„..selbst auf einem Kanonenrohr“

Die Aussichten auf viel Geld für Reschitza könnten noch gekrönt werden

Reschitza – Ioan Popa (PNL), der Bürgermeister von Reschitza, versichert, dass ein Erfolg der Fürsprachen der Interimschefin der PSD Karasch-Severin, der Abgeordneten Luminița Jivan, in dem Sinne, die Regierung zu überzeugen, den Kooperationsvertrag mit „Rheinmetall“ im Rüstungsbereich zu unterzeichnen, ihn sogar dazu brächte, „mehr zu tun als Bürgermeister Adrian Torma (PNL), der sich mit der politischen Gegnerin in Bukarest fotografieren ließ und das Foto auf die sozialen Netzwerke hochlud.“
Übrigens finde er es einfach natürlich, dass man, wenn man mit Hilfe eines anderen, auch des politischen Gegners, zu einem Erfolg kommt, sich mit dem Helfershelfer auch mal fotografiert: „Bedingung ist bloß, dass es sich um eine reelle, eine greifbare Hilfe handelt, die dem Nutzen der Gemeinschaft dient!“
„Es dürfte nicht schwierig gewesen sein, zu sehen, dass ich in meinen bisher zwei Jahren Amtszeit mich stark auf die Aquirierung europäischer Gelder fokussiert habe“, sagte Popa den Medien. „Das sehe ich für eine arme Stadt als die einzige Lösung, aus dem Schlamassel herauszukommen, in das nicht ich die Stadt hineinmanövriert habe. Jetzt erwarten wir rund 150 Millionen Euro aus Brüssel (ungefähr unser dreifaches Jahresbudget), und dafür bin ich dem dafür verantwortlichen Rathausteam für EU-Projekte überaus dankbar. Diese Gelder sind aber überhaupt kein Anlass zum Dank gegenüber irgendeinem Politiker auf zentraler Ebene. Nun kommt die Zeit, wo das Investmentteam des Rathauses seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen hat. Die müssen jetzt Baustellenaufsicht spielen.“
Auch sonst fühle sich Bürgermeister Ioan Popa „nicht allein auf der Welt“. Aber in Bukarest, „dort werden die Fäden anders gezogen: Für Projekte, die mittels Regierungsfinanzierungen zustandegebracht werden – ich nenne für Reschitza die Industrieseilbahn, den Wintersportausbau der reschitzawärtigen Berghänge des Semenik/den alpinen Ausbau des Bergstocks Semenik, oder die 5-km-Straßenverbindung zwischen Kilometerstein 8 und Țerova, womit wir den Versorgungsverkehr mit schweren Schrottlastern fürs Stahlwerk TMK und zum Industriestandort Țerova-Tal aus der Stadt heraushätten – haben wir das Ministerium für Entwicklung und Territorialverwaltung als Ansprechpartner. Da greift dann effektiv eine Unterstützung von Frau Jivan, die mal dort gearbeitet hat. Warum sollte ich die nicht nutzen? Wenn keiner unserer in Bukarest sitzenden Abgeordneten sich dafür einsetzt…“. Der Seitenhieb gilt PNL-Kreischef und Senator Ion Marcel Vela, der den Bürgermeistern Torma und Popa Liebäugeln mit der PSD vorwirft.