Sechs Jahre Holzstock-Festival in Holzmengen

Zwischen morgendlicher Yoga-Session und südamerikanischen Twerking /

Der Sonnabend begann schon früh, zumindest für die Teilnehmer der Yoga-Session von Alexandra Mandache.

Marus Dan von ThisObey überzeugte nicht nur auf der Bühne, sondern begeisterte auch noch einmal am Lagerfeuer mit spontanen Ukulele-Sessions. Fotos: Dragoş Dumitriu

Fünfzig Jahre nach dem legendären Woodstock-Festival im amerikanischen Bethel fand am vergangenen Wochenende in Holzmengen/Hosman die bereits sechste Auflage des Holzstock-Festivals statt. Ein kleines Festival mit familiärer Atmosphäre und warmherzigen Menschen: die gemütliche Woodstock-Version für rund 500 Besucher.
Den Freitagabend hatten die Organisatoren, um den Jugendburg-Holzmengen-Verein, das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt und die Stiftung Kirchenburgen, in diesem Jahr für die Hermannstädter Bands vorgesehen. Eröffnet wurde das Festival von den Lokalmatadoren der Caravana Gypsy Jazz aus Holzmengen, auf welche Changeover und die Dreamcatchers Band folgten. Den rockigen Abschluss des ersten Tages lieferten Onenightstand um Frontfrau Diana Toader. Anders als in den vergangenen Jahren war die Bühne dieses Mal zwischen äußerer und innerer Wehrmauer aufgebaut, was einen geschlosseneren Eindruck abgab und den Wehrturm zu einem beliebten Aussichtspunkt werden ließ.

Ohne die jugendlichen Helfer aus Hermannstadt/Sibiu und Fogarasch/Făgăraş sowie den Koordinator Paul D²r²{teanu, aber auch den vielen helfenden Händen in der Planung und Vorbereitung, wäre das Festival auch in diesem Jahr nicht denkbar gewesen, hieß es von den Organisatoren, die kurzfristig einige Schwierigkeiten zu bewältigen hatten. Einer, der gleich zwei ganz verschiedene Rollen spielte, war Ciprian Popa. Zuerst stand er im Zelt seines „Bufets“ und bereitete schmackhafte Bagels zu, nach dem letzten Konzert betrat er dann selbst die Bühne und brachte die alten Wehrmauern mit Technobässen zum Beben.

Kaum war bei Sonnenaufgang das Lagerfeuer vor der Scheune erloschen, begann für Alexandra Mandache und die Jungs und Mädchen der morgendlichen Yoga-Session schon der zweite Festivaltag. Es war der Auftakt eines angenehm sonnigen Augustsamstages mit zahlreichen Workshops für die einen oder dem Entspannen im Schatten der Apfelbäume für die anderen. Gabriela Visan ging mit den Besuchern über das Gelände und sammelte Teepflanzen, Hora]iu Oltean klärte über einfache Möglichkeiten zu einer umweltschonenderen Lebensweise auf und in der Scheune spielte Rahel Türk-König die passende Musik zum Faulenzen. Am frühen Abend stürzten sich dann auch die ersten Mutigen die Wasserrutsche im Pfarrgarten hinunter.

Den musikalischen Sonnabend eröffnete die erst in diesem Jahr gegründete Gruppe ThisObey um Sänger Marus Dan. Vor ihrem Kurztrip nach Litauen und Lettland brachte die Klausenburger FUNKorporation noch das Holzmenger Publikum mit Jazz, Ska und Reggae zum Tanzen; bestens bekannt aus den vergangenen Jahren waren die fünf Wiener Jungs von Schmafu. Und für den sensationellen Abschluss des sechsten Holzstock-Festivals sorgte das argentinische Duo Faauna, die folkloristische Elemente aus Südamerika mit elektronischer Musik kombinierten, dabei stark an das südafrikanische Rap-Rave-Duo „Die Antwoord“ erinnerten, und durch das Twerking von Estefi Spark das Publikum in Ekstase versetzten.

Finanzielle Unterstützung erhielt das Holzstock-Festival von der Deutschen Botschaft Bukarest sowie dem Bundesministerium des Innern der Bundesrepublik Deutschland, dem Minderheitenrat des rumänischen Staates und dem Land Kärnten.