Temeswarer Sportangebot im Fokus

Auch eine duale Ausbildung für Athleten soll demnächst verfügbar sein

Im Juni veranstaltete der Verein eine Begegnung zwischen zahlreichen Sportclubs und Kindern bzw. deren Eltern. Die verschiedenen Sportarten wurden dabei vorgestellt, die Teilnehmenden konnten sogar selbst ausprobieren, wie sich jeweilige Disziplinen anfühlen und was ihnen am meisten Spaß macht.

Der Verein für Jugendberufsberatung APOTIC sammelt derzeit Daten zu den Sportclubs und -Vereinen in Temeswar und unmittelbarer Umgebung, damit Interessenten eine klare Übersicht über das Angebot, sei es Leistungs- oder Massensport, haben. Die digitale Plattform „Sportinfopoint“ soll im Herbst lanciert werden. Im Herbst wird auch ein Programm für duale Ausbildung im Unternehmertum für Athleten zwischen 14 und 35 Jahre geboten. | Fotos: Apotic

Der sogenannte „König“ Fußball, Handball, Basketball, Rugby, Rudern oder Fechten... Was für Sportarten gibt es denn in Temeswar? Soll es Leistungs- oder Massensport sein? Und wohin? Eltern, Kinder und Jugendliche können demnächst eine Übersicht über Sportarten in und rund um die Begastadt erhalten, denn im Herbst soll eine digitale Plattform online gehen, die zahlreiche Sportclubs und -vereine zusammenbringt. 

Die Initiative gehört dem Verein für Jugendberufsberatung (Asociația pentru Orientarea Tinerilor în Carieră – kurz: APOTIC), der im Frühling das Projekt „Infopoint Sportiv – Map our city by sports!“ (zu Deutsch: Sportinfopoint: Kartieren wir unsere Stadt nach Sportarten!“) in die Wege geleitet hat. Das Projekt wird vom Projektzentrum der Stadt im Rahmen des Fördermittelaufrufs „Impuls în comunitate“ (Impulse in der Gemeinschaft), innerhalb des Bereichs „Smartcity“, finanziert und läuft zwischen Mai und Oktober 2022. „Es zielt darauf ab, eine IT-Plattform zu schaffen, die Sportvereine, die Einführungskurse in den Sport für Kinder anbieten, bekannt macht und Lösungen für die Digitalisierung und Zugänglichkeit für die sportinteressierte Gemeinde darstellen“, heißt es seitens der Initiatoren. 

Ein erster Schritt in dieser Hinsicht hat der Verein Anfang Juni gemacht. Im Temeswarer Kinderpark wurden Sportvereine und -clubs eingeladen, ihre Tätigkeit vorzustellen und Interessierte diese Sportarten ausprobieren zu lassen. „Diese Sportvorführungen in den Park haben Kinder einbezogen und sie beim Fechten, Sporttanz und Rudern zum Ausprobieren eingeladen. Außerdem sind wir der Meinung, dass man nur Kinder zum Sport ermutigen kann, wenn diese Aktivitäten attraktiv gestaltet sind und die Kinder direkt mit den Sportarten und den wichtigen Akteuren des Sports in Kontakt treten“, sagt Oana Barbu vom APOTIC-Verein. „Der Temeswarer Sport war immer ein Etalon landesweit, auch wenn die aktuelle Lage etwas anders ist, wollen wir zur Förderung dieses Brands beitragen“, sagt Oana Barbu. 

Dafür haben die Initiatoren auch erfolgreiche Leistungssportler an ihrer Seite: Die ehemalige Kunstturnerin und mehrfache Olympiasiegerin Simona Amânar; den Rugbyspieler Cătălin Fercu, dessen Team Rugby-Landesmeister wurde und an der Weltmeisterschaft teilgenommen hat; den Handballer Marius Sadoveac, Topscorer der Nationalmeisterschaft in der Saison 2021/22, oder den Boxer Flavius Biea. Auch die West-Universität und die Politehnica Temeswar, zwei Universitäten mit traditionsreichen Sportclubs, unterstützen die Initiative des Vereins. 

APOTIC bereitet aber auch ein weiteres Projekt zur Unterstützung junger Sportler vor: Ab diesem Herbst wird der Verein eine duale Ausbildung im Bereich des Entrepreneurwesens anbieten. „Es geht um eine alternative unternehmerische Ausbildung für Athleten, während sie noch Sport ausüben, um eine zukünftige Karriere aufzubauen. Wenn sie rechtzeitig eine unternehmerische Idee haben, können sie diese dann auch in die Tat umsetzen. Es ist der richtige Zeitpunkt, um diese Fähigkeiten zu trainieren, zumal kleine Unternehmen weltweit sehr erfolgreich sind“, erzählt die Projektkoordinatorin Ancuța Milin. Diese Initiative wird ebenfalls von den beiden Temeswarer Unis unterstützt. 

56 Bewerberinnen und Bewerber werden zwischen August und Dezember dieses Jahres innerhalb dieses Programms an Mentoring- und Coachingkurse im Bereich „Sport“ teilnehmen. Das Programm richtet sich an junge Leistungssportler, die noch am Anfang ihrer Sportkarriere sind sowie an Studierende der Sportfakultät. Das Programm endet mit einer Jobbörse für Sportler in Zusammenarbeit mit den Vereinen und Sportclubs vor Ort. 

APOTIC hat sich vorgenommen, auch eine soziale Komponente innerhalb dieses Projekts anzubieten – und zwar werden Stipendien für verschiedene Clubs für  mindestens ein Jahr bereitgestellt. „Auch Kinder aus benachteiligten Verhältnissen sollten die Möglichkeit haben, Sport zu betreiben“, erklärt Ancuța Milin, Koordinatorin von Projekten und Programmen innerhalb von APOTIC, die Idee dahinter.