Sprachkenntnisse zählen

In der nächsten Woche beginnen die Anmeldungen für die Vorbereitungsklassen

Hermannstadt - Die Anmeldungen für die Vorschulklassen im Schuljahr 2013/14 beginnen am nächsten Dienstag, den 2. April, informierte das Hermannstädter Kreisschulinspektorat am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Verpflichtend ist die Einschreibung für alle Kinder, die bis zum 31. August das 6. Lebensjahr vollenden. Insgesamt beträgt die Zahl der vorgesehenen Vorbereitungs- oder auch Nullklassen im Kreis Hermannstadt/Sibiu 199,25 – es werden auch Viertelklassen konstituiert – und davon sind 15,25 oder 7,7 Prozent in deutscher Sprache.

Alle Schulen würden in der kommenden Woche Tage der offenen Tür organisieren, informierte Diana Bucuţă, verantwortlich im Schulinspektorat für den Grundschulunterricht. Gerechnet wird für das kommende Schuljahr mit 3856 Kindern in den Vorbereitungsklassen, für die man sich bis zum 22. April anmelden kann. Im vergangenen Jahr, als diese Form der Vorschule eingeführt wurde, waren es 2800 Schüler.

Neben der verpflichtenden Einschreibung für die Kinder im Alter von 6 Jahren gibt es weitere Regularien für andere „Fälle“. Kinder, die zwischen dem 31. August und dem 31. Dezember sechs Jahre alt werden, können auf der Grundlage eines positiven Ergebnisses der „psychisch-körperlichen“ Einstufungsuntersuchung für die Vorbereitungsklasse angemeldet werden. Eltern, deren Kinder bislang keine Vorbereitungsklasse besuchten und die bis zum 31. August das 7. Lebensjahr erreichen, können auf Antrag direkt in die 1. Klasse eingeschrieben werden.

Für die deutschsprachigen Vorbereitungsklassen können Eltern ihre Kinder an der Schule ihrer Wahl anmelden, sie müssen also nicht die der Wohnung am nächsten gelegene Schule wählen. Als Auswahlkriterium für die Aufnahme eines Kindes dürfe eine Schule die Sprachkenntnisse prüfen. Das Unterrichtsministerium änderte die Auswahlmethodik im Vergleich zu 2012 dahingehend, dass kein Nachweis der ethnischen Zugehörigkeit mehr gefordert wird. Dieser Passus hatte im vergangenen Jahr insbesondere in Bukarest zu großen Problemen geführt.

Im Kreis gibt es nach Information von Monika Hay, Fachinspektorin für den Unterricht in deutscher Sprache, die meisten deutschsprachigen Vorbereitungsklassen in der Stadt Hermannstadt, und zwar insgesamt 10 Klassen an acht Schulen. Jeweils zwei Klassen werden an der 2-er und der „Iorga“-Schule angeboten und jeweils eine an den Schulen Nr. 4 und 18 sowie an den Lyzeen „Goga“, „Ghibu“, „Caragiale“ und dem Päda. In Mediasch sind zwei Klassen an der Hermann-Oberth-Schule vorgesehen und jeweils eine an der Gündisch-Schule in Heltau/Cisnădie und in Großpold/Apoldu de Sus. Je eine halbe Klasse wird es in Elisabethstadt/Dumbrăveni und in Malmkrog/Mălâncrav geben sowie eine Viertelklasse in Burgberg/Vurpăr – alle mit Simultanunterricht. Eine Sonderlösung existiert laut Hay in Agnetheln/Agnita, Alzen/Alţâna und Freck/Avrig: deutschsprachige Vorschulklassen wurden hier nicht eingerichtet, Kinder können aber von der rumänischsprachigen Vorbereitungsklasse in die deutschsprachige erste Klasse wechseln.

Bei hoher Nachfrage können die Klassen von den vorgesehenen 25 auf 30 Plätze aufgestockt werden. Die Zahl der Klassen könne nicht verändert werden, erklärte Bucuţă, da diese vom Unterrichtsministerium festgelegt sei. Ihre Kollegin Hay rechnet für Hermannstadt, ähnlich wie im Vorjahr, wieder mit einer hohen Nachfrage nach deutschsprachigen Klassen.

Das Schulinspektorat hat für Fragen ein sogenanntes „Grünes Telefon“ mit der kostenlosen Nummer 0800-816269 eingerichtet. Auf der Internetseite des Schulinspektorats werden in den kommenden Wochen die Ergebnisse der Einstufungsuntersuchung veröffentlicht sowie die Ergebnisse der Zuweisung von Kindern an die einzelnen Schulen.