Premierminister: Abriegelungen in Teilen der Hauptstadt möglich

Schulen bereiten sich auf „rotes Szenario“ bzw. virtuellen Unterricht vor

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Bukarest (ADZ) - Angesichts der in Bukarest besorgniserregend steigenden Corona-Fallzahlen hat Regierungschef Ludovic Orban (PNL) am Wochenende erstmals Abriegelungen von Teilen der Hauptstadt zur Sprache gebracht.
Wie der Premierminister der Presse am Rande eines Besuchs beim hauptstädtischen Gesundheitsamt sagte, werden die Bukarester Schulen zudem ausschließlich auf das „rote Szenario“ bzw. auf virtuellen Unterricht setzen müssen, sobald die Infektionsrate vor Ort bei über 3 (mehr als 3 Infizierte pro Tausend Einwohner innerhalb der letzten 14 Tage) liegt. Am Sonntag lag diese bereits bei 2,52, zumal Bukarest schon seit Wochen landesweit die meisten täglichen Corona-Neuinfektionen verzeichnet.

Bezüglich möglicher Teilabriegelungen in Bukarest erläuterte Gesundheitsminister Nelu Tătaru (PNL) am Sonntag, dass bis dato „noch kein Beschluss gefasst“ worden sei. Sollten die Neuinfektionen vor Ort jedoch exponentiell steigen und die Ausbreitung des Virus unkontrollierbar werden, so müssten eben härtere Maßnahmen ergriffen werden. Allen Bukarestern empfahl der Minister zudem ausdrücklich, unter den gegebenen Umständen den Nasen-Atemschutz ab sofort überall, sowohl im Freien als auch in öffentlichen geschlossenen Räumen, zu tragen.

Auch Katastrophenschutz-Chef Raed Arafat räumte angesichts der anrollenden zweiten Welle der Corona-Pandemie ein, dass dem Land schwere Zeiten bevorstehen. In puncto Entwicklung der epidemiologischen Situation hierzulande sagte der Staatssekretär, dass Rumänien „schon in etwa zehn Tagen zwischen 5000 bis 7000 tägliche Neuinfektionen verzeichnen“ könnte, sollte die Ausbreitung des Virus nicht durch verschärfte Auflagen und Schutzvorkehrungen einigermaßen eingedämmt werden können.