Rumänische Premiere im Himalaya

Horia Colibășanu erreicht den Kangchendzönga-Gipfel

Temeswar – Horia Colibășanu schaffte am Wochenende eine neue rumänische Premiere im Himalaya: Der Temeswarer Bergsteiger setzte Fuß auf den dritthöchsten Berg der Welt, auf den Kangchendzönga (8586 Meter).

Horia Colibășanu startete in seine neue Expedition Anfang April zusammen mit seinen Expeditionspartnern, dem rumänischen Bergsteiger Marius Gane und dem Slowaken Peter Hámor. Der Temeswarer schaffte es nun aber ganz allein bis auf den Gipfel. Seine Kollegen gaben 200 Meter unter der Bergspitze auf. Für Horia Colibășanu war dies nicht der erste Versuch, den Kangchendzönga-Gipfel zu erobern – vor zehn Jahren musste der Temeswarer Alpinist selber knapp 100 Meter unter der Bergspitze aufgeben.

Colibășanu, Gane und Hámor waren auch in den vergangenen Jahren zusammen auf Expedition. Letztes Jahr schafften sie es, den Dhaulagiri, einen weiteren Achttausender im Himalaya, zu ersteigen. Wie bei bisherigen Expeditionen wollten die Alpinisten auf künstliche Sauerstoffzufuhr und die Hilfe der Scherpa verzichten.

Horia Colibășanu hat in seiner Bergsteigerkarriere bereits an 23 internationalen Besteigungen teilgenommen, hat als einziger Rumäne bereits acht Achttausender erstiegen, darunter K2, Annapurna und Lhotse, und genießt dafür internationale Anerkennung. Für seine Sportleistung wurde Colibășanu mit dem rumänischen Verdienstorden „Rumänischer Stern“ vom rumänischen Staatspräsidenten ausgezeichnet. Marius Gane erobert seit über 30 Jahren Bergspitzen und war Teil der ersten rein rumänischen Expedition auf dem Mount Everest im Jahr 2003. Ihm sind zahlreiche rumänische Premieren in Sachen Bergsteigen auf gefährlichen und sehr hohen Routen anzuerkennen.

Der Kangchendzönga zieht sich der indisch-nepalesischen Grenze entlang, gehört zu einem der abgelegensten Orte des Himalaya–Gebirges und steht an zweiter Stelle der am gefährlichsten zu besteigenden Berggipfeln: 2021 ist bei-spielsweise jeder vierte Bergsteiger an den Hängen des Kangchendzönga ums Leben gekommen.