SPORTECHO: Becali sitzt im Gefängnis

Steaua ist endlich wieder Fußball-Landesmeister geworden und hofft auf eine Qualifikation in den exquisiten Champions-League-Club. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt des Erfolgs sitzt nun der Besitzer dieser ehemaligen Armee-Fußballelf für drei Jahre hinter Gittern. Mehr noch, er forderte eine dreimonatige Haftunterbrechung um seine Geschäfte zu regeln, unter anderem um den Fußballverein zu verkaufen. Durch sein Spielchen mit dem Koffer Geld als „Prämie“ für U Klausenburg, um den Lokalrivalen CFR zu besiegen und so deren Meistertitel zugunsten von Steaua zu vereiteln, hat sich Becali nicht nur eine Gefängnisstrafe wegen Bestechung eingebrockt, sondern setzt die Champions-League-Teilnahme von Steaua aufs Spiel.

Becali hat vor allem als Steaua-Boss für Schlagzeilen gesorgt. Er war zwar auch EU-Parlamentsabgeordneter und PNL-Abgeordneter und besitzt auch einige Unternehmen, aber vor allem durch Steaua und deren Bekanntheitsgrad ist er in der skandalsüchtigen rumänischen (Sport)Presse zum Medienstar aufgestiegen. Als Exzentriker der 100-Euro-Scheine an Unbekannte verteilt, als besonders frommer orthodoxer Christ, der oft am Berg Athos weilt, um „Kräfte zu sammeln“ und der sich als „Kämpfer des Lichtes“ betrachtet, als Millionär, der Häuser in überschwemmten Ortschaften baut, als stolzer Besitzer einer prunkvollen aber kitschigen Residenz, die er als „Palast“ benannt haben will – Becali erlaubte sich Vieles und glaubte wohl, über dem Gesetz zu stehen.

Nun will er in Ruhe gelassen werden und verlangt von denselben Medien, die maßgeblich zu seinem Bekanntheitsgrad und schnellen Aufstieg beigetragen haben, sein Recht auf sein Privatleben.
George „Gigi“ Becalis Reichtum scheint auf zwielichten Geschäften zu fußen (mit ihm wegen illegalen Grundstücktransfers verhaftet sind ein ehemaliger Verteidigungsminister und ein Armeegeneral). Sein Image als gottesfürchtiger Potentat wird widerlegt von seiner  vulgärer Sprache und von direkten Bedrohungen jener, die ihm schaden könnten. Nun scheint sein Stern, ähnlich einem Meteoriten zu verglühen und sich im Nichts aufzulösen. Schade, dass darunter auch der andere Stern (Steaua) und deren große Fangemeinde in Bukarest, Rumänien aber auch in den EU-Staaten mit rumänischen Auswanderern, ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden.