Überschwemmungen: Premier stellt Soforthilfen in Aussicht

77 Ortschaften in insgesamt 26 Landeskreisen betroffen

Am Sonntag wurden 50 Haushalte in Biliești (Vrancea) nach einem Wolkenbruch überschwemmt, für 17 Orte galt Warnstufe Rot. In Ilfov löste am Montag ein Tornado mit Hagel und Platzregen Warnmeldungen aus. Trotz der folgenden Hitzewelle sei weiterhin mit plötzlich auftretenden Stürmen zu rechnen, warnte DSU-Chef Raed Arafat und appelliert an die Bevölkerung, die RO-Alert Warnungen ernst zu nehmen und umgehend Schutz zu suchen.

Bukarest (ADZ) – Der andauernde Starkregen der letzten Tage hat vielerorts im Land, vor allem in der östlichen Landeshälfte, zu Überschwemmungen geführt. Wie Regierungschef Florin Cîțu (PNL) nach einer Videokonferenz mit den Präfekten mitteilte, waren Anfang der Woche insgesamt 77 Ortschaften in 26 Landeskreisen vom Hochwasser betroffen. Der Premier forderte die Präfekten zu einer „beispiellosen Mobilisierung“ auf – nach ersten Bestandsaufnahmen hätten sie umgehend um „Hilfe und Ressourcen“ anzusuchen, die Regierung werde den Hochwasseropfern Soforthilfen gewähren. Zudem werde er schwer betroffene Ortschaften besuchen, „um sicherzustellen, dass die Hilfen dort ankommen, wo sie benötigt werden“, so Cîțu.

Die Überschwemmungen der letzten Tage kosteten nach Angaben des Regierungschefs zwei Menschen das Leben, während weitere zwei bis dato verschollen sind. So starb im Landeskreis Neamț ein 78-Jähriger in den reißenden Fluten, während im Kreis Bacău trotz schwerer Unwetter ein Off-Road-Rennen ausgetragen wurde, bei dem der frühere Landesmeister Adrian Cernea letztlich ums Leben kam, nachdem sein Rennwagen zwischen Bac²u und Covasna in den Fluss Oituz stürzte. Die Rettungsteams konnten lediglich Cerneas Co-Piloten lebend aus den Fluten bergen. Das Enduro-Rennen wurde infolge der Tragödie abgebrochen, inzwi-schen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des dringenden Verdachts auf fahrlässige Tötung. Innenminister Lucian Bode (PNL) erklärte sich konsterniert darüber, dass die Veranstalter das Rennen trotz brisanter Wetterlage hatten steigen lassen.

Im Landeskreis Vrancea mussten indes 12 Arbeiter per Seilrutsche aus den Fluten gerettet werden, nachdem der Fluss Zăbala plötzlich anschwoll und die Menschen buchstäblich einschloss.