Regierungschef bei Staatsakt für früheren japanischen Premier Abe

Rumänischer Delegation gehört auch PSD-Chef Ciolacu an

Am Montag sind Premier Nicolae Ciucă (PNL) und Kammerpräsident Marcel Ciolacu (PSD) mit Vertretern der Parlamentarischen Liga für die Japanisch-Rumänische Freundschaft zusammengetroffen, teilt die rumänische Regierung mit. Ciuc˛ betonte, es sei für ihn eine Ehre, am Staatsbegräbnis zu Ehren von Shinzo Abe teilzunehmen, des ersten Regierungschefs Japans, der Rumänien besucht hat. In diesem Kontext wurde 2018 die strategische Partnerschaft mit Rumänien begründet. | Foto: Regierung

Tokio (ADZ) - Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) ist am Wochenende nach Japan gereist, um gemeinsam mit Staatsgästen aus aller Welt, darunter auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris, an dem für Dienstag angesetzten Staatsakt für den ermordeten früheren japanischen Premierminister Shinzo Abe teilzunehmen. Der rumänischen Delegation gehört des Weiteren auch Kammerpräsident Marcel Ciolacu (PSD) an.

Auf dem Programm des rumänischen Premierministers standen am Montag nach Angaben der Regierungskanzlei Treffen mit seinem japanischen Amtskollegen Fumio Kishida sowie mit dem Präsidenten des japanischen Unterhauses, Hosoda Hiroyuki. Am Rande des Traueraktes wollte Ciucă zudem auch bilaterale Unterredungen mit angereisten Amtskollegen bzw. dem australischen Regierungschef Anthony Albanese und dem südkoreanischen Ministerpräsidenten Han Duck-soo führen.

Der rechtskonservative frühere japanische Ministerpräsident Shinzo Abe, der am längsten amtierende Regierungschef des Landes, war am 8. Juli während einer Wahlkampfrede in der Stadt Nara aus nächster Nähe von hinten erschossen worden; eine Bestattungszeremonie fand wenige Tage später in Tokio im Kreise engster Angehöriger statt. Der Attentäter, ein früherer Militärangehöriger mit einer selbstgebauten Waffe, gab an, den Ex-Premierminister aus Hass angesichts dessen Verbindungen zur umstrittenen Vereinigungskirche des koreanischen Sektengründers San Myung Mun ermordet zu haben – horrende Spenden seiner Mutter an die Sekte hätten seine Familie finanziell ruiniert und zerstört. 

Der in Japan äußerst seltene Trauerakt zur Würdigung eines ehemaligen Premierministers hat im Land allerdings heftige Kontroversen ausgelöst – aus Protest dagegen hatte sich erst letzte Tage ein Mann angezündet.