Trotz steigender Touristenanzahl bleibt Bettenauslastung niedrig

Hotelwesen und Gastronomie zahlen am schlechtesten

Vor allem seitdem das Arbeitsministerium für staatlich subventionierten Gesundheitstourimus immer weniger Geld ausgibt, bleiben viele Hotelbetten leer und sind nur saisonbedingt belegt.
Foto: Zoltán Pázmány

Von 46.000 auf 49.250 ist die Zahl der Touristen im Jahresvergleich zwischen März 2013 – März 2014 in der Westregion Rumäniens gestiegen. Den Höchststand erreichte die Präsenz von Touristen in den Verwaltungskreisen Arad, Hunedoara, Karasch-Severin/Caraş-Severin und Temesch/ Timiş im August vergangenen Jahres, als 78.400 Touristen in die einschlägigen Einrichtungen Westrumäniens einzogen. Kellner und Zimmermädchen sind jedoch weiterhin extrem schlecht bezahlt in Rumänien. Zwar stieg ihr Brutto-Lohn um etwa 15 Prozent innerhalb eines Jahres, mit  1322 Lei (Stand März 2014) ist ihre Arbeit noch immer landesweit am schlechtesten vergütet. Unter der 2000-Lei-Marke bleiben noch weitere Sparten wie jene, die in den Daten des Nationalen Statistikamtes INS als „andere Dienstleistungen“ geführt werden, aber auch die Landwirtschaft und der Bausektor.
Am meisten besucht wurden im März dieses Jahres erwartungsgemäß die Hotels, die auch im Vergleich zum März 2013 um mehr als 4000 Gäste zugelegt haben: von 31.200 auf 35.500. Bei den Motels hat sich im Jahresvergleich die Zahl der anwesenden Gäste nahezu verdoppelt, im Bereich der Tourismusvillen hat die Zahl der Besucher etwa um ein Drittel abgenommen, bei den Schutzhütten waren es um fast zwei Drittel weniger und auch im Agrotourismus waren Rückgänge von etwa einem Viertel zu verzeichnen. Als Ausgleich haben die Neuankömmlinge in Tourismuspensionen zugelegt: von 8170 auf 8700 Personen.

Zwar hat die Zahl der Touristen in den registrierten Unterkunftseinrichtungen im März 2014 gegenüber gleicher Zeitspanne des Vorjahres in allen vier Verwaltungskreisen zugenommen, die Bettenauslastung bleibt jedoch weiterhin so schlecht, dass man sich schon fragen muss, wie denn die meisten Betreiber überhaupt überleben. Die reelle Bettenauslastung ist im Kreis Karasch-Severin sogar zurückgegangen. Ein gewaltiger Aufwärtstrend war zwar in den Kreisen Arad und Hunedoara erkennbar, wo die Zahl der Touristen um 7-8 Prozentpunkte zugelegt hat, doch Bände spricht die Tatsache, dass der Kreis Temesch mit seinen 22,2 Prozent vorne liegt, eine Zahl die ebenfalls laut Experten kaum das Überleben sichern kann. Bedingt auch von den jeweiligen Ausgaben und der Größe der Einrichtung können vor allem Hotels erst ab 50-55 Prozent als rentabel angesehen werden.

Einen einheitlichen Trend gibt es, den Daten des Nationalen Statistikamtes INS nach, für die vier westrumänischen Verwaltungskreise nicht. Einen Besucherstrom erlebten vorwiegend Hotels, wo außer Arad (etwa gleichbleibende Zahlen) Anstiege registriert wurden. Im Kreis Hunedoara kamen im März gar um ein Fünftel mehr Touristen an, als im gleichen Monat des Jahres zuvor. Was die Motels betrifft, hat sich die Zahl der Besucher in Arad mehr als verdoppelt, in den Kreisen Temesch und Karasch-Severin gab es weniger Interessenten. Eine kuriose Situation ergab sich im Kreis Hunedoara: Im März 2013 waren 36 Gäste in den Motels anwesend, ein Jahr später immerhin 466. Die Schutzhütten der Gebirgsregionen Hunedoara und Karasch-Severin erlebten Rückschritte, die vor allem im Kreis Hunedoara akut waren, wo nicht einmal ein Viertel der Touristen aus dem Vorjahr einen Unterkunftsplatz wollten. Dafür hat der Tourismus auf dem Bauernhof gerade im Kreis Hunedoara zugelegt, wo er um mehr als 50 Prozent stieg. In den anderen Kreisen frönten weniger Bürger dem Agrotourismus.