Rechtmäßige Managerin verklagt Gesundheitsminister

Das Chaos an der Spitze des Gesundheitswesens im Banater Bergland könnte auch gerichtliche Folgen haben

Reschitza – Alina Stancovici, die zum zweiten Mal binnen drei Monaten vom Gesundheitsminister Nelu Tătaru auf einen Hinweis von Präfekt Cristian Gâfu hin suspendierte rechtmäßige Managerin des Notfallkrankenhauses des Landkreises Karasch-Severin in Reschitza hat beim Nationalrat zur Bekämpfung der Diskriminierung Klage eingereicht gegen den Präfekten und den Gesundheitsminister. Sie wirft den beiden Herren vor, sie wegen ihrer persönlichen Überzeugungen zu diskriminieren, weil sie nämlich kein Mitglied der PNL sei.

Alina Stancovici übernahm das Management des Reschitzaer Notfallkrankenhauses am 16. März (ADZ meldete), am Tag, als der Gesundheitsnotstand wegen der SARS-CoV-2-Pandemie ausgerufen wurde. Am 10. April wurde sie vom Dienst suspendiert und durch ihren Vorgänger Waldemar Murgu ersetzt, der das Reschitzaer Krankenhaus über zwei Sechs-Monats-Mandate ad interim geführt hatte. Am 15. Mai, dem ersten Tag nach dem Ende der Notstandsverfügungen, trat Alina Stancovici ihren per Ausschreibung rechtmäßig besetzten Posten wieder an, um am Abend desselben Tages, nach 20 Uhr, neuerlich suspendiert und durch denselben Waldemar Murgu ersetzt zu werden. Alles auf Betreiben von Präfekt Cristian Gâfu und mit Unterschrift des Gesundheitsministers und beide Mal ohne jede Erklärung gegenüber Stancovici, die einfach wie ein Spielball der Mächtigen behandelt wurde. In der Suspendierungsorder steht, dieser Zustand dauere bis zur Beendigung des Alarmzustands an. Irgendeine präliminäre Notifizierung oder eine nachträgliche Rechtfertigung der beiden Suspendierungen gab es nicht.

Die rechtmäßige Managerin meint, dass ihre offensichtliche Diskriminierung eine Folge der Tatsache sei, dass sie apolitisch ist, dass sie keiner Partei angehört. Jedem sei klar, dass ihre zweimalige Diskriminierung ein politischer Schachzug sei. Ihr Anwalt, Mircea Bobo{a, unterstreicht, dass seine Mandantin den Posten per Ausschreibung und Prüfung besetzt habe, nicht durch eine simple Ernennung, wie Waldemar Murgu. In ihrer Klage gegen den Präfekten und den Gesundheitsminister schreibt Alina Stancovici an die Nationale Antidiskriminierungsbehörde, dass sie ganz offensichtlich über mehr Berufserfahrung und auch über höhere Qualifizierungen verfügt als Murgu, was die beiden Autoritäten nicht gehindert habe, sie trotzdem ohne jede Rechtfertigung zu suspendieren. Eine Begründung für die Ernennung Waldemar Murgus sei es, dass dieser die Rechtsfakultät der Arader „Vasile Goldiș“-Hochschule absolviert habe – ohne dass irgendeine Spezialisierung im Management erfolgte; außerdem sei dessen Dienstalter nicht ausreichend für die – auch zeitweilige – Besetzung des Postens. Die wahre Erfahrung Murgus liege im Verkaufsbereich, wie seine bisherige Karriere es nachweisen kann, keineswegs im Unternehmensmanagement. Stancovici hingegen habe zwei Hochschullizenzen, eine im Bereich Wirtschaftsverwaltung, die andere im Management, ein Bereich, wo sie auch einen Master und einen Doktor besitzt.

Alina Stancovici ist also sehr wohl qualifiziert für das Management des Krankenhauses und studienmäßig weit besser geeignet als Murgu, behauptet sie. Bleibt also nur die politische Bestallung, wo Murgu ihr über ist, da PNL-Mitglied – argumentiert Stancovici vor dem Antidiskriminierungsrat. Sie sei also vom Präfekten und vom Gesundheitsminister „wegen fehlender Zugehörigkeit zur richtigen Partei“ diskriminiert. Ein zusätzliches Argument für ihre These der Diskriminierung sei auch, dass ihr in keiner der beiden Suspendierungsordern irgendein Vorwurf gemacht wird, geschweige denn im Managementbereich während der knapp drei Wochen, so lange man sie als Managerin wirken ließ. Dass Alina Stancovici sowohl den Präfekten, als auch den Gesundheitsminister der Diskriminierung beschuldigt, liege daran, dass alle Suspendierungsordern des Ministers aufgrund von Referaten der Präfekten abgefasst wurden.