Schicksal der Revolutionsgedenkstätte weiterhin ungewiss

Temeswar (ADZ) – Bürgermeister Nicolae Robu hat am Wochenende erklärt, dass er sehr gern in die von Traian Orban gegründete Revolutionsgedenkstätte in der Oituz-Straße investieren würde, doch das marode Gebäude gehöre nicht der Stadt Temeswar, sondern dem Verteidigungsministerium. 2011 musste die Gedenkstätte aus einem rückerstatteten Gebäude in der Innenstadt ausziehen, damals ließ sich keine andere Unterkunft als eine marode Kaserne auf dem Militärgelände Oituz-Straße finden, wo das Revolutions-Memorial dann auch eingezogen ist. 

Größtenteils aus Spenden konnte Orban, der inzwischen die operative Leitung des Vereins „Memorialul Revolu]iei“ aufgegeben hat, die Innenräume der ehemaligen k.u.k. Militärkaserne einrichten und dort eine Gedenkstätte aufbauen, die gegenwärtig für Touristen die einzige Möglichkeit darstellt, sich über den Temeswarer Volksaufstand von 1989 zu informieren. Inzwi-schen steuerte auch das Kulturministerium geringe Summen bei, der Verein kämpft seit eh und je mit einer chronischen Finanznot, obwohl die Gedenkstätte im Jahr 2000 auf die Liste der Kulturgüter von nationalem Interesse aufgenommen wurde.

Seit sich Kultur- und Verteidigungsministerium darauf geeinigt haben, dass in der alten Stadtkommandantur am Freiheitsplatz ein Museum für die 1989er Revolution entstehen soll, ist das Schicksal der Gedenkstätte ungewiss. Zunächst hieß es, dass ihr gesamter musealer Bestand in das neue Revolutionsmuseum überführt würde, doch nun ist Bürgermeister Robu der Ansicht, dass das nicht unbedingt die beste Lösung sei. Die Vereinsleitung und die in der Gedenkstätte beschäftigten Wissenschaftler hatten bereits darauf hingewiesen, dass das Kulturministerium sie bei der Planung des Museumskonzepts überhaupt nicht einbezöge und dass ihre Meinung in Bukarest kein Gewicht habe.

Wenn das Verteidigungsministerium das Gebäude an der Oituz-Straße der Stadt überlässt, dann werde das Bürgermeisteramt es auch entsprechend herrichten, sagte Nicolae Robu. Für die Stadtverwaltung sei das sicherlich keine Freude, man müsse entsprechend viel Geld dafür vorsehen, aber er werde sich vor einer solchen Aufgabe nicht drücken. Ein Gesuch an das Verteidigungsministerium zur Überlassung der Kaserne habe die Stadt aber noch nicht eingereicht, gab Robu zu.