Rumänischer Aktienmarkt lässt keinen klaren Trend erkennen

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Mit 51 börsennotierten Unternehmen, die in der vergangenen – verkürzten – Handelswoche Vollversammlungen abgehalten haben, war fast zwei Drittel der Börse lahm gelegt. Wegen Aktionärsversammlungen werden Aktien kurzfristig vom Handel ausgeschlossen, um Insiderhandel soweit wie möglich zu verhindern. Kein Wunder also, dass der durchschnittliche Tagesumsatz bei umgerechnet 6,5 Millionen Euro lag. Den rettete noch der Freitag, mit einem Umsatz von 12,9 Millionen Euro. Die vergangene Handelswoche betrug wegen der Osterfeiertage nur vier Handelstage. Die Marktkapitalisierung ließ ebenfalls leicht nach, auf 28,5 Milliarden Euro. Auch der Anleihenmarkt bewegte sich kaum, nur an einem Handelstag wurden Anleihen gehandelt. 

Indizes und Aktien

Von den nur wenigen zum Handel zugelassenen Aktien konnte sich trotz der relativ guten Stimmung kein Wertpapier groß hervortun. Nur vier Emittenten – die Brauerei Bermas Suceava (BRM, plus 1,37 Prozent), der Pharmahersteller Antibiotice Iasi (ATB, plus 1,12 Prozent), der Hüttenbetrieb Alumil Rom Industry (ALU, +1,15 Prozent) und das Bauunternehmen Concefa (COFI, plus 1,61 Prozent) – schafften ein Wochenplus von mehr als einem Prozent. Die Tatsache, dass sie aus unterschiedlichen Bereichen stammten, verstärkte die Unentschlossenheit am Markt. Ebensowenig ließ die Börse in der vergangenen Woche insgesamt einen Trend erkennen. 

Während der Markt insgesamt leicht zulegte (BET-C stieg um 0,24 Prozent), verlor der Finanzwerte-Index BET-FI 1,49 Prozent und konnte keinen Halt bei 6000 Punkten finden (er schloss bei 25.565,82 Punkte). Leicht zulegen konnte noch der Energiewerte-Index BET-NG (+0,38 Prozent). Seit gestern können „billige” Aktien des Fonds „Proprietatea” in den regulären Handel einfließen. Es sind Aktien, die an Halter von Entschädigungstiteln ausgegeben werden, die für eine Entschädigung, für bis vor der Wende beschlagnahmtes Eigentum, in Form von Fondsaktien gestimmt haben. Sie werden zu einem Nennwert der letzten 60 Handelstage ausgestellt und der liegt etwa 40 Prozent unter dem ursprünglichen Nennwert der FP-Aktien. Makler erwarten, dass Anleger die neuen 1,5 Milliarden FP-Aktien ab diesem Wert verkaufen werden, was weiter Druck ausüben dürfte. Allein in der vergangenen Woche verloren sie 3,3 Prozent.

Aktie der Woche

Die Bankaktie BRD (BRD, 15 Lei) trat in der vergangenen Woche wieder in den Vordergrund. Allerdings waren nicht fundamentale Marktdaten der Grund dafür, sondern vielmehr zwei Sonderdeals am vergangenen Mittwoch. Dabei wurden 2 Millionen Aktien für insgesamt umgerechnet 7,2 Millionen Euro gehandelt. Das machte 84 Prozent des Tagesumsatzes. Sonderdeals sind abgesprochene Geschäfte, bei dem der Preis zwischen Käufer und Verkäufer ausgehandelt wurde und somit nicht auf Basis des Marktpreises abgewickelt wird. In diesem Fall aber wurden die Aktien zum Marktpreis gehandelt. Insgesamt gab dies einen leichten Auftrieb, BRD-Papiere legten auf Wochensicht 0,33 Prozent zu.

Rasdaq und Devisen

In der Vorwoche hatte der Ausstieg des luxemburgischen RHIC-Fonds beim Bukarester Fünf-Sterne-Hotel Intercontinental den Sekundär-Markt durchgerüttelt. In der vergangenen Woche verlief der Handel sehr ruhig: Im Durchschnitt wurden kaum mehr als 100.000 Euro täglich umgesetzt. Unter diesen Umständen konnte der Index 0,85 Prozent zulegen und wieder einmal über der 1700-Punkte-Marke schließen.

Die Dollarschwäche schlug im Verhältnis zur rumänischen Landeswährung ein. Die amerikanische Währung verlor 2,2 Prozent und kostete am vergangenen Montag „nur noch” 2,74 Lei. Der Euro gab ebenfalls leicht nach, um 0,17 Prozent. So kostete der Euro Anfang dieser Woche 4,07 Lei.
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