Schengen-Beitritt: „Rumänien kann auf Ungarns Unterstützung bauen“

Johannis fordert Abkommen für ungarische Finanzspritzen hierzulande

Ungarn unterstützt Rumäniens Schengen-Beitritt: Dies versicherte die Präsidentin Ungarns, Katalin Novak, anlässlich ihres Staatsbesuchs am vergangenen Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Staatspräsident Klaus Johannis auf Schloss Cotroceni. | Foto: Präsidentschaft

Bukarest (ADZ) - Ungarns Staatspräsidentin Katalin Novak hat Rumänien die Unterstützung ihres Landes in puncto Beitritt zum grenzkontrollfreien Schengenraum zugesagt. Rumänien könne diesbzüglich „auf Ungarn bauen“, sagte Novak am Mittwoch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem rumänischen Amtskollegen Klaus Johannis.

Seinerseits sprach Staatschef Johannis Klartext in Bezug auf die umstrittenen Finanzspritzen des ungarischen Staates für Projekte der hiesigen ungarischen Minderheit: Interessensprojekte hätten hierzulande „ausschließlich aufgrund von Abkommen“ mit der rumänischen Seite durchgezogen zu werden, im Einklang mit rumänischem, EU- sowie internationalem Recht zu sein und „nicht nach der ethnischen Herkunft“ zu diskriminieren, stellte Johannis klar. In Anspielung auf die hochumstrittenen Äußerungen, die ungarische Amtsträger, allen voran der rechtsnationale ungarische Regierungschef Viktor Orbán, mit Vorliebe hierzulande abgeben, sagte Rumäniens Staatsoberhaupt, gegenüber seiner ungarischen Amtskollegin hervorgehoben zu haben, dass Statements „im Geiste und in der Logik der strategischen Partnerschaft“ zwischen den beiden Ländern sowie des bilateralen Grundabkommens zu sein hätten.

Bezüglich der Rechte der Minderheiten unterstrich Johannis, dass diese in Rumänien vollauf respektiert werden und das Land stolz darauf sei, im Parlament auch Abgeordnete zahlenmäßig äußerst kleiner ethnischer Gruppen zu haben. Es sei im Interesse aller, die Rechte der ungarischen Minderheit hierzulande zu respektieren und eventuelle Spannungen „durch Dialog“ abzubauen – es gebe nämlich leider auch Politiker, die interethnische Spannungen bewusst anregen und aufbauschen, um sich politisch zu profilieren, so Johannis.