Sprecherziehung für DSTT-Schauspieler

Trainer von renommierter Schauspielschule für zwei Wochen in Temeswar im Einsatz

Tim Schüler zeigt den deutschsprachigen Schauspielern in Temeswar den Weg zum ausdrucksstarken gestischen Sprechen. Foto: DSTT/Ovidiu Zimcea

Temeswar (ADZ) – Bis zum 16. September beteiligen sich die 27 Schauspielerinnen und Schauspieler des Deutschen Staatstheaters Temeswar (DSTT) an einem zweiwöchigen Stimm- und Sprechtraining.  Geleitet und gestaltet wird der Kurs zum „gestischen Sprechen“ von Tim Schüler, Sprechwissenschaftler, Sprecherzieher der renommierten Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und freiberuflicher Sprechtrainer, so die Pressemitteilung des DSTT.

Diesem Stimmtraining liegt die Methode des „gestischen Sprechens“ zugrun-de, welche an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch entwickelt wurde. Vormittags machen die Schauspielerinnen und Schauspieler in der Gruppe Körper- und Stimmübungen. Nachmittags übertragen sie das Erlebte in die Einzelarbeit mit dem Text, wie er später auf der Bühne gesprochen wird. Ziel ist es, dass sie mit ihrem ganzen Körper sprechen. Die Stimme sei dabei die Verlängerung des Körpers, mit der sie handeln, so Schüler. In der Textarbeit werden die in den Übungen trainierten Aspekte bei dem Textsprechen angewendet. Fremdtexte sollen nicht nur aufgesagt werden, sondern im Moment gedacht und sinnlich erfahrbar gemacht werden. „Der Eindruck verändert den Gedanken der Schauspielerinnen und Schauspieler. Der Gedanke verändert den Körper. So hört sich die Stimme und auch der Ausdruck der Schauspielerinnen und Schauspieler anders an“, erklärt der Sprecherzieher.

Tim Schüler ist bereits seit 2015 regelmäßig zu Gast in Rumänien und betreut immer wieder Probenprozesse an der Deutschen Abteilung des Radu-Stanca-Theaters in Hermannstadt. Außerdem hat er Proben in Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Alexander Riemenschneider, Armin Petras oder Herbert Fritsch begleitet und unterrichtete an unterschiedlichen Schauspielschulen, wie am Max Reinhardt Seminar in Wien und an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig.