"Sein Vaterhaus verkauft man nicht!"

Reaktionen auf den Weggang von Sorin Frunzăverde

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Der PDL-Vorsitzende Emil Boc hat den Übertritt von Sorin Frunzăverde zur PNL Mittwoch beim Zentralsitz der Partei zornig verurteilt. Zu diesem Zweck zitierte er zwei Verse aus der Hymne der PDL: „Der Wind pfeift, das Wasser fließt, die Steine bleiben“ und ging sodann zur Volksweisheit über: „Sein Vaterhaus verkauft man nicht“.

Sachlicher ausgedrückt sagte  Emil Boc, dass es sein Fehler beim letzten Parteitag war, dass er die Aufnahme von Frunzăverde in die Leitung der Partei als Erster stellvertretender Vorsitzender akzeptiert habe. Frunzăverde hatte bekanntlich bis in den letzten Moment die Kandidatur von Vasile Blaga für den Parteivorsitz unterstützt. So ist es jetzt der Blaga-Flügel, der Emil Boc Vorwürfe macht.

Man überlegt, ob vor oder nach den Lokalwahlen ein außerordentlicher Parteitag einberufen wird, wo eine neue Leitung gewählt werden soll. Dazu wird kommentiert, dass der Einfluss von Emil Boc in der Partei schwindet, weil er nicht mehr Premier ist und Geld zuteilen kann.

Auf der anderen Seite, bei den Nationalliberalen, wird der Beitritt von Sorin Frunzăverde zu dieser Partei in den höchsten Tönen begrüßt.

PNL-Vorsitzender Crin Antonescu sagte, dass der integere Politiker Frunzăverde eine Bereicherung der Partei sei. Auf dem Parteitag der PNL im April will er vorschlagen, dass Frunzăverde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wird und das Departement für Außenbeziehungen dieser Partei übernimmt.