Revolutionsgedenken ohne Publikum

Kein Weihnachtssingen und kein „Rock for Revolution“

Mitten auf dem Temeswarer Opernplatz/Piața Victoriei stellt man jährlich zum Gedenken an die Opfer der Revolution von 1989 Kerzen auf, so auch in diesem Jahr. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar/Arad (ADZ) - Gedenkveranstaltungen für die Opfer und Helden der Revolution von 1989 finden diese und kommende Woche in Temeswar/Timi{oara und Arad statt. Die meisten Ereignisse finden coronabedingt mit begrenzter Teilnehmerzahl statt. Auf Flugblättern werden in der Zeit 15.-22. Dezember einige Ereignisse, die als Zündschnur der Revolution von 1989 gelten, wiedergegeben und vom Temeswarer Touristeninformationszentrum verteilt. 

Am heutigen Mittwoch kommt der Temeswarer Stadtrat zu einer festlichen Sitzung zusammen, bei der eine Kunstausstellung eröffnet und das Buch „1989 pe în]elesul tuturor“ („1989 für jeden verständlich“) von Adrian Cali, Geschichtslehrer und Zeitzeuge, vorgestellt wurden. Am Abend wird ein Requiem in der orthodoxen Martirilor Kirche zelebriert.

Der morgige Donnerstag gilt in Temeswar als Trauertag, an dem Gedenkgottesdienste in der Metropolitanen Kathedrale (ab 10 Uhr) und auf dem Heldenfriedhof (ab 14 Uhr) stattfinden. Ebendann werden Kränze an den Heldendenkmälern niedergelegt.

Für Freitag, den 18. Dezember sind ein Pilgergang zu den Denkmälern und Gedenkstätten an den Brennpunkten der Revolution und das Anzünden von Kerzen auf den Treppen der rumänisch-orthodoxen Kathedrale am Opernplatz vorgesehen. Dort waren mehrere junge Menschen vor 31 Jahren erschossen worden, die nach den Protesten gegen das Regime in der Kirche Zuflucht suchen wollten.

Sonntag, der 20. Dezember und zugleich Tag des Sieges, soll mit Sirenenalarm die Befreiung Temeswars von dem kommunistischen Regime in Erinnerung bringen. Unter Ausschluss des Publikums folgen am Nachmittag die Vernissage der Dokumentationsausstellung “31 de ani de la Revoluția Română” („31 Jahre seit der rumänischen Revolution“) in der Theresienbastei. Ebenda stellt man anschließend Bücher und einen Blog über die Revolution vor. Am Montag soll in der Theresienbastei ein Symposium zum Gedenken an die Gefallenen der Revolution stattfinden und das Buchalbum  „Întâlnirea cu îngerul” („Treffen mit dem Engel“) präsentiert werden. 

Die traditionellen Konzerte mit Kirchen- und Weihnachtsliedern, wie auch das Gedenkkonzert „Rock for Revolution“ fallen in diesem Jahr aus.

Der antikommunistischen Revolution wird in Arad mittels einer Dauerausstellung mit Aufnahmen aus dem Jahr 1989 im Kreisrat gedacht. In sozialen Netzwerken sollen Videoaufzeichnungen freigestellt und diskutiert werden. Am Montag, dem 21. Dezember werden im Foyer des Kreisrats 31 Kerzen, für die 31 Jahre seit der Revolution angezündet. Zu Mittag werden ebenda wie auch online die Namen der 24 Arader verlesen, die bei den Ereignissen von 1989 ihr Leben verloren haben.