Rumänische Börse trotzt der Entwicklung im Ausland – noch

Anders als die großen internationalen Börsen, an denen die Indizes Ende der vergangenen Woche eingestürzt sind (der Deutsche Aktien-Index DAX verlor mehr als 3 Prozent), schloss die rumänische Börse mit einem Tagesminus von nur 0,75 Prozent. Auf Wochensicht legten die Indizes sogar 0,97 Prozent zu. Der Hauptindex BET und der BETPlus lagen mit plus 0,7 Prozent unter dem Durchschnitt, der Finanzwerte-Index BET-FI bildete als einziger Verlust-bringender Index (minus, 0,27 Prozent) das Schlusslicht. Doch der ROTX (plus 1,1 Prozent) und vor allem der Energiewerte-Index BET-NG (plus 2,56 Prozent) taten sich hervor und hoben den Durchschnitt.

Umsatz: nur leichter Rückgang

Der Umsatz lag im Vergleich zur Vorwoche nur leicht tiefer. Gegenüber den 136,9 Millionen Lei, wurden in der vergangenen Woche 125,3 Millionen Lei mit Aktien umgesetzt. Das ist ein Rückgang von nur 8,5 Prozent. Knapp 20 Prozent davon entfielen auf die Banca Transilvania (TLV, 2,4 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), die es auf ein Volumen von 24,7 Millionen Lei brachte. Sie wurde von OMV Petrom (SNP, 0,485 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) gefolgt, deren Wochenumsatz bei 17,3 Millionen Lei lag. Dritter im Bunde war die Banca Română de Dezvoltare (BRD, 13,9 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) mit 17,1 Millionen Lei (13,65 Prozent). Nur BRD-Aktien schlossen unverändert zur Vorwoche, die anderen beiden Emittenten freuten sich über ein Wochenplus von jeweils 0,88 Prozent.

Damit waren sie unter den 31 verlustbringenden Aktien der vergangenen Woche. Wobei die Verluste mit maximal 9,28 Prozent (für Prefab, PREH, 2,54 Lei, ISIN ROPREHACNOR7) noch im einstelligen Bereich blieben. Da waren die Gewinner der Woche besser aufgestellt, nicht nur weil es 37 ihrer gegeben hat. Unter diesen befanden sich sechs, deren Wochengewinne zweistellig ausfielen. Da war der Kabelhersteller ROMCAB (MCAB, 0,229 Lei, ISIN ROMCABACNOR7) mit 10 Prozent hinter dem Chemiewerk Artego (ARTE, 13,2 Lei, ISIN ROARTEACNOR4) mit einem Plus von 10,9 Prozent. Der Hotelbetreiber SIF Hoteluri (CAOR, 2,02 Lei, ISIN ROCAORACNOR9) freute sich über 12,22 Prozent, während der Hersteller von Elektrogeräten Electroaparataj (ELJ, 0,124 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) sich ein Plus von 14,8 Prozent sicherte. Electroargeș (ELGS, 0,462 Lei, ISIN ROELGSACNOR6) schaffte sogar plus 16,7 Prozent Wochenergebnis. Und der Drahthersteller COS Târgoviște (COS, 4,74 Lei, ISIN ROCOSUACNOR5) schien die harsche Korrektur der Vorwoche (minus 10 Prozent) gut verdaut zu haben: plus 43,6 Prozent auf Wochensicht.

Ausblick gewagt

Nicht nur der allgemeine Ausblick wird spannend – Inflationsängste in den USA, angekündigte Zinserhebung durch die EZB – sondern auch einzelne Branchen dürften interessant werden in nächster Zukunft. So verkaufte der CEO der Banca Transilvania eine Million TLV-Aktien zum Stückpreis von 2,45 Lei. Solche Insider-Verkäufe sind nicht immer ein Vertrauenszeichen an Aktienmärkten. Die TLV-Aktie verzeichnet aktuell einen Verlust von knapp 7 Prozent seit Jahresbeginn. Die rumänische Tochter der Erste Group Bank AG (EBS, 138,35 Lei, ISIN AT0000652011) hat über eine Anleihenemission 700 Millionen Lei eingeholt; die Anleihen sollen Ende Juni an die Börse gebracht werden. EBS-Aktien liegen bei 31 Prozent unter dem Wert vom Jahresbeginn. Eine weitere, in Rumänien nicht notierte Bank (Raiffeisenbank) hat in einem ähnlichen Schritt 525 Millionen Lei eingenommen.

Frisches Geld brauchen anscheinend nicht nur Banken. Die Immobilienbranche – vertreten durch Impact Developer & Contractor (IMP, 0,662 Lei, ISIN ROIMPCACNOR0) und One United Properties (ONE, 1,394 Lei, ISIN ROJ8YZPDHWW8) – deckt sich ebenfalls ein. Impact hat ein Darlehn in Höhe von 20 Millionen Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren aufgenommen. One United Properties erhöht das Stammkapital mit einer Emission mit einem Volumen von 330 Millionen neuer Aktien.

Devisen

Nach einer guten Woche für den rumänischen Leu gab dieser in der vergangenen Handelswoche deutlich nach. Beide Leitwährungen legten zu, wobei der Euro wie gewohnt eine kaum wahrnehmbare Veränderung aufwies. Auf Wochensicht verteuerte sich der Euro um 0,0005 Lei oder 0,01 Prozent. Der US-Dollar wurde da schon deutlicher mit einem Wochenergebnis von 0,067 Lei oder 1,45 Prozent. Am Dienstag – dem ersten Handelstag dieser durch die orthodoxen Pfingsten kürzere Handelswoche – stieg der Euro bei 4,9432 Lei und der US-Dollar bei 4,6665 Lei in den Handel ein. 


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