„Revolutionstram“ lädt zum Einsteigen ein

Ein Blickfang ist die jüngst von zwei Künstlern bemalte „Revolutionstram“ in Temeswar. Foto: Sebastian Tătaru/TM2021

Temeswar – Die „Revolutionstram“ fährt seit wenigen Tagen durch Temeswar/Timişoara und zieht alle Blicke auf sich. Die Straßenbahn, die vom öffentlichen Nahverkehrsbetrieb STPT für das Kulturprojekt „Die Memoiren der Festung“ zur Verfügung gestellt wurde, bemalten die Künstler Alina Bohoru aus Bukarest und Mircea Popescu aus Temeswar. „Die Memoiren der Festung“ wurden bereits zum zweiten Mal vom Verein „Temeswar – Europäische Kulturhauptstadt 2021“ veranstaltet und hatten als Thema die Ereignisse des Wendejahres 1989 in Rumänien.

Eine Woche lang arbeiteten die beiden Künstler, um der Tram ein komplett neues Aussehen zu verleihen. „Wir haben Elemente gewählt, die nach den Ereignissen von 1989 symbolträchtig wurden. Die Gefühle schwanken von Freude bis zur Trauer beim Gedenken der Revolutionsopfer. Die Hand, die für Westeuropäer ´Frieden´ anzeigt, bedeutet für die Rumänen ´Sieg´, ´Freiheit´. Darüber hinaus ist die Nationalflagge in dem kollektiven Gedächtnis mit einem ausgeschnittenen Wappen verankert, jenes schwarze Loch, das ein Symbol der Freiheit und ein Trauersymbol zugleich ist“, erklärte Mircea Popescu.

Ebenfalls im Rahmen des Projekts „Die Memoiren der Festung“ wurden 23 Tramhaltestellen mit Comiczeichnungen von Sorina Vazelina versehen, in Erinnerung an die Ereignisse von Dezember 1989.