Staatspräsident: „Es stehen schwierige Zeiten vor uns“

Klaus Johannis mit Intensivmedizinern zusammengetroffen

Angesichts rapide steigender Corona-Infektionen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer Überlastung von Intensivstationen in Europa gewarnt, auch seien die täglichen Todesfälle um rund 40 Prozent gegenüber der Vorwoche gestiegen. „Viele Länder auf der Nordhalbkugel sehen derzeit einen besorgniserregenden Anstieg von Fällen und Einweisungen ins Krankenhaus“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. An einigen Orten füllten sich die Intensivstationen schnell. In Rumänien sind zurzeit von den insgesamt 3065 Intensivtherapiebetten 861 mit Covid-19-Patienten belegt. Symbolfoto: EPA/Agerpres

Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat am Dienstag nach einem Treffen mit Gesundheitsminister Nelu Tătaru (PNL), dem Vizepräsidenten der Rumänischen Gesellschaft der Intensivmediziner, Dorel Săndesc, und dem Chef der Intensivstation des hauptstädtischen Militärkrankenhauses  „Carol Davila“, Dan Corneci, die Bevölkerung auf „schwierige Zeiten“ eingeschworen. Die epidemiologische Situation verschlechtere sich zusehends sowohl europaweit als auch hierzulande, allein in den letzten 24 Stunden hätten mehr als hundert Rumänen den Kampf gegen das neuartige Coronavirus verloren, so Johannis.

Der Präsident hob hervor, dass die Bekämpfung des Virus auf zwei Fronten erfolge – zum einen durch Schutzvorkehrungen, zum anderen in den Krankenhäusern. Um sich ein genaues Bild über die Situation der Intensivstationen zu machen, habe er angesehene Experten aus dem Bereich zum Gespräch gebeten. Zahlenmäßig verfüge man zurzeit über 3065 Intensivtherapiebetten, 2252 Beatmungsgeräte und 2756 Überwachungsmonitore, hinzu kämen fünf mobile Intensivstationen mit weiteren 169 Betten. Im Zeitraum April-Oktober 2020 sei der Bestand an Beatmungsgeräten um 73 Prozent aufgestockt worden, bis Dezember werde deren Zahl nochmals um 15 Prozent erhöht.

In Bukarest würden in den kommenden zehn Tagen die Intensivstationen von insgesamt sieben Krankenhäusern ausgeweitet, die Behörden würden zudem auch auf EU-Mittel setzen, um die Kliniken systematisch mit den nötigen zusätzlichen medizinischen Geräten zu versorgen. Um jedoch eine weitere Ausbreitung des Virus effizient zu bekämpfen, würden einzig die Bemühungen der Behörden und Ärzte keineswegs ausreichen – dies werde bloß gelingen, wenn die Bürger am gleichen Strang ziehen bzw. alle dazu beitragen, sagte das Staatsoberhaupt.