Steigende Umsätze, rückläufige Kurse und höherer Druck auf Bankaktien

An den internationalen Märkten hat sich vergangene Woche wieder Nervosität breit gemacht. Signale der US-amerikanischen Zentralbank FED weisen auf weitere Zinserhöhungen hin und auch die geopolitischen Verstimmungen zwischen den USA und China trugen nicht zu einer Entspannung bei. Auch in Bukarest schloss die Börse mit leichten Verlusten. Im Durchschnitt gingen die Indizes um knapp 0,18 Prozent zurück. Der Hauptindex BET verlor auf Wochensicht 0,2 Prozent, der BETPlus entwickelte sich mit minus 0,12 Prozent deutlich besser. Der ROTX drückte den Durchschnitt mit einem Wochenverlust von 0,63 Prozent, Zweitbester Index der vergangenen Woche war der Energiewerte-Index BET-NG, mit einem Minus von nur 0,08 Prozent. Den Sprung in die nächste Klasse (jenseits der 50.000-Punkte-Marke) schaffte der Finanzwerte-Index, dank eines Wochengewinns von 0,14 Prozent.

Umsätze ziehen kräftig an

Der Aktienumsatz ist in der ersten vollen Februarwoche deutlich gestiegen, im Vergleich zur Vorwoche. Damals wurden noch 116,57 Millionen Lei mit Aktien umgesetzt, in der vergangenen Woche waren es 56,6 Prozent mehr: 182,5 Millionen Lei. Dazu haben auch drei Sonderdeals im Gesamtwert von 7,77 Millionen Lei beigetragen. Jemand hat sogar zu Beginn der Handelswoche knapp 50.000 BRD-Aktien zu einem Sonderpreis von 14,14 Lei gekauft, wohl in Erwartung guter Jahresergebnisse, die am Dienstag veröffentlicht wurden. Das war ein Glücksgriff seitens des Verkäufers, denn die Aktien schlossen die Woche mit einem Abschlag von 4,5 Prozent zu dem Sonderpreis. Dennoch liegen BRD-Aktien mit einem Wochenvolumen in Höhe von 18,1 Millionen Lei nur auf Platz drei der umsatzbringenden Aktien. Aktien der Banca Transilvania (TLV, 19,9 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) brachten es auf ein Volumen in Höhe von 24,1 Millionen Lei. Platzhirsch war – zum dritten Mal in Folge – der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,4695 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit 68 Millionen Lei. Die zwei anderen Sonderdeals betrafen übrigens Aktien des Erdgaserzeugers Romgaz (SNG, 40,2 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3): insgesamt 175.000 Stück zu einem Stückpreis von 40,5 Lei (0,74 Prozent über dem Schlusspreis vom Freitag).

Druck auf Bankaktien

Die rumänische Tochter der französischen Société Générale, Banca Română de Dezvoltare (BRD, 13,5 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2), hat im vergangenen Geschäftsjahr um 11,7 Prozent mehr Einkünfte erzielt (3,45 Milliarden Lei), im Vergleich zum Vorjahr. Die Bank selbst erzielte 3,28 Milliarden Lei, 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Reingewinn der Finanzgruppe lag bei 1,33 Milliarden Lei, nur 1,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Bank wiederum trug mit 1,28 Milliarden Lei bei. Hier war der Kostendruck anscheinend besonders hoch, der Gewinn der Bank stieg im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,4 Prozent. Die Aktie fiel dreimal unter die 13,4-Lei-Grenze in der vergangenen Woche, nachdem die Bankleitung bekannt gab, keine Dividende für 2022 auszahlen zu wollen. Zuvor war die Aktie in Erwartung der Ergebnisberichte bis auf 14,59 Lei gestiegen.

Mit dieser Entscheidung dürfte sich der Druck auf die Bankaktien insgesamt verstärkt haben. Das Bild auf Wochensicht lässt diese Schlussfolgerung zu, doch haben Bank-Werte seit Jahresbeginn bis auf Banca Transilvania – die 0,1 Prozent verloren hat – nur zugelegt. Die Erste Group Bank (EBS, 174 Lei, ISIN AT0000652011) spielt da in einer anderen Liga (plus 17,6 Prozent). Auf Wochensicht haben BRD-Aktien 3,43 Prozent verloren, seit Jahresbeginn aber 3,8 Prozent zugelegt – einschließlich dem genannten Wochenverlust. Die Aktien der Patria Bank (PBK, 0,0836 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) verloren in der vergangenen Woche 0,24 Prozent, haben aber seit Beginn dieses Jahres mehr als 5 Prozent zugelegt.

Devisen

Beide Leitdevisen zogen in der vergangenen Woche gegenüber dem rumänischen Leu an. Der US-Dollar aber verteuerte sich deutlich stärker als der Euro und holte sämtliche Verluste seit Jahresbeginn auf. Der Wochengewinn betrug 2,18 Prozent, der US-Dollar schnellte um 0,098 Lei in die Höhe. Der Euro hingegen legte nur unscheinbare 0,004 Lei oder 0,08 Prozent zu und startete gestern bei einem Stand von 4,9045 Lei in die neue Woche. Der US-Dollar hingegen startet von seinem diesjährigen Höchststand von 4,5802 Lei.


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