumen der Strahlentherapieabteilung in Betrieb genommen. Die Gesamtinvestition beträgt 3,8 Millionen Euro. 80 Prozent der Summe hat die Apparatur aus den USA gekostet, die am Mittwoch den Journalisten als die performanteste in Rumänien vorgestellt worden ist. Es handelt sich um einen Linearbeschleuniger für Tomotherapie und einen Computertomografen für Therapieplanung. Die bisher benutzte Kobaltkanone war seit Jahren oft kaputt, sodass die Hermannstädter Patienten in andere Ortschaften zur Strahlentherapie fahren mussten. Die Polisano-Klinik kam auch für die Renovierungskosten der Abteilung auf.
Aufgrund der Partnerschaft zwischen der Privatklinik und dem Kreiskrankenhaus können Krankenhauspatienten der Onkologieabteilung kostenlos behandelt werden – in von der Krankenkasse gesetzten Grenzen für die Kostenbegleichung.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten von 30 Behandlungen pro Tag für die versicherten Kranken. Ambulante Patienten müssen von den Fachärzten untersucht und für die Behandlung vorgemerkt werden, was aufgrund einer Programmierung in der Polisano-Klinik möglich ist. Wer das Glück nicht hat, zu den 30 Patienten zu gehören, deren Kosten die Krankenkasse übernimmt, muss 640 Lei pro Therapiesitzung zahlen. Um wirksam zu sein, benötigt eine Behandlung 30 Sitzungen, erklärte der Facharzt Dr. Adrian Moga. Der Vertrag mit der Krankenkasse läuft am Jahresende aus, wenn 2015 weniger Mittel zur Verfügung stehen, werden möglicherweise noch weniger Patienten kostenlos behandelt. Angesichts der Tatsache, dass auch die Patienten aus den Anrainerkreisen Vâlcea, Alba und Hunedoara nach Hermannstadt zur Strahlentherapie kommen, sei das Begleichen von 30 Sitzungen durch die Krankenkasse jetzt schon zu wenig, meinten die Ärzte.

Dank dem Teilchenbeschleuniger ist es nun möglich, die Krebszellen zu lokalisieren und gezielt bzw. mit höherer Dosis zu bestrahlen, während das vom Krebs nicht befallene Gewebe unbestrahlt bleibt, erklärte der Facharzt Dr. Adrian Moga. Von einem Gerät aus den 1980er Jahren erfolgte der Sprung auf den Stand von 2014. Mit der neuen Apparatur wurden bislang einige Probesitzungen durchgeführt, die reguläre Tätigkeit soll am 4. August beginnen.