Startverbot: Ermittlungen gegen scheidenden Transportminister

Cuc bringt sich mit jüngster Aussage selbst in die Bredouille

Bukarest (ADZ) - In der Affäre um das vom scheidenden Transportminister Răzvan Cuc (PSD) allem Anschein nach geplante Startverbot für insgesamt fünf TAROM-Inlandsflüge, um die Teilnahme etlicher oppositioneller Parlamentarier an der Misstrauensabstimmung vor zehn Tagen zu verhindern, hat die Antikorruptionsbehörde DNA inzwischen strafrechtliche Ermittlungen aufgenommen – und zwar wegen des dringenden Verdachts auf Amtsmissbrauch. Die von Cuc geschasste TAROM-Chefin Mădălina Mezei, die den Druck des Transportministers auf die staatliche Fluggesellschaft nach ihrer Entlassung enthüllt hatte, wurde von den Korruptionsjägern schon am Montag als Zeugin vernommen.

Der abgewählte Ressortminister brachte sich indes mit einem Pressestatement noch mehr in die Bredouille: Nachdem den Medien ein mit einer Smartphone-Kamera aufgenommenes Video zugespielt worden war, das Cuc am Vorabend des Misstrauensvotums zu mitternächtlicher Stunde im Gespräch mit Mezei vor deren Wohnsitz zeigt, verriet der Minister seine Absichten selbst auf einer Pressekonferenz, indem er ohne mit der Wimper zu zucken einräumte, die TAROM-Chefin aufgesucht zu haben, um zu eruieren, „welche Parlamentarier“ am kommenden Tag „fliegen“. Ein Startverbot habe er jedoch nicht durchsetzen wollen, die Ex-TAROM-Chefin verbreite „nichts als Lügen“, so Cuc.

Die Opposition forderte am Wochenende dessen sofortigen Rücktritt, während die abgewählte Regierungschefin Viorica Dăncil (PSD) sich um Schadensbegrenzung bemühte: Sie habe mit Cuc gesprochen, letzterer habe „entschieden dementiert“, am Tag der Misstrauensabstimmung ein Startverbot für Inlandsflüge geplant zu haben. Sie werde daher keine Maßnahmen ergreifen, bevor ihr nicht „Beweise“ gegen Cuc vorgelegt würden, so Dăncilă.